Hallenberg. Er ist einer der besten Kreisliga-Torjäger im HSK: Manuel Todt (34). Das verrät der Medebacher über Sechserpacks, Ziele und ein heikles Angebot.

Manuel Todt ist ein Torjäger allererster Güte. Der nun 34-jährige ist mit dem FC Nuhnetal in der Fußball-Bezirksliga zweimal Torschützenkönig geworden und hat anschließend sechs Jahre lang für die SF Ederbergland gespielt, davon vier in der Hessenliga und zwei in der Verbandsliga.

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2020 ist der Fan des FC Bayern München wieder zu seinem Heimatverein FC Nuhnetal zurückgekehrt, wo er nach wie vor auf Torejagd geht. In 16 Spielen hat der Goalgetter, der in Medebach wohnt, schon 28 Tore erzielt. Mit dieser Zeitung spricht der Angreifer über seine Qualitäten vor dem Tor und seine Zukunft.

Sie schießen Tore wie am Fließband: ein Sechserpack in Meschede, davon ein lupenreiner Hattrick in den ersten fünf Minuten, ein Viererpack in Bigge und je drei Tore gegen den FC Bruchhausen-Elleringhausen und den SV Oberschledorn/Grafschaft II. Warum läuft es im Abschluss so gut?

Manuel Todt: Mit dem Torabschluss hatte ich nie große Probleme. Das war immer meine Stärke, zumal ich auch mit dem schwachen Fuß relativ platziert abschließen kann. In dieser Saison ist es allerdings so, das wir mit Sami Arafat und Jannik Althaus über exzellente Außenspieler verfügen. Dadurch bekomme ich deutlich mehr Chancen, um Tore zu erzielen.

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War die Gründung der Spielgemeinschaft im Frühjahr aus den Vereinen FC Nuhnetal und SG Dreislar/Hesborn der richtige Schritt zur richtigen Zeit?

Es war definitiv der richtige Schritt für die Zukunft der Vereine, auch, um vielen talentierten jungen Spielern eine Perspektive aufzuzeigen.

Mit elf Siegen, einem Remis und vier Niederlagen liegt die SG Nuhnetal/Dreislar/Hesborn nach 16 Spielen auf Platz eins der Tabelle. Haben Sie damit gerechnet?

Vom Leistungsvermögen der Mannschaft habe ich uns schon im oberen Tabellendrittel erwartet. Dass wir zurzeit auf dem Tabellenthron sitzen, ist eine schöne Momentaufnahme. Die Platzierung ist aber auch nicht glücklich zustande gekommen. Die Mannschaft hat sich diesen Platz in den vergangenen fünf Monaten, die wir zusammen sind, hart erarbeitet.

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Da die Spielgemeinschaft erst in diesem Spieljahr gegründet worden ist, kommt nach den Regularien des Verbandes ein Aufstieg erst nach drei Jahren in Betracht. Ist das nicht demotivierend, wenn man alles gibt und für den Einsatz nicht belohnt wird? Oder gibt es ein Hintertürchen?

Wir wussten alle in Vorfeld, dass es diese Regelung gibt, und natürlich wäre es schade, wenn man am Ende tatsächlich oben steht und nicht aufsteigen darf. Unabhängig davon muss diese Regelung dringend überarbeitet werden. Das hat nichts damit zu tun, dass es uns in dieser Saison unter Umständen direkt betrifft. Man bestraft damit diejenigen, die noch aktiv spielen. Und wenn man sich die Entwicklung im Jugendbereich anschaut, wo teilweise sieben bis acht Orte eine Spielgemeinschaft bilden, braucht man kein Prophet sein, um zu erkennen, das es in Zukunft noch viele solcher Zusammenschlüsse gibt.

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Wie schätzen Sie den Fußball in der neu gegründeten eingleisigen Kreisliga A HSK ein?

Durch die Zusammenlegung der Ligen ist das Niveau definitiv angehoben worden. Dadurch wird der Aufsteiger eher in der Bezirksliga mithalten können. Das war in den letzten Jahren nicht immer der Fall.

Sind die Gegenspieler gegen Sie besonders motiviert? Geht es in den Zweikämpfen so richtig zur Sache – und ist es auch mal unfair?

Natürlich merkt man hier und da, dass manche Abwehrreihen gegen uns besonders motiviert sind. Das ist aber doch klar: Wir verfügen schließlich über die beste Offensive in der Liga. Aber unfair ging es bisher nie zur Sache. Die beste Defensive stellt meiner Meinung nach der FC Remblinghausen. Da war keine Schwachstelle auszumachen.

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Haben Sie vor der Serie oder in der laufenden Saison der Kreisliga A HSK noch Angebote von höherklassigen Vereinen erhalten? Möchten Sie noch mal den Verein wechseln und höherklassig spielen?

Als mein Ex Verein, der FC Ederbergland, im letzten Herbst großes Verletzungspech im Offensivbereich hatte, kam von dort die Anfrage, ob ich nicht noch einmal zurückkommen wolle. Schließlich pflege ich mit vielen Leuten im Verein immer noch einen freundschaftlichen Kontakt. Aber ich habe mich damals bewusst entschieden, den Schritt zurück zu meinem Heimatverein zu machen, damit ich mehr Zeit für die Familie habe. Daher kam eine Rückkehr auch nicht mehr in Frage. Immerhin nimmt der höherklassige Fußball im Amateurbereich schon insgesamt sehr viel Zeit in Anspruch. Meiner Frau bin ich dafür dankbar, dass sie das überhaupt sechs Jahre lang mitgemacht hat. Wegen des Fußballs war ich in der Woche vier bis fünf Mal unterwegs.

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