Eslohe-Schwartmecke. Beeindruckende Bilder: Die Kaltbluthengstschau des ZRFV Schwartmecke nahe Eslohe zeigt, was die großen Pferde alles können. Mit 20 Fotos:
Wie lange es die Kaltbluthengstschau des Zucht-, Reit- und Fahrvereins Schwartmecke u. U. schon gibt, weiß keiner so genau, mit dem ich spreche. Der Erste sagt länger als 15 Jahre, jemand Anderes mutmaßt, es müssten schon 30 Jahre sein. Oder doch 40 Jahre? Irgendwann in den 1980er-Jahren hatte Dr. Jürgen Schulte, Züchter aus Finnentrop-Ostentrop, die Idee, eine Hengstschau für Kaltblüter auszurichten. „Die erste fand damals in der Halle des Reitvereins statt, mit gerade einmal drei Hengsten“, erzählt Dominik Beulke aus dem Veranstalterteam. Er sorgte nun dafür, dass es mehr als drei sind – er kennt alle anwesenden Hengsthalter persönlich.
Mittlerweile ist die Hengstschau auf der Schwartmecke eine Institution für alle Kaltblutliebhaber und -züchter und läutet die Decksaison ein. In diesem Jahr sind es 14 rheinisch-deutsche Kaltbluthengste, die vorgestellt werden. Die jüngsten Hengste stammen von 2020, sind drei Jahre alt und im letzten Jahr gekört. Der älteste Hengst, Markant, ist bereits 19 Jahre alt und hat reichlich Zuchterfolge zu verbuchen.
Eslohe: Viele Siegerhengste werden präsentiert
Gezeigt werden nicht nur die unterschiedlichen Linien und Farben der rheinisch-deutschen Kaltblüter, sondern auch ihre Typen: vom schweren, stämmigen bis hin zum leichteren, langbeinigen Typ ist alles dabei. Immer wieder kommt der langgezogene Hinweis „Siegerhengst!“ des Moderatoren Gerhard Hegemann, Geschäftsführer des Kaltblutzucht-, Reit- und Fahrvereins NRW. Was sie allesamt ausmacht: Wenn sie am Publikum vorbeigaloppieren, dann bebt die Erde.
Die Züchter kommen dabei aus ganz Nordrhein-Westfalen, teilweise sogar aus Hessen, die Zuschauenden in Teilen sogar von noch weiter weg. Es sind auch fünf „Beamte“ dabei, wie Hegemann die Hengste liebevoll nennt, die im Besitz des Landesgestüts NRW in Warendorf sind. Auch für das Landesgestüt sei es eine Herzensangelegenheit, in die Schwartmecke zu kommen, um dort die Kaltbluthengste zu präsentieren, erzählt Gestütsleiter Dr. Felix Austermann dem Publikum zu Beginn der Show – er ist für „seine“ Hengste ins Sauerland gekommen, beobachtet die Landesbeschäler genau, denn einige stehen an Deckstationen, nicht in Warendorf selbst.
Nach den Vorführungen der Hengste an der Hand in Schritt und Trab sowie im Freilauf in Trab und Galopp folgt das, was liebevoll Schauprogramm genannt wird: Die Hengste werden bei ihrer täglichen Arbeit vorgestellt. Eine Einspänner-Kutsche gezogen von Hengst Eral dreht zügig ihre Runden. Ein historischer Zweispänner-Heuwagen, von Markant und einem seiner Söhne gezogen, zeigt, wie die Kaltblüter in vergangenen Zeiten zur täglichen Arbeit eingesetzt wurden. Ein Zweispänner-Holzrückeschlitten betont die Power der Tiere, auch mit einem Markant-Sohn im Geschirr.
Die Schwartmecke bietet ein Programm für Groß und Klein
Hier kommen auch die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer auf ihre Kosten, die rundenweise mitfahren dürfen auf dem Heuwagen, der Kutsche oder auch dem Stamm. Außerdem wird der vierjährige Hengst Hofmarschall unter dem Sattel vorgeführt – „Der ist noch jung, der lernt das noch“, heißt es von Moderator Hegemann. Doch Hofmarschall und seine Reiterin zeigen, welche gute Figur Kaltblüter in Schritt, Trab und Galopp unter dem Sattel machen.
Der Höhepunkt: Die Ungarische Post mit dem Gespann der eben noch vorgestellten Hengste Hennes Gold und Erdinger Sohn, gezeigt vom Sohn von Kaltblutzüchter Hubert Dechert aus Hessen – der selbst schon viele Jahre die Ungarische Post mit seinen Hengsten in der Schwartmecke gezeigt hatte. Nun folgt ihm die nächste Generation, zur Begeisterung der vielen Besucher. Das Fazit Dominik Beulkes am Ende des Tages: „Wir können zufrieden sein!“