Arnsberg-Oeventrop. Der TuS Oeventrop spielt eine bärenstarke Saison in der Fußball-A-Liga Arnsberg. Coach Carsten Krämer über seine Rückkehr, den Lauf und Aufstieg.
Sie sind bislang eine der Überraschungen der Saison: Die Fußballer des TuS Oeventrop, die in der Kreisliga A Arnsberg punktgleich und ungeschlagen mit dem Spitzenreiter SSV Küntrop (beide 22 Zähler) auf dem zweiten Tabellenplatz rangieren. Im Interview spricht TuS-Coach Carsten Krämer (47) über den starken Start, mögliche Aufstiegsträume und seine Rückkehr auf die Trainerbank.
Herr Krämer, Sie haben gemeinsam mit der Mannschaft am vergangenen Sonntag nach dem 5:0-Sieg gegen die SG Herdringen/Müschede noch lange im Vereinsheim zusammengesessen und den Abend ausklingen lassen. War das schon ein kleiner Probelauf für eine eventuelle Aufstiegsfeier im kommenden Jahr?
Carsten Krämer: (lacht) Dazu ist es noch ein bisschen zu früh. Es hat sich eben nach der Partie angeboten, die Gelegenheit passte einfach. Viele hatten auch den Brückentag am Montag freigenommen, die Stimmung war gut und das Wetter dazu einfach perfekt.
Fast perfekt ist auch der Saisonstart des TuS Oeventrop mit 22 Punkten aus acht Partien ausgefallen. Sind Sie darüber überrascht?
Richtig überrascht bin ich darüber nicht. Allerdings kannst du so etwas nicht planen. Ich sage mir aber: Wenn du in der A-Liga eine gute Fitness hast, dann spielst du auch eine gute Saison. Wir haben jedenfalls in der Vorbereitung eine richtig gute Basis gelegt. Es hat mich auch positiv überrascht, dass wir drei Mal pro Woche 16 Mann beim Training hatten. Das merkt man nun auch.
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Was macht Ihre Mannschaft denn derzeit noch so stark?
Den Plan, den wir uns im Training immer überlegen, versuchen die Jungs im Spiel stets bestmöglich umzusetzen. Es klappt sicher nicht immer alles, aber viele Bausteine passen derzeit einfach sehr gut zusammen. Hinzu kommt, dass sich meine Spieler auch auf Neues einlassen und sich gegenseitig motivieren. Der aktuelle Erfolg gibt uns recht, dass unsere Spielidee die richtige ist.
Spürt man im Umfeld schon eine gewisse Euphorie – und kann so etwas nicht auch gefährlich werden?
Ja, die Ansprüche sind sicher schon gestiegen. Bis zum 1:0 gegen die SG Herdringen/Müschede haben wir wirklich nicht gut gespielt. Vor vier Wochen wäre das alles in der Reihe gewesen. Nun dachte man: ‚Das Spiel von uns ist eigentlich doof bisher.‘ Das ist aber auch das, was wir wollen: Wir wollen uns in allen Bereichen steigern und uns weiter verbessern.
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Würden Sie sich schon so weit aus dem Fenster lehnen und sagen, dass der TuS Oeventrop jetzt ein Aufstiegskandidat ist?
Grundsätzlich würde ich da nicht nein sagen. Wir können jetzt schon schlecht sagen, dass wir mit Platz acht ein gutes Jahr hatten. Das wäre nun vielleicht eine kleine Enttäuschung für uns alle. Man muss aber auf dem Teppich bleiben. Es ist noch kein Drittel der Saison gespielt, und nun geht beispielsweise auch wieder das Wintersemester los. Dann fehlen jeder Mannschaft auch wieder zwei oder drei Spieler regelmäßig im Training und dann vielleicht ein kleiner Baustein zum Erfolg. Dazu haben wir mit dem SSV Küntrop und dem FC Neheim-Erlenbruch starke Konkurrenz.
Sie haben vor der Saison die Trainingseinheiten von zwei auf drei in der Woche erhöht. Zeigt das auch, wie ambitioniert und ehrgeizig Sie als Trainer sind?
Es war für mich eine Voraussetzung, um überhaupt zuzusagen. Mit zwei Einheiten pro Woche hätte ich es nicht gemacht. Dann ist es meistens so, dass Spieler nur einmal die Woche trainieren, und darauf habe ich keinen Bock. Die Jungs wurden vorher auch vom Vorstand gefragt und haben sich dazu bereiterklärt. Das spricht für sie. Ich hätte es so nicht erwartet, wie gut sie da mitziehen.
Wie sehr freut Sie eigentlich wieder, im Trainergeschäft zurück zu sein?
Also von der Bildfläche war ich zwar medial, aber generell nicht ganz weg. Ich habe in den vergangenen Jahren die B- und C-Jugend betreut. Es macht aber wieder Bock, im Seniorenbereich tätig zu sein. Für so etwas musst du auch positiv verrückt und mit Leidenschaft bei der Sache sein. Ich kann einfach nicht 90 Minuten ein Spiel stoisch von Außen betrachten, das ist nicht mein Ding. Wichtig ist für mich aber auch der Faktor Spaß. Dieser darf auf keinen Fall fehlen.