Mit Video: So feiert der SV Endorf sich und Marco Hövelborn
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Sundern-Endorf. Es war ein besonderes Spiel, das des SV Endorf gegen den TuS Niedereimer in der Fußball-C-Liga. So lief der Tag und er war der Held. Mit Video.
Als sei seine Geschichte an sich nicht schon schön genug. „Sehr geil“, sagte Marco Hövelborn dazu – und lächelte verschmitzt. Nur vier Minuten stand der Fußballer auf dem Ascheplatz leicht oberhalb Endorfs, der bei jeder Aktion eine kleinere, oft auch eine größere Staubwolke aufsteigen ließ, ehe er traf. Hövelborn besiegelte den umjubelten 2:0-Erfolg des SV Endorf gegen den TuS Niedereimer in der Fußball-C-Kreisliga Arnsberg. Das ließ ihn zu einem gefragten Gesprächspartner werden – für das Interview nach Spielschluss vor eingeschalteter Kamera.
Kurios? Kurios. Einerseits. Andererseits ist die Szenerie, die sich vor, während und nach dem Spiel zutrug, ziemlich normal, wenn eine Fußballpartie live übertragen wird. Und das wurde der Amateur-Kick als „Topspiel des Jahres – powered by bwin“ auf dem Streamingportal sporttotal.tv im Internet.
C-Kreisliga in Endorf- Emotionen, Ekstase - Liveübertragung
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Also verwandelte sich der Sportplatz am Scheedweg in den Tagen vor dem Spiel mehr und mehr und wurde mit Übertragungstechnik bestückt. Auf einem vor dem Vereinsheim positionierten Baugerüst platzierten die Techniker die beiden Kameras, welche die Partie in der Totalen übertrugen. Zudem sorgte eine Kamera an der Seitenlinie für zusätzliche Eindrücke.
Ein typisches C-Liga-Tor
„Das vorzubereiten, hat uns in der vergangenen Woche ziemlich auf Trab gehalten“, erzählte Andreas Rademacher, Vorsitzender des SV Endorf, und federführend bei der Organisation des Events. „Aber die Atmosphäre am Platz und der Zuspruch der Zuschauer entlohnt für die Mühen“, ergänzte er, während der Blick rund um den Ascheplatz schweifte. Etwa 350 Fans beider Mannschaften sorgten für ein Ambiente, welches auch die Profis hinter den Mikrofonen begeisterte.
„Es war eine rundum gelungene Veranstaltung“, sagte Julian-Luca Schäfer, der das Spiel gemeinsam mit dem Fußball-Experten Julian Schwermann kommentierte. Schäfer, bereits bei Olympischen Spielen im Einsatz, und Schwermann, noch bis zum 30. Juni im Dienst des Drittligisten SC Verl, hockten unter dem Baugerüst für die Kameras und griffen, um stets auf Ballhöhe zu bleiben, auf ein Fernseh-Gerät zurück. „Das ist etwas tricky, aber es macht großen Spaß“, sagte Schwermann. Da Spieler beider Teams Kommentator Schäfer im Vorfeld mit Insiderinfos versorgt hatten, war dieser fast so gut vorbereitet wie bei höherklassigen Spielen. Extrem entgegen kam den beiden, dass sie aus Endorf stammen und daher besonders zum SVE einen engen Bezug haben.
Und beim C-Kreisligisten, der durch den 2:0-Erfolg den vierten Tabellenplatz verteidigte, gibt es eben den Spieler Marco Hövelborn. Den Spieler, der nach dem Schlusspfiff von den SVE-Ultras mit Gesang gefeiert wurde. Vier Minuten stand Hövelborn nach seiner Einwechselung in der 85. Minute auf dem Platz, als er plötzlich alleine auf Niedereimers Torwart Kilian Alexander Rickert zulief. Sichtlich kämpfend kickte Hövelborn den auf der Asche hoppelnden Ball quasi mit dem Schienbein ins Netz.
Selbst Endorfs Trainer Manfred Schirp kommentierte den nahezu typischen C-Liga-Treffer später auf sporttotal.tv mit einer gehörigen Portion Humor. „Marco ist für mich ein Wunderspieler“, sagte Schirp. „Mit der Luft, die er hat, hat er alles richtig gemacht. Er war vier Minuten auf dem Platz, hat ein Törchen gemacht – mehr war aber auch nicht drin“, ergänzte Manfred Schirp schmunzelnd.
Der innere Ronaldo
Hövelborn nahm in seiner Jubelpose wie Daniel Kordes, der Torschütze zum 1:0 in der 49. Minute, Anleihe bei einem der Großen im Fußball: Cristiano Ronaldo. Wenngleich die Sprung- und Landeperfektion des portugiesischen Nationalspielers doch eine andere ist. „Er holt den inneren Ronaldo raus“, kommentierte deshalb auch Julian-Luca Schäfer die Jubelsprünge mit einem Augenzwinkern. „Seit Wochen hat das jeder, der ein Tor geschossen hat, beim Training gemacht“, erzählte Hövelborn lachend: „Also habe ich das auch gemacht. Aber ich bin immer noch fix und fertig.“
Sein Tor – es war sein drittes („alle für Endorf“) in der Karriere. Hövelborn eröffnete die Saison als Torschütze für den SV Endorf und beendete sie. Dass er damit ausgerechnet im Topspiel vor 350 Fans den Kreis schloss – ist eine feine Geschichte fern der Kameras. „Die Mannschaft hatte es mir vorhergesagt“, erzählte er: „Aber so richtig dran geglaubt hat keiner. Doch jetzt – habe ich es gemacht.“
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