Winterberg. Mehr als 700.000 Euro beträgt das Volumen der Förderung: Drei Leuchtturmprojekte sollen im HSK den Out-door-Sport beleben. Eines ragt heraus.

Der eine sprach von einem „Meilenstein“, der andere erhoffte sich einen „Schub für den Freizeit-Skisport“. Wie dem auch sei: Der Sport im Hochsauerlandkreis wird in Zukunft durch drei wahre Leuchtturmprojekte bereichert. Möglich macht dies einerseits ein zweiter Förderaufruf im Anschluss an das Programm „Moderne Sportstätte 2022“, andererseits aber auch ein Zusammenspiel zwischen Ehrenamt und finanzieller Hilfe der Kommunen. Wir erklären, worum es sich handelt und um welche Projekte es geht.

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„Wir haben uns die Auswahl nicht leicht gemacht“, erklärte Detlef Lins, Vorsitzender des Kreissportbundes (KSB) HSK, dem insgesamt 500.000 Euro zur Verfügung standen, um gezielt Outdoor-Projekte zu fördern. „Insgesamt haben sich 25 Vereine um Mittel bemüht, drei davon haben wir nach vielen und intensiven Beratungen ausgewählt“, erklärte Lins jetzt in Winterberg, wo die Projekte des TuS Medebach, des Skiklub Winterberg und des TuS Sundern vorgestellt wurden.

So könnte ein Zaun ringsum die Aktiv-Arena Winterbergam Bremberg gezogen werden.
So könnte ein Zaun ringsum die Aktiv-Arena Winterbergam Bremberg gezogen werden. © Privat

Worum es im Groben geht? „Wir möchten mit den Vereinen zusammen versuchen, die Leute, die während der Coronapandemie auf der Couch hängen geblieben sind, wieder zu Sport zu motivieren“, erklärte Lins. Der KSB fördert jedes einzelne Projekt im Schnitt zu 70 Prozent durch die Landes- sowie eigene Mittel, der Rest finanziert sich aus Unterstützung der jeweiligen Kommune, Spenden und Eigenarbeit. Insgesamt steigt der Finanzrahmen der drei Projekte, „die überregionale Strahlkraft besitzen“ und bis Ende 2023 umgesetzt sein müssen, somit auf mehr als 700.000 Euro.

Das sind die Projekte:

Aktiv-Arena in Winterberg

Das größte Projekt nimmt der Skiklub Winterberg in Angriff, der seine Aktiv-Arena am Bremberg-Stadion erweitern wird. „Der Nordic-Aktiv-Park wird deshalb in Aktiv-Arena umbenannt“, erklärte Helmut Tuss, Geschäftsführer des SKW. Im Winter soll zum Beispiel die knapp zwei Kilometer lange Skilanglauf-Runde durch drei Schneekanonen für 80 bis 90 Tage schneesicher gemacht werden. „Ein paar kalte Tage benötigen wir dafür aber auch“, sagte Tuss.

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Nachhaltigkeit schreiben die Winterberger bei ihrem Projekt groß, weshalb das zentrale Flutlicht mit LED-Strahlern umgerüstet werden soll. Erweitert werden soll das Areal zudem mit Fitnessgeräten. „An 365 Tagen im Jahr wird dort Ganzkörpertraining möglich sein – und da das Gelände beleuchtet ist, können Berufstätige auch am Abend aktiv werden“, sagte Tuss.

So stellt sich der TuS Medebach in einer Animation den Fitness-Park vor. 
So stellt sich der TuS Medebach in einer Animation den Fitness-Park vor.  © Privat

Dass der KSB über ein eigenes Büro an dem dann eingezäunten und nur über ein Drehkreuz zugänglichen Gelände verfügt, werte die Aktiv-Arena auf. „Außerdem überlegt der Deutsche Behindertensportverband, auf dem Skilanglaufgelände einen Stützpunkt für Biathlon und Langlauf für Behinderte aufzubauen“, ergänzte der Geschäftsführer des Skiklubs Winterberg. Insgesamt sind 445.000 Euro veranschlagt, um das Projekt umzusetzen.

Fitness-Park in Medebach

„Fitness mit Freunden“ – so hat der TuS Medebach sein Projekt betitelt. Zwischen Dreifachturnhalle und Schulzentrum soll ein Fitness-Park entstehen. „In unserem Pflichtenheft steht ganz oben, dass wir dort die Trainingsqualität eines guten Fitnessclubs nach draußen holen möchten“, erklärte Matthias Schröder, Vorsitzender des TuS. Über eine Fitness-App soll das Training begleitet werden, „einmal in der Woche wollen wir einen Trainer vor Ort haben“.

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Cardio-Trainer, MagneticBells, Slings mit Handschlaufen: Alles in allem zehn Geräte finden auf dem Areal Platz. „Natürlich wird es auch Geräte für Menschen mit Behinderung geben“, ergänzte Schröder, der das Thema Vandalismus aufgriff. Um Eventualitäten vorzugreifen, ist zum Beispiel des Display-Glas des Cardio-Trainers härter als das eines Geldautomaten. Auf 145.000 Euro beziffert der TuS die Gesamtkosten.

Röhrtal-Fitness-Park Sundern

In Monaten mit Vollauslastung passieren etwa 10.000 Menschen das Eingangstor des Röhrtalstadions in Sundern. In Zukunft dürften es noch mehr werden, wenn der Röhrtal-Fitness-Park errichtet ist. „Der Name steht aber ebenso noch nicht fest, wie auch die einzelnen Geräte noch nicht festgelegt sind“, sagte Eric Wachholz, Vorsitzender des TuS. Denn: Der Klub möchte darüber abstimmen lassen. „Wir sind nicht allwissend und möchten zum Beispiel unsere Jugendlichen einbinden“, erklärte Wachholz.

Geräte und zweispurige Laufbahn (fast) neben dem Spielfeld: Der Röhrtal-Fitness-Park des TuS Sundern in der Animation.
Geräte und zweispurige Laufbahn (fast) neben dem Spielfeld: Der Röhrtal-Fitness-Park des TuS Sundern in der Animation. © Verein

Calisthenics et cetera sind auch in Sundern die Schlagworte. Rund um die Geräte wird auch eine zweispurige Laufbahn entstehen. „Inklusion jeder Art soll in unserem Projekt die Basis und das Fundament bilden“, sagte Wachholz. Die Kosten für den „Röhrtal-Fitness-Park“ betragen 138.924,67 Euro. Etwas lag Wachholz sehr am Herzen: „Ich möchte mich bei allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfern bedanken, denn alleine so einen Antrag auf die Beine zu stellen, ist eine gigantische Leistung“, sagte er.