Sauerland. Welche Möglichkeiten sich den Fußballern und Trainern im Sauerland durch unerwarteten spielfreien Sonntag nach Komplettabsagen im HSK eröffneten
Alles kam ganz schnell. Der Wintereinbruch am Freitagabend, heftige Schneefälle in der Nacht zu Samstag und dann die ersten vermeldeten Spielausfälle. Es dauerte nicht lange, da war der komplette Spielbetrieb in den Ligen im Sauerland abgesagt worden. Was aber stellen Spieler und Trainer mit dem unerwarteten „freien Sonntag“ an? Die Redaktion hörte sich um.
Das waren die Absagen am Wochenende>>>
In der Landesliga hätte am Sonntag eigentlich Klaus Borschel an der Linie stehen sollen, um mit dem von ihn gerade erst übernommenen SV Hüsten 09 nach dem guten 2:2-Wiedereinstand gegen den BSV Menden am vergangenen Sonntag nun beim VfL Bad Berleburg weiter Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. „Meine Frau und ich werden jetzt ganz entspannt mitb einem ausgiebigen Frühstück starten“, erzählt er am Vormittag. Danach wurde das schöne Wetter genossen - beim Spaziergang mit dem Hund durch den Mescheder Wald und anschließendem Kaffee.
Bezirksliga-Staffelleiter bleibt gelassen
Bezirksliga-Staffelleiter Dirk Potthöfer (Bundesliga des Sauerlandes) sieht in der derzeitige Ansetzung der Nachholspiele ist zwar eine Herausforderung, aber hält es für umsetzbar. Die Spiele sollen zu Beginn der Woche neu angesetzt werden.
„Vieles entscheidet sich spontan“
In der „Bundesliga des Sauerlandes“ beim TuS Sundern hat Sebastian Held plötzlich spielfrei bekommen. Der Sonntag muss nach der Absage der Bezirksliga-Partie gegen SG Winterberg/Züschen umgeplant werden. „Vieles entscheidet sich spontan“, sagt er, „aber Pflicht ist auf jeden Fall ein Termin mit der Familie“. Anders als sonst vor einem Spiel ist nun Zeit - und Platz im Bauch - für ein „ausgiebiges Mittagessen“. Für Sebastian Held sollte der spielfreie Sonntag aber nicht zu einem Faulenzertag werden. „Einen Sportersatz werde ich mir auch noch suchen“, sagte er am Mittag.
Ohne Fußball ging es bei Tobias Walter, dem Trainer des Fußball-A-Kreisligisten SV Bachum/Bergheim nicht. Den Sonntagvormittag verbrachte er beim Leistungstest im DFB-Stützpunkt Arnsberg. Dort ist er auch als DFB-Stützpunkt-Trainer im Einsatz. Stress hatte er da nun nicht - das Spiel der Bachumer beim SV Hüsten 09 II fiel wie alle anderen Partien auch aus.
Das eine oder andere Bierchen mehr
Leon Hermes, Torjäger beim Fußball-Bezirksligisten SG Bödefeld/Henne-Rartal wollte den spielfreien Sonntag nutzen, um am Samstagabend das ein oder andere Bier mehr zu trinken. „Wenn man schon mal frei hat. Ich werde auf jeden Fall den Samstag von der Uhrzeit her ausdehnen“, kündigte er an. Sonntag wollte er Fußball im TV gucken.
Den Kneipengang als Option sah auch Max Szafranski, Spielertrainer bei der SG Bödefeld/Henne-Rartal. „Wenn plötzlich alles ausfällt, wird vor allem der Samstagabend von den meisten Spielern sehr ausgiebig genutzt. Der Sonntag bietet sich für die Freundin, Frau oder Familie an. Christoph Keindl, Spielertrainer beim Bezirksligisten FC Assinghausen/Wiem./Wulm., widmete sich auf jeden Fall der Familie. „Wenn man schon mal ein freies Wochenende hat, dann sollte man es auch mit der Familie genießen. Und ich habe dann auch mal mehr Zeit für meine Töchter.“
Marco Gorges, Torjäger beim SV Schmallenberg/Fr. hatte das Bundesligaspiel in Dortmund gegen RB Leipzig besucht. „Im Stadion konnte ich das ein oder andere Bier mehr trinken. „Trotz allem fehlt einem am Sonntag der Fußball“. Für Mario Droste, Trainer beim SuS Langscheid/Enkhausen, passte der Spielausfall ganz gut: „Wir hatten am Samstag Stammtisch und wie man mich kennt, habe ich bei einer schönen Tasse Tee und einem Stück Kuchen zuerst den Bayern Sieg genossen und mich anschließend über die BVB-Niederlage amüsiert.“