Arnsberg-Hüsten. Große Leere, Wut und Enttäuschung: Die bittere 2:3-Heimniederlage gegen Mitkonkurrent SV 04 Attendorn hat beim SV Hüsten 09 Spuren hinterlassen.
Er wollte nur noch weg – und marschierte los. Jörg Fischer, Trainer des Fußball-Landesligisten SV Hüsten 09, verarbeitete die äußerst bittere 2:3 (2:0)-Heimniederlage gegen den SV 04 Attendorn auf seine eigene Art und Weise. Direkt nach dem Abpfiff, während Trainerkollege Ralf Sonnenberg abklatschte und wie ein Flummy jubelnd umhersprang, ging Fischer aufs Spielfeld und suchte das Zwiegespräch mit sich selbst. Einen Kommentar zum Spiel wollte der maßlos enttäuschte Coach „lieber nicht“ abgeben. Der drohende Abstieg in die Bezirksliga – er wirkte am Sonntagabend, 13. März, irgendwie recht konkret im Stadion Große Wiese.
Jörg Fischer war zurecht sauer. Zum einen, weil im ersten Abschnitt Philipp Eickelmann (10.) und Denis Rodrigues Gomes (30.) gegen biedere Gäste – punktgleich mit dem SV Hüsten 09 zum Kellergipfel angereist – mit ihren Toren doch eigentlich für eine beruhigende 2:0-Führung für die Hüstener gesorgt hatten. Zum anderen, weil nach nicht mal zehn gespielten Minuten in Durchgang zwei alles wie Makulatur erschien: Nach einem Katastrophenpass von Bahto Zverotic kam der Gast zum 1:2-Anschluss durch Nick Heimes. Und direkt vor Fischers Trainerbank foulte in der 53. Minute Kapitän Patrick Kampschulte, dessen Abschied zum Saisonende, wie berichtet, feststeht, einen Gegenspieler – und sah dafür die Gelb-Rote Karte.
SV Hüsten 09: Jörg Fischer total aufgebracht
Ob dieser Szene sprang Jörg Fischer wild umher, war wütend auf seinen Spielführer – und der ebenfalls frustrierte Kampschulte warf beim Verlassen des Spielfeldes seine Kapitänsbinde auf den Boden. „Das war der Bruch in diesem Spiel. Wir hatten in der Halbzeitpause extra noch angesprochen, dass wir uns bitte keine dummen Gelben Karten fangen sollen“, erklärte später Hüstens Co-Trainer Andreas Kauke. Besonders bitter: Joker Philipp Freier hatte bereits an der Seitenlinie bereitgestanden, um für Kampschulte eingewechselt zu werden.
Stattdessen kämpften die Hüstener nun in Unterzahl gegen einen besser werdenden Gegner, den die 09er zunächst aber in Schach hielten. Nach Foul an Philipp Eickelmann hätte Christopher Gierse nach einer Stunde gar für die Entscheidung vom Elfmeterpunkt sorgen können, scheiterte aber an Attendorns Schlussmann Alexandros Goulas. In der Folge erspielten sich die bissigen Attendorner jedoch ein Übergewicht in der gegnerischen Spielhälfte und übten permanent Druck aus. Angreifer Vedat Vural sorgte nach einem Foul im Hüstener Strafraum für den 2:2-Ausgleich per Foulelfmeter (82.) – und Nick Heimes traf mit einem prima Volleyschuss sogar zum 3:2-Auswärtssieg für die Gäste (86.).
Drei Punkte liegen die Hüstener nun hinter dem SV 04 Attendorn. Andreas Kauke: „Es ist sehr ärgerlich für uns gelaufen. Treffen wir zum 3:1, kommt es ganz anders.“