Meschede/Medebach. Die Aufstiegsrelegation zur Fußball-Bezirksliga steht an. Vor dem ersten Duell in Meschede analysiert diese Zeitung beide Teams. Wer ist Favorit?

Jetzt gilt es: Sowohl Fatih Türkgücü Meschede als auch der TuS Medebach möchten künftig in der Fußball-Bezirksliga 4, der „Bundesliga des Sauerlandes“, spielen. Am Samstag, 11. Juni, 15 Uhr, auf dem Kunstrasenplatz im Meschede Dünnefeld treffen beide Teams nun im Hinspiel der Relegation zum Aufstieg in die Bezirksliga aufeinander. „Die Jungs haben im abgelaufenen Sportjahr hart gearbeitet und wollen sich dafür auch belohnen“, sagt im Vorlauf Fatih-Vereinschef Durmus Acar.

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Diese Zeitung führt vor den zwei Duellen unseren Teamcheck durch. Wer ist wo wie gut aufgestellt?

Torhüter

Mit Dominik Lefarth und Kevin Schmidt beim TuS Medebach sowie Furkan Öz und Maik Schemme bei Fatih Türkgücü Meschede stehen auf beiden Seiten sehr gute Torhüter zwischen den Pfosten. Bei Fatih sind Öz und Schemme gleichstark. Trainer Ekren Yavuzaslan hat sich daher entschieden, dass jede Woche ein Torwartwechsel stattfindet. Wer allerdings im ersten Relegationsspiel zwischen den Pfosten steht, ist offen. Beim TuS wird der routinierte Dominik Lefarth das Gehäuse hüten, da sich der jüngere Kevin Schmidt im vorletzten Spiel bei der Reserve des SV Brilon am Knie verletzte. Zuvor war es so, dass jeder Torhüter seine Einsätze von Trainer Vitalis Paul bekam

Wertung: Unentschieden

Abwehr

Der Chef in der Dreier- beziehungsweise Viererkette Fatihs ist Osman Albayrak, der aus der Westfalenliga vom SC Neheim kam. Er hat ein gutes Stellungsspiel, ist kopfballstark und kann die Bälle gut antizipieren. Dazu strahlt er als Abwehrspieler Ruhe aus und hat eine gute Spielöffnung. Rechtzeitig fit geworden ist Abdullah Bicer, der auch schon beim SSV Meschede in der Bezirksliga spielte und eine Alternative ist. Fatih hat in 24 Spielen nur 20 Gegentore bekommen, die Torhüter haben acht Mal zu Null gespielt. Außerdem wurden die Spiele gegen die SG Reiste/Wenholthausen und SV Dorlar-Sellinghausen für Fatih gewertet.

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Der TuS Medebach hat in 26 Spielen 26 Gegentore kassiert und zehn Mal zu Null gespielt. Dazu kommt das Spiel gegen die SG Dreislar/Hesborn – der Gegner trat nicht an. In der Innenverteidigung der Viererkette ist der 24-jährige Felix Schröder Chef. Für sein Alter ist der Vizekapitän abgezockt, dynamisch, zweikampfstark und hat eine starke Spielöffnung. Neben Felix Schröder spielt Vincent Rempe, und auf der rechten Seite wirbelt Oldie Artjom Siebert, der einen starken Offensivdrang hat.

Wertung: Vorteil für Fatih

Mittelfeld

Herausragend bei Fatih Türkgücü ist Spielertrainer Ekrem Yavuzaslan, der bereits beim SC Neheim in der Westfalenliga aktiv war. Er ist ein kreativer und abgezockter Spieler, immer anspielbar und bei Standardsituationen gefährlich. Dazu gesellen sich Bruder Kerim Yavuzaslan und Spielführer Azak Yilmaz, die ebenfalls über eine sehr gute Technik verfügen.

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Beim TuS Medebach hat Trainer Vitalis Paul im Mittelfeld mehrere Alternativen. „Wir treffen auf einen technisch versierten Gegner. Da müssen wir höllisch aufpassen. Wir werden kompakt stehen und abwarten, was auf uns zu kommt“, sagt Paul. Auf der „Sechs“ können mit Tobias Richter, Jonas Schreiber und Arne Balkenhol drei Spieler eingesetzt werden. Das Trio ist technisch versiert und variabel. Vor allem verfügen alle drei über reichlich Dynamik, was der Mannschaft gut tut. Über die Außenbahnen kommen der pfeilschnelle Noah Mengel, der sieben Tore erzielt hat, und Giovanni Struijk, der immerhin zwölf Mal das gegnerische Tor traf.

Wertung: Vorteil für Fatih

Angriff

Die Angriffsreihe ist das Paradestück des TuS Medebach. Spielführer Fabian Müller spielt auf der „Zehn“ und hat in der abgelaufenen Saison 15 Tore geschossen. Er ist physisch sehr stark, vielseitig einsetzbar und kopfballstark. Müller ist der absolute Leader beim TuS.

Vorne spielt Jonas Köster, der in der A-Liga Ost 23 Tore erzielte und gemeinsam mit Manuel Todt bereits zum zweiten Mal Torschützenkönig wurde. Der 25-jährige Köster hat einen Torriecher und benötigt nicht viele Chancen, um ein Tor zu erzielen. Bei Fatih Türkgücü verteilen sich die 72 Ligatore auf mehrere Spieler. Über die beiden Außenbahnen kommen Nejmettin Bayram und Dominik Faneca, die schnell und trickreich sind sowie die meisten Tore erzielten. Bayram war 16 und Faneca 13 Mal erfolgreich.

Wertung: Vorteil für den TuS

Auswechselbank

Beide Mannschaften werden wohl mit einem Kader von jeweils 17 Spielern antreten. Großartige Ausfälle haben beide nicht zu verzeichnen, so dass die Trainer bei der Aufstellung die Qual der Wahl haben.

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Auf den Ersatzbänken sitzen Spieler, die bei einer Einwechselung für neuen Schwung sorgen können. Der TuS Medebach hat mit Marvin Enterlein eine Geheimwaffe in der Hinterhand. Wie berichtet, wurde der Stürmer Torschützenkönig der Kreisliga B Ost und C Ost und schießt in den vergangenen Jahren Treffer wie am Fließband. Bei einer Einwechselung würde mit Jonas Köster, Fabian Müller und Marvin Enterlein eine geballte Offensive auf dem Platz stehen.

Wertung: Vorteil für den TuS

Fazit

Zwei Mal Vorteil Fatih Türkgücü, zwei Mal TuS Medebach, ein Remis – ein klarer Favorit kristallisiert sich im Teamcheck nicht heraus. Sowohl der A-Liga-West-Meister als auch der A-Liga-Ost-Titelträger sind in der Breite gut aufgestellt. So viel steht fest: Es könnten zwei enge Duelle der beiden Aufstiegsaspiranten in den Relegationsspielen werden.

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