Halle/Westfalen. Die Volleyballerinnen des SSV Meschede sind Meister in der Verbandsliga 4. Diesmal will der SSV auch tatsächlich in die Oberliga – die Gründe:

Als alles vorbei und geschafft war, ließ sich Karin Schürmann-Sommer durchaus erschöpft auf eine Holzbank in der Sporthalle Masch 2 in Halle/Westfalen sinken – und streckte die Beine weit aus. Soeben hatte die Mannschaftssprecherin und Leistungsträgerin der Volleyballerinnen des SSV Meschede gemeinsam mit ihrem jungen Team das große anvisierte Ziel erreicht: Mit dem 3:1 (24:26, 25:14, 25:10, 25:21)-Erfolg im Aufstiegs-Endspiel beim bisherigen Spitzenreiter SC Halle sicherte sich der SSV den Sprung in die Oberliga – und will tatsächlich rauf.

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Der letzte Spieltag der Saison 2022/2023 in der Verbandsliga 4 der Frauen hatte für den SSV Meschede diese ganz besondere Partie vorbehalten. Punktgleich war der SSV mit dem Konkurrenten aus Ostwestfalen in das direkte Duell gegangen – das Hinspiel hatten die Meschederinnen daheim mit 3:0 gewonnen. Jetzt war klar: Wer das Rückspiel in Halle für sich entscheidet, ist Meister.

Wie erwartet, ging es daher in der Begegnung äußerst umkämpft zur Sache. In einem engen ersten Durchgang unterlag der Gast aus dem Sauerland knapp mit 24:26, lag mit 0:1 hinten – und geriet plötzlich mächtig unter Zugzwang.

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Wie gefestigt das Team jedoch mittlerweile längst ist, zeigte der weitere Verlauf des Spitzenspiels. Vor der tollen Kulisse in der Sporthalle Masch 2 – unter anderem feuerte die Männermannschaft des SC Halle, die nur eine Stunde vor dem Start des Frauenspiels in selbiger Halle selbst in die Volleyball-Regionalliga aufgestiegen war, lautstark mit Trommeln von der Tribüne aus an – blieben die Meschederinnen in jeder Phase konzentriert.

SSV Meschede kommt zurück

In jedem seiner bisherigen Ligaspiele hatte der SSV gepunktet – so auch hier: Mit 25:14 und 25:10 gingen die Sätze Nummer zwei und drei deutlich an die spielstarken Sauerländerinnen, die den zunächst euphorisierten Gastgeberinnen nach und nach die Motivation raubten. Angetrieben wurde das Team der Gäste, das sich selbst trainiert, von Führungsspielerin Karin Schürmann-Sommer, deren Schmetterbälle oftmals krachend den Weg zu einem Punkt fanden. Auch die Blockabwehr des SSV Meschede wusste vielfach zu gefallen.

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Obwohl der SC Halle im vierten Durchgang wieder vermehrt punktete, schwächelte der SSV selten. Nach zwei erfolgreich geblockten Angriffen durch die Kreisstädterinnen durfte der Gast endlich jubeln – der Meistertitel war mit dem 25:21 und dem 3:1-Gesamterfolg perfekt. Die Spielerinnen fielen sich in die Arme, sprangen durch die Sporthalle und feierten gemeinsam mit ihren mitgereisten Anhängern. „Wir haben zuletzt wenig trainieren können, von daher hatten wir keine großen Erwartungen“, verriet Karin Schürmann-Sommer nach dem Abpfiff auf der Bank in der Halle sitzend. Ein klarer Antrieb sei zudem gewesen, nicht als Zweiter in die Aufstiegsrelegation Anfang Mai gehen zu müssen – dieser Weg steht nun den Spielerinnen des SC Halle bevor, deren starke Saison mit einem Frusterlebnis endete.

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Bereits in der Vorsaison hatte der SSV Meschede den Verbandsliga-Meistertitel gefeiert, sich aufgrund eines kleiner werdenden Kaders und der höheren Anforderungen in der Oberliga aber gegen einen Aufstieg entschieden. Dies ist nun ganz anders: Der SSV will rauf! „Haben wir letzte Saison noch auf den Aufstieg in die Oberliga verzichtet, werden wir ihn dieses Jahr antreten“, verkündete der Verein.