Arnsberg-Hüsten. Bei der TTV Neheim-Hüsten dreht sich alles um den Tischtennisball. Darum ist der Zulauf gut, und darum hilft Tischtennis auch gegen Parkinson.
Bereits auf dem Parkplatz der Sporthalle am Holzener Weg weist ein mächtiges Schild daraufhin, dass es sich um das Spiellokal der Tischtennisvereinigung Neheim-Hüsten handelt. 1977 verschmolzen die beiden Tischtennisabteilungen des PSV Neheim-Hüsten und TuS Hüsten zu dem Einspartenverein, in dem sich alles um den runden kleinen Plastikball dreht.
TTV mit großer Bandbreite
Mehr als 100 Mitglieder zählt der Klub. Das ist eine Menge für eine Sportart, die zwar fast jeder mal irgendwo im Urlaub oder auf dem Schulhof betrieben hat, die aber selten außerhalb von Großevents wie Olympia im großen Rampenlicht steht, trotz etwa 540.000 Vereinssportlern. Um daher guten Zulauf zu erhalten, bedarf es anderer Aktionen.
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„Wir haben ein gutes Gemeinschaftsgefühl. Bei uns spielen Frauen und Männer zusammen. Es waren 70 Leute bei der letzten Weihnachtsfeier“, nannte der TTV-Vorsitzende Andreas Krick mal Beispiele für den Zusammenhalt. Die Bandbreite geht dabei von der ersten Mannschaft in der leistungsorientierten NRW-Liga bis zur „Siebten“, die in der 3. Kreisklasse agiert. Ein besonderes Augenmerk legt der Vorsitzende auf die Teams, die auf unterer Ebene aktiv sind. Er erklärte: „Hier ist Tischtennis auch Gesundheitssport. Hier sind viele Neu- und Wiedereinsteiger mit dabei.“
Allerdings geht es den Akteuren, die zum Teil ehemalige Fuß- und Handballer sind, nicht nur um ein bisschen „Pläcken“, wie ältere Tischtennisspieler ihren Sport auch gerne nennen. „Die wollen alle mit Trainer arbeiten. Daher gibt es ein eigenes Systemtraining für die unteren Mannschaften“, sagte Krick, der als Vorsitzender des Tischtenniskreises Arnsberg/Lippstadt auch immer die Entwicklung des Sports insgesamt im Blick hat. Daher initiiert die TTV Neheim-Hüsten immer wieder Aktionen, um neue Zielgruppen zu erschließen.
Darum hilft Tischtennis
Hier gehen die Verantwortlichen auch auf diverse Gruppen zu. „Tischtennis hilft präventiv gegen Parkinson oder auch Demenz“, sagte Krick. Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Kopf-Hand-Koordination bei dem schnellen Sport vorbeugende Wirkung hat. Tischtennis erweist sich ebenfalls als integrativ. So ist in der Neheim-Hüstener Vereinsfamilie unter anderem mit Ahmed Khiata mittlerweile ein Syrer heimisch, der aus seiner Heimat flüchten musste. Khiata, der in seiner Kindheit im Nahen Osten hochklassig aktiv war, agiert nun in der sechsten Mannschaft.
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Eine andere Aktion der TTV war Pink Pong. Über 20 tischtennisbegeisterte Frauen gingen an den Start und machten sich unter der Leitung der ehemaligen Oberligaspielerin Denise Krick mit Schlägern und Ball vertraut. Die Kombination aus Wellness, Cocktails und lustigen Tischtennisübungen kam seiner Zeit bei den Frauen hervorragend an. Corona machte einer Wiederholung des Events wie anderen Aktionen lange einen Strich durch die Rechnung. Doch unterkriegen lassen sich die Verantwortlichen bei der TTV Neheim-Hüsten nicht.
Talente aus der Region
Ein Wegstück für die Zukunft ist die Jugendarbeit. Um auch in Zukunft gut aufgestellt sein, richtet die TTV Neheim-Hüsten beispielsweise die beliebten Minimeisterschaften aus. Ein Turnier, bei dem schon zahlreiche spätere Vereinsakteure ihre Wettkampfkarriere begonnen haben. Bei den oberen Teams im Leistungsbereich der TTV Neheim-Hüsten tummeln sich zahlreiche Talente aus der Region.
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Die Mannschaften eins bis drei sind alle überkreislich aktiv. Die erste Mannschaft spielt in der höchsten Klasse in NRW. Eine solche Leistungsdichte ist natürlich nicht nur mit eigenem Nachwuchs stemmbar. Auch wenn es keine Eigengewächse sind, wird auf Zusammenerhalt wert gelegt. „Die oberen Mannschaften spielen nicht isoliert. Jeder Akteur muss im Vereinsleben integriert sein“, betonte der 2. Vorsitzende der TTV, Heiko Müller. In seiner Funktion betreut Müller vor allem die oberen Teams.
Gemeinsam groß geworden
Er erzählte: „Viele der Spieler der ersten Mannschaft kenne ich, seitdem sie klein sind. Damals haben sie zusammen oder auch gegeneinander gespielt. Jetzt sind sie Anfang 20. Die Verbindungen sind immer geblieben.“ Auch während der Lockdownphase zu Corona blieben die Kontakte bestehen. So wurden beispielsweise regelmäßig Skypeabende abgehalten.
Während der Trainingsbetrieb an den Tischen nun wieder ohne Masken stattfindet, vorher aber der Status gecheckt wird, hoffen die Verantwortlichen der TTV wieder auch vermehrt gesellige Events ohne Einschränkungen durchführen zu können. Zeigten diese doch den starken Zusammenhalt, wenn eben etwa 70 der knapp 100 Mitglieder auf einer Weihnachtsfeier waren.