Arnsberg-Holzen. Fußball-Bezirksligist TuRa Freienohl hat es nach dem Sieg im Kreispokal-Endspiel gegen den SC Neheim richtig krachen lassen.

Nach nervenaufreibenden 90 Minuten plus acht Minuten Nachspielzeit und dem anschließenden Elfmeterschießen war die Sensation perfekt: Fußball-Bezirksligist TuRa Freienohl holte sich in Holzen vor rund 900 Zuschauern mit einem 6:5 (2:2)-Sieg im Endspiel gegen Westfalenligist SC Neheim erstmals nach 29 Jahren wieder den Arnsberger Kreispokal.

Auch interessant

Kein Wunder also, dass die Mannschaft von TuRa-Trainer Freddy Quebbemann den Überraschungserfolg ausgiebig gefeiert hat. „Meine Jungs haben bis drei Uhr nachts Gas gegeben und gezeigt, wie gut man in Freienohl feiern kann“, berichtete Quebbemann, der selber um kurz vor Mitternacht abgeholt wurde und auch am Tag nach dem Titelgewinn kaum Worte fand. „Ich bin immer noch sprachlos und brauche etwas Zeit, um diesen unerwarteten Erfolg richtig zu realisieren.“

Nach Spielende fand in der Kabine die erste Party statt, später ging es im Vereinsheim weiter. „Da habe ich Lieder gehört und Tänze gesehen, von denen ich nicht wusste, dass sie existieren. Es ging komplett ab“, so Quebbemann.

Auch interessant

Obwohl der Bezirksligist auf dem Papier klarer Außenseiter war, schien man in Freienohl dennoch an den Titelgewinn zu glauben – anders ist nicht zu erklären, wie so kurz nach Spielende plötzlich Bengalos, Raketen und Feuerwerk gezündet werden konnten. Quebbemann freute sich nicht nur über die überwältigende Unterstützung der eigenen Anhänger, sondern ganz besonders über das Lob, das er von Neheims Trainer Alex Bruchhage direkt nach Spielschluss erhalten habe. „Alex hat mich umarmt, mir gratuliert und mich für die Einstellung der Mannschaft gelobt. Dies bedeutet mir sehr viel und zeigt, was für ein toller Sportsmann er ist“, teilte Quebbemann mit.

Potofski der Matchwinner

Zum Spiel: Freienohl ging durch ein Traumtor von Florian Pöttgen, der mit einem Befreiungsschlag aus der eigenen Hälfte Neheims Torhüter Adrian Dybiec überraschte, in der 14. Minute in Führung. Kurz vor Halbzeit kam der SC Neheim durch Gianluca Greco (43.) zum Ausgleich. Auch nach dem Wechsel erwischte Freienohl den besseren Start. Nico Reinert (51.) traf zur erneuten Führung. Für den 2:2-Zwischenstand nach 90 Minuten sorgte Johannes Thiemann (70.).

Im Elfmeterschießen wurde dann TuRa-Torhüter Dirk Pofofski zum Machwinner. Der 42-Jährige behielt gegen die Neheimer Gianluca Greco und Emre Yilmaz jeweils die Oberhand und sicherte seiner Mannschaften den dritten Kreispokalsieg nach 1965 und 1993. „Ich habe mich vor dem Elfmeterschießen gut gefühlt und mir mit dem ersten gehaltenen Elfmeter die Sicherheit geholt. Zwei gehaltene Elfmeter können sich sicher sehen lassen. Es ist einfach phänomenal, dass wir das geschafft haben“, sagte Potofski nach Spielende.

Auch interessant

„Wir müssen uns vorwerfen, dass wir es erst in den letzten 20 Minuten geschafft haben, den Ball schnell laufen zu lassen. Das ist für unsere Ansprüche einfach zu wenig. Ein Elfmeterschießen ist dann immer Glücksache – und das war eben nicht auf unserer Seite“, zog Alex Bruchhage, Trainer des SC Neheim, Bilanz.