Neheim-Hüsten. SV Neptun Neheim-Hüsten richtet nach Corona-Pause wieder Internationales Pfingstschwimmfest aus. Organisatoren rechnen mit 700 Anmeldungen

Nach zwei Jahren Corona-Pause ist es wieder soweit: Der SV Neptun Neheim-Hüsten steckt mittendrin in den Planungen für das 49. Internationale Pfingstschwimmfest. Die Sauerlandsportredaktion hat sich mit Geschäftsführer Holger Haupt über den „Neustart“ mitsamt seinen organisatorische Herausforderungen, Änderungen und Höhepunkten unterhalten.

Junge Engagierte auch im Schwimmverein>>>

Bis zum Schwimmfest sind es noch ziemlich genau zwei Monate. Wie weit sind die Planungen aktuell?

Holger Haupt: Wir haben uns Anfang März mit der Stadt und dem Gesundheitsamt zu einem Ortstermin im Freibad Neheim getroffen. Bei diesem Treffen wurde deutlich, dass eine Outdoor-Veranstaltung im Frühsommer gut machbar ist. Das war für uns das wichtige Signal, mit unseren konkreten Planungen loslegen zu können. Der Termin selbst wurde aber schon 2021 vorsorglich in den Wettkampfkalender eingetragen, immer mit der Hoffnung, dass die Veranstaltung dann auch wirklich stattfinden kann.

Sieger werden mit Geldprämien belohnt

Beim Pfingstschwimmfest (3. bis 6. Juni) des SV Neptun Neheim-Hüsten gibt es für die schnellsten Athleten Geldprämien und Auszeichnungen. Der Sieger der Finalläufe erhält 50 Euro, der Zweitplatzierte 30 Euro und der Dritte 20 Euro.

Bei den Einzelstarts und Staffelwettkämpfen erhalten die Plätze eins bis drei Medaillen, die Ränge vier bis sechs Urkunden. Mit dem Jahrgangsehrenpreis wird die beste Leistung eines jeden Jahrgangs ausgezeichnet.

Traditionsgemäß werden beim Pfingstschwimmfest auch Wanderpokale für besondere Leistungen vergeben. So erhält beispielsweise der Sieger über 100 Meter Brust (Herren) den „Ron Dekker’s Pokal“, der von Ron Dekker im Jahr 1996 gestiftet wurde.

Danach sieht es derzeit ja definitiv aus. Wird es beim Pfingstschwimmfest coronabedingte Änderungen geben?

Ja, das wird der Fall sein. Ich hoffe zwar, dass die Infektionszahlen bis dahin deutlich gesunken sind, doch wir gehen auf Nummer sicher. Deshalb wird es eine reine Outdoor-Veranstaltung sein, ohne Programmpunkte im Festzelt oder anderen geschlossenen Räumen. Der Empfang und die Siegerehrungen finden unter einem Unterstand statt. Außerdem werden diesmal keine Gastvereine aus Ghana, Nigeria oder Rumänien dabei sein. International ist das Schwimmfest aber trotzdem, weil die Holländer und Belgier anreisen. Es ist schade, dass wir auf unsere afrikanischen und rumänischen Freunde verzichten müssen, aber pandemiebedingt kann ich ihre Absage verstehen.

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Wie viele Teilnehmer erwarten Sie insgesamt?

Wir rechnen aktuell mit rund 700 Schwimmerinnen und Schwimmern diverser Altersklassen. Vor der Corona-Pandemie hatten wir teilweise über 1000 Athleten in Neheim zu Gast. Aus Deutschland kommen neben heimischen Vereinen wie dem SSV Meschede und dem TV Warstein auch Schwimmer aus Unna, Krefeld und Süddeutschland. Aus unseren eigenen Reihen schicken wir etwa 30 Sportler an den Start.

Wie schätzen Sie das sportliche Niveau ein? Hat es sich durch die Corona-Pandemie verändert?

Als Geschäftsführer sind meine Einblicke in den Trainingsbetrieb begrenzt, aber ich gehe stark davon aus, dass es gerade die jüngeren Schwimmer bzw. Anfänger härter getroffen hat. In deren Entwicklung wirkt sich eine lange Corona-Pause, in denen die Bäder geschlossen waren, sehr deutlich aus. Mit dieser Situation hatten allerdings die meisten Vereine zu kämpfen, wir sind da keine Ausnahme.

Wie gut sind die heimischen Vereinsschwimmer in Form? Wie wichtig ist das Pfingstschwimmfest für sie?

Für den gesamten Verein ist das Schwimmfest der absolute Jahreshöhepunkt. Das war schon immer so und ist es in diesem Jahr nach langer Pause umso mehr. Beim Schwimmen stehen nicht nur die Platzierungen im Vordergrund, ebenso wichtig sind persönliche Bestzeiten. Jeder Athlet versucht sein persönliches Potenzial auszuschöpfen, unabhängig von der Platzierung. Das Pfingstschwimmfest ist auch deshalb wichtig, weil der Wettkampfkalender bisher noch sehr dünn ist und es bislang nicht so viele Möglichkeiten gibt, seine Form in einem offiziellen Wettkampf unter Beweis zu stellen.

Wie groß ist bei Ihnen persönlich die Vorfreude auf das Event?

Mit dem Adventsschwimmfest ist das Pfingstschwimmfest der Höhepunkt im Jahr – sportlich wie organisatorisch. Es steckt viel Arbeit dahinter, die aber durch das tolle Gemeinschaftsgefühl und den Austausch mit den vielen anderen Athleten und Trainern belohnt wird. Das ganze Freibad wird zu einer großen internationalen Zeltstadt. Besonders für die Kinder ist das eine tolle Möglichkeit, Wettkampferfahrung zu sammeln und neue Kontakte zu knüpfen. Neben all der Vorfreude gibt es aber auch einige Herausforderungen und Schwierigkeiten, mit denen wir umgehen müssen. Gerade in der aktuellen Situation.

Können Sie diese Herausforderungen konkretisieren?

Die Kosten sind deutlich gestiegen, sowohl für Infrastruktur wie Toilettenhäuschen, mobile Theken oder Lebensmittel. Wir kalkulieren mit rund 700 Anmeldungen und den entsprechenden Startgeldern, doch eine gewisse Unsicherheit bleibt natürlich. Wenn sich kurzfristig ein paar Vereine abmelden, dann erhöhen sich für uns die Kosten. Deshalb würde ich mich über zusätzliche finanzielle Unterstützung von heimischen Sponsoren freuen, um auf der sicheren Seite zu sein.