Arnsberg/Eslohe. Die Trainer des SV Hüsten und BC Eslohe sind die beiden ältesten Coaches der „Bundesliga des Sauerlandes“. Was beide vor dem Duell auszeichnet.
Am zweiten Rückrundenspieltag der Fußball-Bezirksliga 4 treffen mit dem SV Hüsten 09 und dem BC Eslohe nicht nur ein Landesliga-Absteiger und der amtierende Vizemeister, sondern auch die dienstältesten und damit erfahrensten Trainer aufeinander. Aufseiten der Hüstener hat der 63-jährige Klaus Borschel seit März 2022 das Sagen, und beim BC Eslohe geht der 56-jährige Jürgen Winkel im Sommer 2023 in seine vierte Saison.
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Beide verfügen über die Trainer-B-Lizenz und verfolgen mit ihren Mannschaften eine ähnliche Philosophie – nämlich offensiven Fußball. „Ich stehe für attraktiven Fußball. Das sieht man auch daran, dass wir schon 44 Gegentore kassiert haben. Das passiert aber, wenn wir die Ketten weit nach vorne schieben, dann sind wir hinten eben anfälliger. Grundsätzlich sind wir aber offensiv unterwegs“, sagt Jürgen Winkel.
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Für 09-Trainer Klaus Borschel ist die Qualität der Spieler ausschlaggebend, welche Taktik er ausgibt. „Im vergangenen Jahr in der Landesliga fehlten mir vorne die Alternativen. Da habe ich die Mannschaft defensiv ausgerichtet. In dieser Saison habe ich ganz andere Alternativen. Mit dem Personal ist auch ein offensives Spiel möglich, da wir einen viel besseren Spielaufbau haben.“
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In Erinnerung bleibt das Hinspiel, das der BC Eslohe nach einer irren Partie mit 5:4 gewonnen hatte. Für die Zuschauer war dieses Spiel ein Wechselbad der Gefühle, da Eslohe mit 2:0, 4:2 und 5:3 geführt hatte und die 09er nicht lockerließen. „Es war ein wildes offenes Fußballspiel, in dem der Gast aus Hüsten die spielerisch bessere Mannschaft war. Aber wann sehen die Zuschauer schon mal neun Tore?“, erinnert sich Jürgen Winkel zurück.
„Bundesliga des Sauerlandes“: Erwartungen (noch) nicht erfüllt
Sowohl den SV Hüsten 09 als auch den BC Eslohe hatte man besser in der Tabelle vermutet. Die Esloher haben sich inzwischen nach einem schlechten Start gefangen und aus den vergangenen sieben Spielen 19 von möglichen 21 Punkte geholt. Dadurch hat sich der Vizemeister bis jetzt auf den sechsten Tabellenplatz vorgearbeitet.
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Der SV Hüsten 09 hat mit den Niederlagen im November gegen die Abstiegskandidaten GW Allagen (2:3) und TuS Bremen (0:2) unerwartet gepatzt und damit im Titelrennen einen großen Rückschlag erlitten. „Natürlich habe ich Eslohe wie auch uns weiter oben erwartet. Wir haben gute Spiele abgeliefert, aber auch Defizite offenbart. Wir haben uns durch unnötige Sperren geschwächt, und der BC Eslohe hatte gleich zu Beginn viele Verletzte zu beklagen. Das kann man alles nicht so einfach auffangen“, berichtet Klaus Borschel, der in seiner Trainerzeit mit dem SC Sönnern und Soester SV in die Landesliga und mit RW Westönnen in die Bezirksliga aufgestiegen ist. Unvergessen bleibt aber der Pokalsieg auf Kreisebene, bei dem zunächst im Halbfinale der Oberligist SV Lippstadt und im Finale der Westfalenliga-Aufsteiger SuS Bad Westernkotten besiegt worden war.
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Jürgen Winkel hat sich im Laufe der Zeit immer weitergebildet. „Ich habe noch mit 52 die B-Lizenz erworben. Man muss schließlich mit den jungen Trainern mithalten, der Fußball steht nicht still. Ich trainiere zu 90 Prozent mit dem Ball. Dort lasse ich unter anderem Spiel- und Passformen einstudieren“, sagt der BCE-Trainer. Auch für Klaus Borschel hat sich der Fußball und damit auch die Trainingsformen stark verändert. „Ich kann heute doch keine Waldläufe und kein Training mehr wie vor 30 Jahren machen. Ich habe in meiner Laufbahn alle Phasen mitgemacht. Vor allem die Bolzplätze fehlen heute total“, sagt der Trainer abschließend.