Arnsberg. Ein bitteres Lokalduell aus Sicht des TV Arnsberg: Die Bezirksliga-Handballer unterlagen dem TV Neheim deutlich. Was die Neheimer besser machten.

Vollkatastrophe aus Sicht des Heimteams vor voll besetzten Rängen in der Rundturnhalle: Die Handballer des TV Arnsberg kassierten im Derby gegen den TV Neheim eine in dieser Höhe nicht erwartete und dennoch absolut verdiente 24:33 (8:17)-Niederlage und konnten dabei in keiner Phase an die starke Leistung aus dem ersten Heimspiel, als man Aufstiegsanwärter Letmathe einen Punkt abnahm, anknüpfen. Übernervös oder übermotiviert? Diese Frage dürfte nur schwer zu beantworten sein.

Jedenfalls waren die Schützlinge von Trainer Stefan Probst denkbar schlecht in dieses Prestigeduell gestartet, hatten enorme Probleme bei der Ballkontrolle und leisteten sich zahlreiche Fehlanspiele. Ganz anders die Gäste aus Neheim: Bei ihnen lief die Kugel präzise durch die Reihen, wurde konsequent und präzise abgeschlossen, schien das Fehlen des Halblinken Sören Frohne gar kein Nachteil zu sein. Justus Nöggerath sprang nämlich mit dynamischen Aktionen für ihn ein, zudem glänzte Spielmacher Moritz Pater mit seinen gefürchteten Schlagwürfen. Mit jedem Treffer wuchs das Selbstvertrauen der Neheimer, hatte der rechtzeitig von Corona genesene Coach Wolfgang Burgard keinen Grund, Korrekturen vorzunehmen.

Die Dortmunder Schiedsrichter Groh/Pfeifenroth erhöhten den Stress der Arnsberger noch durch frühe Zeitspiel-Vorwarnungen. Die scharf bewachten Flügelspieler Robin Bause und Felix Stratenschulte blieben bis zum Seitenwechsel tatsächlich torlos, auch der Halblinke Philipp Berghoff kam erst kurz vor der Pause zu seinem einzigen Treffer. Über 0:3,1:6 und 2:8 entwickelte sich so ein völlig einseitiges Match. Das Rückhandtor von David Capristo zum 5:10 blieb neben einigen Paraden des für Henning Peitz eingewechselten Keepers Lukas Wennmann das einzige Highlight aus Sicht der Hausherren.

Kurzzeitige Hoffnung beim TV Arnsberg

Nöggeraths Siebenmeter zum 10:20 bedeutete den ersten zweistelligen Rückstand für den TVA, der jetzt offensiver deckte, um rasche Ballgewinne zu forcieren. Zudem brachte Probst Paul Geyer, der auf halblinks enormen Druck entwickelte und am Ende sogar bester Torschütze seines Teams war. Ein Hattrick von Stratenschulte zum 15:21 (40.) belebte die Stimmung auf den Rängen. Plötzlich gab es Anfeuerungsrufe der zuvor wie gelähmt wirkenden Fans, die noch lauter wurden, als Geyer den Abstand auf fünf Tore (17:22) verkürzte.

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Die Neheimer wackelten aber nur kurzzeitig, fanden durch den Doppelschlag ihres Kreisläufers Thorben Frohne wieder in die Spur und nutzten die Freiräume, die sich durch die offene TVA-Deckung ergaben, weidlich aus. Sogar der 37-jährige Felix Pater beteiligte sich zwei Mal, darunter mit einem feinen Heber, am Torsegen. Der TVN-Anhang feierte die trockenen Würfe des achtfachen Torschützen John Kintgen und ließ zudem Keeper Timo Funke hochleben, denn er brachte es beim zweiten Neheimer Auswärtserfolg auf 15 Paraden.