Meschede. Die Fußballer jubelten ausgelassen, ihr Trainer genauso: TuRa Freienohl hat das Mescheder Derby beim FC Fatih 2:1 gewonnen. So glückte der Coup.

Dass er eine große Passion für den Amateurfußball mitbringt, vor allem für seinen Klub, TuRa Freienohl, bewies Freddy Quebbemann nach dem Schlusspfiff. Der Coach des Fußball-Bezirksligisten herzte seine Spieler nach dem 2:1 (2:1)-Erfolg im Mescheder Stadtderby beim FC Fatih Türkgücü vor offiziell 228 Zuschauern im Dünnefeld innig und strahlte bis über beide Wangen. „Ich finde es geil, dass meine große Fresse mal belohnt wird“, brachte es Quebbemann nach dem Abpfiff des Lokalduells prägnant auf den Punkt.

Zur Erinnerung: Der kürzlich 50 Jahre alt gewordene Trainer hatte mit seiner Saisonzielsetzung vor einigen Wochen viel Aufmerksamkeit erzeugt und dabei – auch intern – die Latte nach Rang zwölf in der Vorsaison bewusst hochgelegt. Platz zwei bis sechs hielt und hält Quebbemann nun in der Endabrechnung für realistisch – nach jetzt drei Siegen in Serie sind die Freienohler auf Tabellenrang fünf angelangt. „Ich hätte für dieses Derby vorher sofort für einen Punkt unterschrieben. Aber wir haben hier, beim Topfavoriten der Liga, das Spiel gedreht. Das ist schon ein tolles Gefühl“, betonte Quebbemann.

TuRa Freienohl agiert im Spiel bei Fatih mit Fünferkette

Mittels einer Fünferkette hatte TuRa Freienohl im Dünnefeld rasch klargemacht, wo taktisch die Reise hingehen sollte. Der Gast überließ dem FC Fatih Türkgücü Meschede sicher (mehr als) 80 Prozent des Ballbesitzes, stellte die Räume eng zu und setzte auf Konter sowie lange Bälle auf den sprintstarken Stürmer Oliver Friday. „Der Junge ist schon eine Augenweide“, lobte Freddy Quebbemann den gelungenen Auftritt Fridays, auch wenn dieser ohne Torerfolg blieb.

Auch interessant

Fatih Türkgücü Meschede spielte folgerichtig eine dominante erste Halbzeit, aber auch, weil die Hausherren recht gut im Spiel waren. Der dicht gestaffelte Gegner sorgte zwar durchaus für Probleme, gleichwohl nutzte Fatih nach einer klasse Flanke von der linken Außenbahn eine Lücke in der TuRa-Defensive zum 1:0 durch Max Schamoni, das dieser per Kopf gegen TuRa-Torwart Jannik Erlmann erzielte (24.). „Da hätten wir außen zu zweit zupacken müssen“, ärgerte sich Erlmann auf dem Spielfeld darüber, dass diese Flanke nicht hatte verhindert werden können.

podcast-image

Gleichwohl berappelte sich seine Mannschaft in der Folge. Bei einer Doppelchance per Kopfball und Schlenzer blieb Fatihs Schlussmann Adrian Dybiec noch unbezwungen, in der 39. Minute jedoch köpfte der Freienohler Routinier Steffen Müller zum 1:1-Ausgleich ein. Zwei Minuten später schickte dann Joel Kropp mit einem gefühlvollen Ball Oliver Friday auf die Reise, doch dessen Versuch war viel zu zaghaft (41.). In dieser Phase jedoch waren es die Freienohler, die Fatih kaum mehr aus der eigenen Hälfte kommen ließen – mit Folgen: Zunächst war Kapitän Christopher Graf noch mit zwei Abschlüssen gescheitert, ehe Luis Ehm die Kugel in den gegnerischen Kasten drosch – zum 2:1 für die Gäste (44.).

Auch interessant

Kurz nach dem Wiederanpfiff bot sich dem FC Fatih, der diesmal personell kaum mit Wechseln reagieren konnte, die dicke Möglichkeit zum 2:2. Nach einer Flanke von rechts durch den agilen Max Schamoni traf Dominik Faneca jedoch nur die Querlatte des Tores von Jannik Erlmann (50.). Auch Mahmut Yavuzaslan mit einem Freistoß, den Erlmann klasse parierte (54.), und erneut Faneca per Lupfer (70.) brachten den Ball nicht im Kasten der Gäste unter. Selbst in der Schlussviertelstunde blieben viele Versuche der Gastgeber bruchstückhaft und für TuRa recht simpel zu verteidigen. Fatih wirkte ungewohnt ideenlos, und so erkämpfte sich TuRa Freienohl den dann vielfach bejubelten 2:1-Auswärtssieg.

Auch interessant