Meschede. Jan Kettler ist Geschäftsführer, Trainer und vielfältiger Macher bei den Fußballern des SSV Meschede. Wieso er sich intensiv einbringt.
Er reiht sich fortan in den Kreis derjenigen Bürger der Stadt Meschede ein, die sich aufgrund ihres langjährigen, ehrenamtlichen Engagements überaus verdient gemacht haben: Jan Kettler aus der Fußball-Abteilung des SSV Meschede ist einer von ihnen. Ihm ist nun die beachtliche Ehrenauszeichnung der Stadt Meschede verliehen worden. Die Freude darüber ist bei dem 40-Jährigen zwar groß, aber Ruhm und Profilierung sind Kettler überhaupt nicht wichtig. Er ist ein uneigennütziger Macher. Beim SSV bringt sich Kettler seit Jahren auf vielfältige Weise ein – angefangen von seiner Funktion als Geschäftsführer und Jugendtrainer, bis hin als Monteur und Reinigungskraft. Warum er das tut und was ihn antreibt, hat er dieser Zeitung erzählt.
Die Fußballer des SSV Meschede können sich mehr als glücklich schätzen, mit Jan Kettler einen hochengagierten Funktionär und Kümmerer zugleich in den eigenen Reihen zu haben. Der Mescheder ist im Dünnefeld quasi großgeworden. Als Sprößling kickte er einige Jahre für die Jugendfußballer des SSV und verbrachte zudem beim regelmäßigen „Bolzen“ mit Freunden ebenso viel Zeit an Ort und Stelle. „Hier im Dünnefeldstadion habe ich einen Großteil meines bisherigen Lebens verbracht. Nicht nur als Jugendspieler, sondern auch als ständiger und treuer Zuschauer“, berichtet Kettler, der damals wie heute nur wenige hundert Meter entfernt wohnt.
Seine Sympathien für den Fußballsport und für den SSV nahmen vor acht Jahren schließlich ganz neue Formen an – genauer gesagt, ab dem Zeitpunkt, als sein ältester Sohn Ben mit dem Fußballspielen bei den Bambini begann. Jan Kettler wollte nicht mehr länger nur der Vater sein, der seinen Sohn zum Training fährt und ihn abholt sowie bei den Spielen am Spielfeldrand steht und nur zuschaut. „Ich wollte einer derjenigen sein, der sich für die Entwicklung und Zukunft des Nachwuchses konkret miteinbringt und aktiv die Zukunft des Vereins mitgestaltet“, so Kettler. Sein eigener Vater und amtierender Gesamtvorsitzender des SSV Meschede, Martin Kettler, hat es ihm dahingehend vorbildlich vorgemacht. Denn für sein langjähriges Engagement in der Volleyball-Abteilung des SSV hat sich Martin Kettler ebenso verdient gemacht und vereinsintern den Titel „Mister Volleyball“ verliehen bekommen.
SSV Meschede: Wo der engagierte Ehrenamtler überall anpackt
„Nicht lang um den heißen Brei herumreden, einfach machen“, lautet indes der Leitgedanke auch für Jan Kettler. Vor sechs Jahren hat er sich in den Fußball-Abteilungsvorstand wählen lassen und bekleidet seither den Posten des Geschäftsführers. Ebenso ist Jan Kettler als Trainer in der SSV-Jugend aktiv. Aktuell coacht er die C-Juniorenmannschaft. Zudem opfert sich der 40-Jährige mittels eines außergewöhnlich breiten Aktivitäts- und Wirkungsgrades auf. Jan Kettler ist unter anderem Teambetreuer, Planer, Freizeitgestalter sowie Gerätewart und Platzvorbereiter, gleichzeitig aber auch Reparateur, Elektriker, Trikotwäscher und Reinigungskraft – also „Mädchen für alles“, wie man im Volksmund sagt. Als gelernter und berufstätiger Handwerker wisse er schließlich auf stets vielfältige Art und Weise anzupacken, bekundet Kettler offen. „Wenn es sein muss, greife ich auch zum Wischmopp und putze die Dusch- und Toilettenräume. Damit habe ich kein Problem“, sagt der Ehrenamtler.
Maßgeblich beteiligt ist er zuletzt an der Umsetzung und Installation der neuen LED-Flutlichtanlage am Sportplatz sowie an der Sanierung des Sanitärbereiches gewesen. Seine eigene Schaffenszeit am besagten Areal betrage dabei etwa 40 Stunden pro Woche. „Ich habe mich zwischenzeitlich so oft und so lange am Platz herumgetrieben, dass meine Frau mir irgendwann die Rote Karte zeigte.“ Berührungspunkte mit dem Fußballsport und demnach mit dem SSV Meschede hat Ehefrau Steffi aber allemal und reichlich.
Auch sie packt mittlerweile tatkräftig an und hilft vor allem bei den Heimspielen der Senioren-Mannschaften im Verkaufsstand aus – und im Vorstand ist sie mittlerweile auch (Kassiererin). „Beide Söhne spielen Fußball beim SSV. Und meine Frau und ich wirken die ganze Zeit ebenso mit. Wir sind eine fußballverrückte Familie“, verrät Jan Kettler und lacht. Er ist ein Stück weit stolz darauf, mit dem positiven Tun einen bedeutenden Beitrag für den fortwährenden Erhalt einer Fußball-Abteilung zu sorgen, die im Hochsauerland viel Tradition besitzt.