Yanqing/Winterberg. „Nur“ Rang sechs beim Test im Mono auf der Olympiabahn: Das steckt hinter der Platzierung von Laura Nolte (Winterberg). Der Konter kam im Zweier.

Dass Cheftrainer René Spies die für den BSC Winterberg startende Bobpilotin Laura Nolte weit vor dem Saisonstart für das deutsche Weltcupteam nominierte, lag auch an Noltes fahrerischem Können im Monobob. Umso überraschender: Beim internationalen Testrennen im Monobob zum Abschluss der Trainingsphase auf der Olympiabahn in Peking belegte die 22-Jährige lediglich den sechsten Platz. Die Erklärung dafür lieferte Spies anschließend. Und im Zweier rückte Nolte die Verhältnisse wieder zurecht.

Spies lobt Jamanka

„Erstmal war es ein Rennen nach einer langen Trainingsphase“, sagte der aus Winterberg stammende Spies, „das war für viele sicherlich ermüdend.“ Umso erfreulicher sei Mariama Jamankas Fahrt auf den ersten Platz im Monobob, erklärte er. „Sie hatte zwei sehr gute Läufe mit hoher Geschwindigkeit“, lobte der Cheftrainer seine Olympiasiegerin im Zweierbob von 2018.

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Doch warum landete Laura Nolte im Mono nun mit einem Rückstand von 1.04 Sekunden auf dem sechsten Platz?

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„Laura hatte einen sehr, sehr schlechten ersten Lauf“, sagte René Spies und erklärte: „Wir haben da etwas mit den Kufen versucht, was schwierig ist bei diesen Bedingungen.“ Allerdings bietet sich vor den Olympischen Winterspielen (4. bis 20. Februar 2022) keine Möglichkeit mehr, um das Material auf der Olympiabahn zu testen. Deshalb stand das Ergebnis des Testrennens nicht im Vordergrund. „Im zweiten Lauf hat alles ganz gut funktioniert. Wir haben gute Hinweise für das olympische Rennen erhalten“, sagte Spies.

Laura Nolte mit Bestzeit

Noch zuversichtlicher stimmte ihn Folgendes: Nolte beendete den zweiten Durchgang mit Laufbestzeit und lag auch in puncto Top-Speed mit an der Spitze. „Fakt ist: Wir müssen stabil fahren, um eine Chance zu haben“, erklärte Spies. Dass Melanie Hasler (Schweiz/+0.08 Sekunde) und Cynthia Appiah (Kanada/+0.35) die Plätze zwei und drei belegten, überraschte ihn nicht. „Mit der starken Melanie Hasler müssen wir bei Olympia ebenso rechnen wie mit der Startrakete Appiah. Sie wird am Start das Maß der Dinge sein“, erklärte der Sauerländer.

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Im Zweierbob rückte Nolte mit Anschieberin Deborah Levi die Verhältnisse wieder zurecht und gewann das Testevent vor Mariama Jamanka und Vanessa Mark (+0.22 Sekunde). Auf Rang drei fuhr das kanadische Duo Christine de Bruin/Kristen Bujnowski (+0.39). Den vierten Platz belegte die Rumänin Andreea Grecu mit ihrer aus dem Sauerland stammenden Anschieberin Katharina Wick (+0.58) vor dem dritten deutschen Duo Kim Kalicki/Anabel Galander (+0.85).

Spies warnt: Konzentriert bleiben

„Unser Fazit ist ein sehr erfreuliches. Laura und Deborah haben mit zwei gute Fahrten und zwei sehr guten Startzeiten gewonnen. Mariama rundet ihr Gesamtergebnis des Wettkampfes ab. Für die Spiele ist aber klar: Man darf sich keine Fehler erlauben, sonst sind sofort eine halbe oder sogar eine Sekunde weg. Deshalb müssen wir ganz konzentriert an die Fahrten im Februar herangehen. Doch erstmal ist der Leistungsstand sehr erfreulich“, sagte René Spies.