Schmallenberg. Das Klettern ist ein Trendsport – das zeigt der Kids-Cup der Freizeitwelt Sauerland in Schmallenberg. 70 Talente messen sich. Mit 25 Fotos.
Angespannt und respektvoll blicken die vielen jungen Protagonisten zur imposanten Kletterwand hinauf. An der zwölf Meter hohen und im 90-Grad-Winkel steil aufsteigenden Kletterfläche haben sich 70 Kinder und Jugendliche, die aus den Kletterkursen der Freizeitwelt Sauerland in Schmallenberg stammen, in der Kletterhalle eben dieser zu verschiedenen Wettbewerben im Zuge des 3. Kids-Cups verabredet.
Am Ort des Geschehens, an dem die 6- bis 18-jährigen „Gipfelstürmer“ ansonsten mit vielen anderen Gleichgesinnten einmal in der Woche trainieren und die riesige Bandbreite an klettertechnischen Nuancen akribisch einüben, geht es diesmal um Platzierungen und Auszeichnungen.
Freizeitwelt Sauerland: Aufwärmen vor dem Start
Die Vorfreude bei den Akteuren, endlich wieder einmal ihr Können an den zahlreichen Leisten, Henkeln und Tritten ihren Familien und Trainern eindrucksvoll zu demonstrieren, ist enorm groß. Doch bevor es ernst wird, müssen sie die Teilnehmer zunächst ein gemeinsames Aufwärmprogramm absolvieren. „Wir starten jetzt das Pferderennen“, kündigt Klettertrainer Josef Thimm lautstark an. Gemeinsam mit zwei weiteren Trainerkolleginnen führen sie einen mehrminütigen Reigen an rasanten Körperbewegungen vor, die von den Kindern und Jugendlichen parallel und im gleichhohen Tempo nachgemacht werden müssen. Gehörig ins Schwitzen kommen dabei die auf- und abspringenden Youngster.
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Doch das anfängliche Ausdauerprogramm erzielt sogleich Wirkung. Die Mädchen und Jungen haben ihren Körper und vor allem Muskulatur auf Betriebstemperatur gebracht. Das Kräftemessen an der Kletterwand kann also beginnen. Ein aufwendiges Sicherungsprozedere, in welchem den Kletterakteuren der Klettergurt angelegt wird und sie mit dem entsprechenden Karabinerhaken am Kletterseil fixiert werden, läutet den Wettkampf ein. Drei Routen müssen von ihnen gemeistert werden. Ebenso haben sie zwei Boulder-Runden – also das Klettern ohne Sicherung und bis zu einer Höhe von 4,5 Metern – und eine auf Schnelligkeit ausgerichtete Speed-Route zu bewerkstelligen.
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Die jungen Klettersportler sind dabei voller Tatendrang. Das Einbalsamieren ihrer Hände mit weißem Magnesiumpulver ist der finale Akt vor dem eigentlichen Start. Ein letztes Mal heißt es: Durchatmen. Dann beginnt der Aufstieg.
Anfeuerung durch die Zuschauer
Eine Teilnehmerin ist die zwölfjährige Lilli. Seit fünf Jahren klettert sie schon und nimmt regelmäßig an den Übungseinheiten in der Freizeitwelt Sauerland teil. Gefühlvoll, aber dennoch entsprechend kraftvoll greift sie zunächst an einen der Henkel und legt gleichzeitig einen Fuß auf das gleichfarbige Tritt-Element, um sich so nach oben zu ziehen und mit der anderen Hand das nächste Element zu greifen. Schritt für Schritt und hochkonzentriert arbeitet sie sich an der Kletterwand vor – auch wenn links und rechts neben ihr ein weiterer Wettkampfteilnehmer klettert.
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Einem Wechselspiel von physischer Belastung und mentaler Stärke sind die Mädchen und Jungen während ihres Einsatzes ausgesetzt. „Klettern ist ein Sport für den ganzen Körper. Kognitive Fähigkeiten werden trainiert, der Gleichgewichtssinn wird angeregt, die Muskulatur wird beansprucht und vieles mehr spielt sich im menschlichen Körper ab“, erklärt sogleich Klettertrainer Josef Thimm. Die 12-jährige Lilli kämpft sich derweil fehlerfrei und mit einer beeindruckenden Leistung durch die Route und letztlich auf die zu erreichende Höhe von zwölf Metern. Überglücklich und im persönlichen Freudentaumel streckt sie ihre Arme in Gewinnerpose von sich und löst sich von der Kletterwand.
Sanft in den Klettergurt gefallen, lässt sie sich mit dem Kletterseil gen Boden abrollen. „Es ist echt cool gewesen. Ich habe es selbst gar nicht richtig gemerkt, wie schnell ich oben war. Am liebsten würde ich gleich noch mal da rauf. Klettern macht soooo viel Spaß“, lässt sie ihren Glücksgefühlen freien Lauf.
Laute Anfeuerungsrufe und Beifallsausbrüche hallen permanent durch das großräumige Kletter-Areal. Handykameras nehmen das Geschehen in Ton und Bild auf. Auch der Geschäftsführer der Freizeitwelt Sauerland verfolgt mit höchster Aufmerksamkeit den facettenreichen Kletter-Marathon und fängt mit dem Handy ein paar Schnappschüsse ein. „Ein tolles Bild, mit vielen begeisterten Kindern und Jugendlichen, spielt sich hier wieder ab. Der Kids-Cup hat sich bei uns zur einer der wichtigsten Veranstaltungen etabliert und ist für die jungen Kletterer das Highlight eines Jahres. Ich bin sehr stolz auf die guten Leistungen“, betont Christian Koch. Die Siegerehrung sowie Übergabe der Medaillen und Sachpreise beendet schließlich das famose Event, ehe kühle Getränke und kleinen Snacks auf die Klettertalente warten.