Meschede-Remblinghausen. Der FC Remblinghausen trägt die Spiele in der „Wildsau-Kampfbahn“ aus. Warum? Die Spur bei der Namenssuche führt zu Preußen Münster. Personalien.
Der FC Remblinghausen ist ein Traditionsverein im Hochsauerlandkreis. Nicht nur die großen Erfolge in den 1970er, -80er und -90er Jahren haben aufhorchen lassen, sondern auch die Spielstätte des Fußball-A-Kreisligisten. Der Klub trägt seine Spiele in der „Wildsau-Kampfbahn“ in Meschede-Remblinghausen aus – für die Gästemannschaften schon immer ein gefürchtetes Pflaster. Die Geschichte, die sich hinter dem ungewöhnlichen Namen versteckt, ist anders als man denkt.
Münster will kein Geld
Wildsäue machten sich nämlich nicht früher über den Platz her, verwüsteten ihn und sorgten so für die Namensgebung. Eine ganz andere Geschichte steckt dahinter.
++++ Lesen Sie auch: „Walk of Fame“: Hollywood-Feeling in der Wildsau-Kampfbahn ++++
Nach dem Aufstieg 1951 war die Begeisterung und Aktivität jedes Einzelnen in Remblinghausen unwahrscheinlich groß und es gab nur den Fußball. Die Wildsau – war zu dieser Zeit noch nicht vor Ort. Aber die Preußen aus Münster hatten sich verpflichtet, mit einer kombinierten Mannschaft in Remblinghausen gegen den dortigen FC anzutreten. Jedoch nur dann, wenn sie dafür eine Wildsau erhielten, denn Geld wollten die Münsteraner zum damaligen Zeitpunkt nicht haben.
Remblinghausen- Unsere besten Bilder vom Wildsau-Cup
„Die Sau werdet ihr bekommen“, ließ der damalige Vorsitzende Hubert Büenfeld seine Freunde in Münster wissen. Die erste Frage der Gäste aus dem Münsterland, war bei ihrer Ankunft natürlich, wo die Wildsau sei. „Die Wildsau kommt“, wurden sie beruhigt – und nach dem Spiel war die Wildsau tatsächlich da.
Vorspiel im Stadion der Preußen
Elf Remblinghauser tragen seit jenem Tag das Wappen mit der Wildsau auf ihrer Fußballbrust. „Auf den den Fußball-Feldern des Sauerlandes ist es aber durchaus nicht so, dass gegnerische Mannschaften und deren Freunde sich auf Bäume retten, wenn die Wildsäue aus Remblinghausen auf dem Platz erscheinen“, sagt der heutige Vorsitzende Michael Fritz Rettler mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen.
Eine Verbindung zu Preußen Münster blieb in den folgenden Jahren immer erhalten. Eine großes Ereignis gab es im Sommer 1952, als die „Wildsau-Elf“ im Stadion der Preußen das Vorspiel vor 10.000 Zuschauern gegen die Reserve von Preußen Münster bestritt. „Jeder, der damals dabei war, träumt noch heute davon“, erzählt der Mannschaftsbetreuer Theo Kramer.
++++ Lesen Sie auch: Wechsel im HSK: „Wildsau-Elf“ holt Spieler vom SSV Meschede ++++
Und in den Jahren danach entwickelte sich der FC Remblinghausen unter dem damaligen Trainer Uli Nieswand zu einer Größe im Hochsauerland, stieg in die Bezirks- und in die Landesliga auf. In der vergangenen Saison der Kreisliga A verpasste die Elf von Trainer Dirk Stratenschulte Huss den Aufstieg in die Bezirksliga nur knapp. Am Ende fehlten drei Punkte auf den Meister TV Fredeburg.
Das Saisonziel
In diesem Jahr soll wieder ganz oben mitgespielt werden. Vor allem wollen die FC-Spieler den Gegnern in der „Wildsau Kampfbahn“, die inzwischen mit einem neuen Kunstrasenplatz und einem Sportheim ausgestattet wurde, wieder die Zähne zeigen. „Die Zeiten waren früher anders. Heute bekommst du keinen Bundesligisten mehr“, sagt Rettler, „und schon gar nicht für eine Wildsau.“
Zu- und Abgänge
Trainer: Dirk Stratenschulte Huss geht beim FC Remblinghausen in sein viertes Jahr. Co-Trainer ist Nils Peters und Torwarttrainer sowie gleichzeitig Betreuer ist Christopher Rettler. - Abgänge: keine. - Zugänge: Marc Dicke (BC Eslohe II), Kevin Franko (SSV Meschede), Timo Heising (SV Schmallenberg/Fr.) und Justus Kotthoff (eigene Jugend). - Saisonziel: „Wir wollen uns spielerisch verbessern und so viele Spiele wie möglich gewinnen. Am Ende würden wir gerne unter die Top five kommen. Das wird aber natürlich schwer, da es mehrere starke Mannschaften in der Liga gibt“, sagt der Trainer.