Meschede. Mit 6:0 (3:0) gewann Fatih Türkgücü Meschede verdient gegen den TV Fredeburg. Eine Aktion sorgte für frühes „Rot“ und Fantumulte in der Pause.
Erst klatschten sich die Fußballer von Fatih Türkgücü Meschede und vom TV Fredeburg ab. Dann startete Fatih eine kurze Jubel-Orgie, während der bislang so starke Aufsteiger im Mannschaftskreis das Geschehene Revue passieren ließ. Mit 6:0 (3:0) gewannen die Mescheder ihr Heimspiel in der Bezirksliga 4 und übernahmen vorerst die Tabellenführung in der „Bundesliga des Sauerlandes“. Doch trotz des klaren Ergebnisses sorgten eine frühe Rote Karte und Zuschauertumulte in der Halbzeitpause wieder für Diskussionen.
Der Aufreger des Tages
„Das war schon eine überraschende Aktion“, sagte Fredeburgs Trainer Moritz Koch nach dem Spiel über den Aufreger des Tages in der Anfangsphase. Nach einem Foul kochten die Emotionen an der Seitenlinie hoch und besonders Gökhan Demirci, Fatihs Co-Trainer, echauffierte sich lautstark. Derart in Zorn geriet der Mescheder, dass er in Richtung Fredeburger Bank eilte und sich letztendlich Brust an Brust mit Koch gegenüber stand.
++++ Lesen Sie auch: „Bundesliga“ HSK: So tickt der bislang beste Torjäger ++++
Die Konsequenz: Demirci erhielt vom souverän agierenden Schiedsrichter Durica Dzijan die Rote Karte und musste die Seitenlinie verlassen. Dass er das Spiel in der Nähe der Fredeburger Fans weiter verfolgte, sorgte unmittelbar nach dem Halbzeitpfiff für den Einsatz einiger Ordner. Während der zweiten Halbzeit erschien ein Streifenwagen der Polizei vor dem Sportplatz, der wegen einer vermeintlichen Beleidigung, die zur Anzeige gebracht werden sollte, gerufen worden sei, hieß es.
Klare Pausenführung
Sportlich übernahm der amtierende Vizemeister im Verlauf der ersten Halbzeit die Regie auf dem Platz, während der Aufsteiger Pech mit Aluminium-Treffern hatte. Mit einer 3:0-Führung gingen die Mescheder in die Halbzeit. „Die ersten 30 Minuten waren okay“, sagte Moritz Koch. Sein Gegenüber Ekrem Yavuzaslan, Fatihs Spielertrainer, den ein Leistenbruch an die Seitenlinie zwingt, erklärte: „Fredeburg ist mit viel Euphorie hier hergekommen. Aber wir haben ihre Schwächen erkannt und das super ausgespielt.“
++++ Lesen Sie auch: Hüsten: Als der Underdog siegt, explodiert „Vulkan“ Koch ++++
In der 46. Minute hatte Fredeburgs Torjäger Jan Eiloff allerdings die Riesenchance, den Anschlusstreffer zu erzielen, jedoch rettete ein Mescheder Abwehrbein für den bereits geschlagenen Torwart Furkan Öz. Die Tore zum 4:0 per Handelfmeter und zum 5:0 (55./68. Spielminute) entschieden die Partie aber endgültig. Zumal Öz auch einen von Janik Steringer direkt geschossenen Freistoß mit einer Flugeinlage entschärfte.
Ab der 80. Minute agierte der Aufsteiger zudem in Unterzahl, als Leon Psiuk angeschlagen vom Platz musste, das Wechselkontingent allerdings erschöpft war. In der Halbzeitpause ließ sich bereits Fredeburgs Kapitän Jarno Lobe ins Krankenhaus bringen, weil er sich am linken Fuß verletzt hatte. „Ich habe ein Knacken gehört“, sagte er mit schmerzverzerrtem Gesicht. „Das sind für uns doch ein paar Ausfälle zu viel. Das können wir nicht kompensieren“, sagte Moritz Koch.
Doppelpack von Yavuz
Auch Fatih spielte nicht in Bestbesetzung, ließ aber immer wieder die fußballerische Klasse aufblitzen, die im Kader steckt. Burak Yavuz (2), Max Schamoni, Dominik Faneca, Mahmut Yavuzaslan und Daniel Catic erzielten die Tore für die Mescheder.