Marsberg. Seit zwei Jahren ist der VfB Marsberg nicht mehr Bestandteil der „Bundesliga des Sauerlandes“ – und kann damit sehr gut leben.
Der VfB Marsberg ist im Sommer 2020 nach insgesamt zwölf Jahren Zugehörigkeit zur „Fußball-Bundesliga des Sauerlandes“ in die neu gegründete Bezirksliga 13 umgruppiert worden. Dort haben es die Diemelstädter bis auf wenige Ausnahmen mit Teams aus dem Kreis Paderborn zu tun. Wie groß ist die Sehnsucht, die Meisterschaftsspiele lieber im „Land der tausend Berge“ zu absolvieren?
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Das erste Jahr haben die Gelb-Weißen die letztlich annullierte Saison 2020/2021 mit dem achten Tabellenplatz abgeschlossen. In diesem Spieljahr lief dann nicht alles nach Wunsch. Die Hinrunde wurde mit 15 Punkten auf dem elften Tabellenplatz beendet. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt aber nur zwei Zähler. Der VfB muss also im zweiten Saisonteil aufpassen, nicht unten reinzurutschen.
Negativserie vor der Winterpause
Von den vergangenen sechs Spielen haben die Diemelstädter fünf verloren. Nur gegen den Tabellenletzten SC Ostenland ist mit einem 6:0 ein klarer Sieg geglückt. Allerdings hat die Mannschaft von Spielführer Marcel Langhoff gegen die Topteams des Delbrücker SC II (1:2), Viktoria Rietberg (1:2), SV Geseke (3:4) und zuletzt USC Altenautal (0:1) gute Partien abgeliefert. „Fakt ist, dass wir keine Punkte geholt haben. Dass wir unglücklich verloren haben, kann ich nicht mehr hören und vor allem nach außen nicht mehr verkaufen. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass wir die nötigen Punkte für den Klassenerhalt nach der Winterpause holen werden“, erklärt VfB-Trainerurgestein Paul Bender.
Der kleine Marsberger Kader mit nur 15 Spielern sowie die verletzungsbedingten Ausfälle haben immer wieder dazu geführt, dass der VfB-Coach jedes Wochenende eine andere Mannschaft aufbieten musste. „Ich glaube, dass höchstens drei Akteure aus dem Kader jedes Spiel mitgemacht haben. Nach der Winterpause sollte es aber besser werden, da dann Spieler zurückkommen und unter anderem auch Marvin Kowalleck wieder eingreift“, so der VfB-Coach, der besonders stolz darauf ist, dass er nur Spieler aus Marsberg in seinem Kader hat.
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Die neue Bezirksliga 13, die erst im Sommer 2020 gegründet worden ist, ist nach der Einschätzung Paul Benders mit insgesamt besser aufgestellten Mannschaften besetzt als die „Bundesliga des Sauerlandes“. „Das Einzugsgebiet dort ist wesentlich größer als das im Hochsauerlandkreis. Von daher ist das Spielermaterial dort auch besser, zumal auch die Jugendlichen zum Beispiel in Lippstadt, Paderborn oder Verl eine gute Ausbildung genießen“, sagt Paul Bender, der die neue Liga als sehr interessant einstuft. „Wir sind mit der Umgruppierung sehr zufrieden. Dort gibt es sehr viele Unbekannte. Man lernt neue Mannschaften, Sportanlagen, Trainer und Spieler kennen. Wir müssen in der Liga klarkommen.“ Gegenüber der Bezirksliga 4 sind die Anfahrten schneller und einfacher. Fahrten ins Siegerland über die Landstraße wie zum Beispiel nach Erndtebrück oder Birkelbach dauern mit knapp einer Stunde und 40 Minuten wesentlich länger als zum Beispiel eine Auswärtstour nach Rietberg im Kreis Gütersloh (etwa eine Stunde).
Der Zuschauerzuspruch passt
„Wir gehen in Westheim auf die Bahn und ruckzuck sind wir da. Viele Vereine sind hier über die A44 zu erreichen“, erklärt Paul Bender, der noch weiteres Lukratives in der Liga festgestellt hat: „Auch die Zuschauerzahlen sind nicht schlecht. Im vergangenen Jahr waren gegen die FSV Bad Wünnenberg/Leiberg 300 Besucher am Platz. Und beim vergangenen Spiel gegen USC Altenautal hatten wir etwa 150 Zuschauer. Der Gegner ist mit zwei Bussen angereist. Von daher sind wir mit dem Besuch zufrieden.“
Damit das Saisonziel Klassenerhalt in die Tat umgesetzt werden kann, beginnt Trainer Paul Bender offiziell am 10. Januar 2022 mit der Vorbereitung. Vorher werden bereits Laufeinheiten durchgeführt. „Ich appelliere eindringlich an die Jungs, dass sie ihre privaten Angelegenheiten zurückstellen müssen. Wenn keine großartigen Verletzungen eintreten und die Spieler durch regelmäßiges Training fit sind, sollten wir den Klassenerhalt auch schaffen. Wir müssen alle an einem Strang ziehen“, erklärt Paul Bender abschließend.