Oberhof/Winterberg. Nach dem Sprint-Titel gewann Cheyenne Rosenthal (Winterberg) mit Jessica Degenhardt auch das „normale“ WM-Gold. Was sie besonders motivierte.
Sie können es auch auf der großen Bühne. Bei der Weltmeisterschaft der Rennrodler in Oberhof gewannen Jessica Degenhardt (RRC Altenberg) und Cheyenne Rosenthal (BSC Winterberg) erst den Titel im Sprint der Damen-Doppelsitzer – und verteidigten nun auch WM-Gold über die normale Distanz. Warum man den jetzigen Triumph nicht mit jenem vor Jahresfrist vergleichen kann.
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„Man kann den WM-Titel vom letzten Jahr mit diesem überhaupt nicht vergleichen“, sagte Degenhardt, die mit ihrer Partnerin aus dem Sauerland bei der historischen WM-Premiere im Frauen-Doppelsitzer 2022 in Winterberg triumphiert hatte – coronabedingt allerdings ohne Publikum. Darüber hinaus wurde die WM damals im Rahmen der Junioren-WM ausgetragen.
In dieser Saison gehören die Damen-Doppelsitzer, die bei den Olympischen Winterspielen 2026 ihre Premiere feiern, erstmals zum regulären Weltcup-Programm und entsprechend auch zur normalen Weltmeisterschaft. „In Oberhof ist immer super Stimmung, es kommen immer viele Leute an die Bahn“, sagte Rosenthal glücklich.
Degenhardt/Rosenthal stellten in beiden Durchgängen einen Bahnrekord auf. Ihre Gesamtzeit von 1:17,619 Minute reichte souverän zum WM-Titelgewinn. Auf Platz zwei landeten die Österreicherinnen Selina Egle/Lara Kipp (+0,126) vor Andrea Vötter/Marion Oberhofer aus Italien (+0,187). „Wir haben versucht, in den zweiten Lauf noch mal alles reinzusetzen, hatten da auch kleine Sachen, wo ich dachte: Okay, jetzt musst du dich noch mal mehr strecken“, erklärte Degenhardt die Rekordfahrt im zweiten Durchgang.
Die besondere Motivation
Dass sie in der Weltcup-Gesamtwertung hinter den Konkurrentinnen liegen, motivierte Degenhardt/Rosenthal. „Wir haben wirklich nochmal viel an der Fahrweise und am Schlitten gearbeitet“, sagte Degenhardt. Entsprechend groß waren die Freude und die Erleichterung über die Titelverteidigung. Und selbstverständlich kullerte die eine oder andere Träne im Ziel.
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Toni Eggert (BRC Ilsenburg) und Sascha Beneken (RT Suhl) fuhren auf ihrer Heimbahn ebenfalls souverän zu Gold. Hinter Eggert/Beneken (1:23,517 Minuten) und Tobias Wendl/Tobias Arlt (+0,171 Sekunden) landeten die Österreicher Yannick Müller/Armin Frauscher (+0,192) auf dem Bronzerang. Wendl/Arlt hatten ihre Titelchance im ersten Durchgang eingebüßt, als sich das Duo aus Bayern einen überraschenden Fahrfehler leistete.