Brilon. Die A-Jugend-Fußballer des SV Brilon wollen in die Landesliga aufsteigen. Ihr Trainer spricht im Interview aber auch über seine Ziele.
Die Fußball-A-Junioren des SV Brilon haben in dieser Saison zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte die Möglichkeit, in die Landesliga aufzusteigen. Nach 16 Spieltagen rangiert die Mannschaft von Trainer Sebastian Schmidt mit 28 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Es gibt jedoch ein Aber.
Brilon: Das ist der Vorteil
Denn die Kicker um Goalgetter Moritz von Ascheraden, der die Torschützenliste gemeinsam mit Tim Deimel von der JSG Anröchte mit 15 Toren anführt, haben gegenüber dem Spitzenreiter JSG TuS Anröchte/DJK Mellrich drei Spiele weniger ausgetragen. Ein weiterer Konkurrent ist noch der JFV Lippe II, der mit drei Punkten Rückstand auf den Briloner Nachwuchs und einem mehr ausgetragenen Spiel Tabellendritter ist. Die beiden ärgsten Konkurrenten müssen im April noch jeweils im Rembe-Sportpark antreten.
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Trainer Sebastian Schmdit (43) ist der zentrale Macher des Erfolgs der U19 des SVB. Im Gespräch mit dieser Zeitung verrät Schmidt, welche Ziele er mit dem Team hat, wie er sich seine Zukunft nach dem Juniorenfußball vorstellt und wie seine ideale Form von Fußball aussieht.
Sebastian Schmidt, was waren bisher Ihre größten Erfolge als aktiver Spieler und Trainer?
Sebastian Schmidt: Der Klassenerhalt mit der Briloner A-Jugend in der Bezirksliga als mannschaftlicher Erfolg, und persönlich freue ich mich über jeden meiner ehemaligen Spieler, der überkreislich im Seniorenbereich ankommt und im Einsatz ist.
Welche Ziele verfolgen Sie mit den A-Junioren des SV Brilon in der laufenden Saison und darüber hinaus?
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Aufgrund der Ausgangslage, die wir uns als Team hart erarbeitet haben, ist die Meisterschaft mittlerweile unser großes Ziel in dieser Saison. Da brauchen wir nicht drumherum reden. Darüber hinaus ist es mein Ziel, dass meine Mannschaft eine gewisse Art von Fußball zeigt. Wir wollen mutig spielen, versuchen das Spielgeschehen zu bestimmen und den gemeinsamen Plan leidenschaftlich umzusetzen.
Können Sie all diese Ziele auch ohne Moritz Wegener, der fest in die erste Seniorenmannschaft gewechselt ist, erreichen? Haben Sie gegen diese Maßnahme Ihr Veto eingelegt?
Moritz Wegener hat in den ersten Spielen bei uns gezeigt, welche Qualitäten er hat. Natürlich ist es immer gut, so einen Spieler im Kader zu haben, aber unser Erfolg hängt nicht von einem einzelnen Spieler ab, sondern ist das Ergebnis des Kollektivs. Nachdem Moritz fest in den Seniorenbereich gewechselt ist, haben wir unser System etwas umgestellt. Dies hat anderen Spielern wie zum Beispiel Finn Brandt oder Sebastian Schössler mehr Möglichkeiten eröffnet. Die Jungs haben diese hervorragend genutzt. Die Frage nach einem Veto oder Ähnlichem stellt sich gar nicht. Als die Entscheidung anstand, ob Moritz vorzeitig in den Seniorenbereich wechselt, haben wir uns zusammengesetzt und in einem gemeinsamen Dialog für den Verein die beste Lösung gefunden.
Was war die größte Enttäuschung für das Team und Sie in dieser Saison?
Das verlorene Kreispokalfinale gegen den BC Eslohe. Hier sind wir an uns selbst gescheitert und konnten unsere Normalform nicht auf den Platz bringen. Aber so ist der Pokal nun mal – man hat keine zweite Chance.
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Bislang haben Sie im Seniorenbereich den TSV Bigge-Olsberg in der Bezirks- und A-Liga trainiert. Werden Sie zu gegebener Zeit wieder im Seniorenfußball als Trainer tätig?
Meine ersten Erfahrungen habe ich als Trainer bei meinem Heimatverein, dem FC Bruchhausen/Elleringhausen, gesammelt. Perspektivisch möchte ich schon wieder im Seniorenbereich tätig sein. Die Arbeit im Juniorenbereich bietet zwar auch viele Vorteile, als Trainer kann man aber leider nicht einzelne Spieler über einen längeren Zeitraum entwickeln und eine gemeinsame Spielidee implementieren. Jedes Jahr verlässt ein ganzer Jahrgang das Team beziehungsweise rücken Spieler aus der B-Jugend nach. Im Moment fühle ich mich aber als Trainer der U19 in Brilon sehr wohl und habe deshalb meine feste Zusage für die nächste Saison gegeben.
Können Sie sich denn vorstellen, künftig auch mal die erste Mannschaft des SV Brilon zu trainieren?
Was die Zukunft bringt, kann man heute noch nicht sagen. Grundsätzlich kann ich mir aber gut vorstellen, in der Landesliga als Trainer tätig zu sein. Da ich das gesamte Umfeld in Brilon kenne und schätze, wäre das sicher zukünftig eine sehr gute Option für mich.
Hat man Sie eigentlich im November des letzten Jahres nach dem Rücktritt von Paul Bender gefragt? Falls nicht: Waren Sie enttäuscht darüber?
Ich tausche mich als Trainer der U19 laufend mit den Verantwortlichen im Seniorenbereich aus, sodass wir natürlich im November miteinander gesprochen haben. Der Verein hat mit Bastian Rehborn und Klaus Polaczy eine sehr gute Lösung gefunden – die Frage hat sich zu dem Zeitpunkt somit nicht gestellt.
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Wie sieht grundsätzlich Ihre ideale Vorstellung vom Fußball aus?
Das ist so kurz nicht zu beantworten. Erst einmal bin ich kein Verfechter einer bestimmten Grundordnung, sondern versuche immer das System zu finden, das am besten zu dem am Spieltag zur Verfügung stehenden Kader und Gegner passt. Das kann dann ein 3-4-3 sein wie letzte Woche oder ein 4-1-4-1 wie davor. Wichtig ist mir, dass wir auf dem Platz gewissen Grundsätze folgen, wie wir uns verhalten, und die jeweiligen Positionen stets besetzt sind. Wenn wir aus diesem Positionsspiel heraus über Ballbesitz das Spiel kontrollieren und so möglichst schnell in den torgefährlichen Bereich bekommen, um dort dann durch individuelle Qualität zum Torerfolg zu kommen, finde ich das schon ganz gut. Das ist dann die Bestätigung der Trainingsarbeit unter der Woche.