Bukarest/Sundern. Bob-Profi Katharina Wick (Sundern) startet bei den Olympischen Winterspielen in Peking. Wie sie Boykott, Ängste und Quarantäne beschäftigen.

Der Traum von Katharina Wick, Bob-Anschieberin aus Sundern-Allendorf, war es, als Profi ihr Geld mit ihrem Lieblingssport zu verdienen – und sportliche Meriten zu sammeln. Wie berichtet, unterschrieb die Sauerländerin dafür einen langfristigen Vertrag bei Steaua Bukarest, dem Vorzeigeverein Rumäniens.

Nach dem gelungenen Weg in den Profibereich wird sich nun in Kürze der nächste große Traum für die 25-Jährige erfüllen: Wick startet für ihre neue Wahlheimat Rumänien bei den Olympischen Winterspielen (4. bis 20. Februar) im chinesischen Peking.

Ex-Athletin des BSC Winterberg vor Abenteuer Olympia in China

Weil sie gemeinsam mit ihrer Pilotin Andreea Grecu als Anschieberin des rumänischen Bobs im Weltcup genügend Punkte gesammelt hat, kann der Zweierbob Grecu/Wick bereits vor dem Weltcupfinale an diesem Wochenende im schweizerischen St. Moritz nicht mehr aus dem Olympia-Startranking verdrängt werden. „Ich werde definitiv Andreeas Anschieberin bei den Olympischen Spielen sein“, freut sich Katharina Wick.

Das rumänische Duo hatte in dieser Weltcupsaison teils gute, aber oft auch durchwachsene Leistungen gezeigt. „Es ist auf jeden Fall noch Luft nach oben“, sagt Wick, die derzeit von Knieproblemen geplagt sei. Während es für den rumänischen Zweierbob beispielsweise bei den Weltcups in Innsbruck (Plätze 17 und 14) sowie in Winterberg (Rang 14) nur für Platzierungen im hinteren Starterfeld reichte, überzeugten Grecu/Wick mit einem vierten Rang bei einem Testrennen auf der Olympiastrecke in Yanqing sowie jeweils einem siebten Platz bei den Weltcups in Altenberg und Sigulda.

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„Das Wichtigste war, dass wir uns für die Olympischen Spiele qualifiziert haben. Die Rennen dort sind die Einzigen, die wirklich für uns zählen in diesem Jahr“, betont die Allendorferin. Die Teilnahme an ihren ersten Olympischen Spielen – für Katharina Wick ist es einfach nur „mega“, dabei zu sein. Durch die Coronapandemie sei die Situation erschwert und „ganz anders“, und dennoch sei es sehr schön für sie, „den Olympischen Traum leben zu dürfen“.

Katharina Wick investiert viel Arbeit für diese Chance

Während sich andere Sportlerinnen und Sportler durchaus weiterhin damit auseinandersetzen, die Olympischen Winterspiele in China zu boykottieren – sei es angesichts der schwierigen Menschenrechtslage im Land oder der teils großen Bedenken um möglicherweise gefälschte PCR-Tests und der Sorge vor schlimmen Erfahrungen in Quarantäne-Hotels vor Ort –, ist für Katharina Wick klar, dass sie in Peking antreten möchte.

„Im Endeffekt sind wir dafür da, um dort Sport zu machen“, sagt sie. Andere Länder hätten die Chance nicht genutzt, die Olympischen Spiele auszutragen. Gemeinsam mit ihrem Team habe sie lange daraufhingearbeitet, um diese Chance zu bekommen, „die will ich jetzt auch nutzen“. Aber: „Vor einer Quarantäne hat natürlich jeder Angst. Wollen wir mal hoffen, dass es keine Fälle gibt.“

In St. Moritz steht für Anschieberin Katharina Wick und Pilotin Andreea Grecu nun am kommenden Wochenende der letzte Weltcup in dieser Saison auf dem Programm. Das Rennen möchte das Gespann mit einem möglichst zufriedenstellenden Ergebnis abschließen, um dann gestärkt in die letzten Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele zu starten. Trainiert werden soll danach im österreichischen Innsbruck, „ehe wir dann vorzeitig in Quarantäne gehen werden“, erklärt Katharina Wick.

Bereits an Weihnachten habe sich das Team im lettischen Sigula isoliert, „damit uns nichts passieren kann“. Am Samstag, 29. Januar, startet die rumänische Bobmannschaft von Frankfurt/Main aus mit dem Flugzeug nach Peking – mit der Allendorferin Katharina Wick an Bord.