Castrop-Rauxel/Neheim. Beim SV Wacker Obercastrop muss der SC Neheim eigentlich als Sieger vom Feld gehen. Das sind die Gründe, wieso der SC das Spiel sogar verlor.
Manchmal kommt es im Fußball zu Szenen, die ein Trainer nicht so erklären kann, deren Schilderung im Nachhinein schwierig sind. So wie beim Spiel des Fußball-Westfalenligisten SC Neheim beim SV Wacker Obercastrop. Die 0:1 (0:0)-Niederlage der Neheimer war alles andere als verdient – was ihren Trainer Alex Bruchhage auch entsprechend konsterniert zurückließ.
Auch interessant:Sundern siegt für Jan Büsse: Das sagt Trainer Fabio Granata
Denn eigentlich waren die Neheimer in Castrop-Rauxel gegen den ambitionierten SV Wacker Obercastrop mehr als ebenbürtig. „Dieses Spiel müssen wir gewinnen, Punkt“, sucht SC-Trainer Bruchhage auch nicht lange nach einer Erklärung für die dritte Saisonniederlage. Die entscheidende Szene an diesem Tag ereignete sich in der 59. Spielminute. Wenige Sekunden bevor Obercastrops Marc Schröter zum einzigen Treffer des Tages einschieben konnte, schien nämlich alles auf eine Führung der Neheimer hinauszulaufen.
Gefoulter tritt selbst an - und vergibt
Serhat Uzun wurde wenige Augenblicke im Strafraum des Gastgebers zu Fall gebracht und nahm sich der Verantwortung zur Ausführung des Strafstoßes selbst an. Uzun scheiterte mit seinem Schuss an Obercastrops Schlussmann Christopher Ebeling, der den Ball anschließen wieder schnell ins Spiel brachte. Neheim eroberte den Ball zurück, leistete sich aber im direkten Anschluss einen folgenschweren Rückpass.
Lesen Sie auch: Der FC Arpe/Wormbach ist nur schwer zu knacken
Obercastrop eroberte den Ball im Sechzehner des SC und konnte nach einigem Gestochere in Führung gehen. „Das darf uns so niemals passieren“, sagt Alex Bruchhage. Einen Vorwurf an Fehlschützen Uzun richtet er dabei explizit nicht. „Das kann passieren, wir dürfen aber anschließend den Ball nicht so leicht herschenken.“
Neheim lässt Chance nach Chance liegen
Die Reaktion seines Teams nach dem mehr als unglücklichen Rückstand aber passte dem Trainer schon viel mehr. Neheim übernahm direkt wieder die Kontrolle, erspielte sich gute Gelegenheiten, verpasste aber immer wieder aus aussichtsreicher Position. Egal ob Gianluca Greco, Riad Xhaka oder Burak Yavuz - sie alle verfehlten den verdienten Ausgleich. Mal fehlten wenige Zentimeter, mal stand der starke Ebeling den Neheimern im Weg. „Wenn der gegnerische Trainer nach dem Spiel sagt, dass sein Torwart der beste Mann heute war, sagt das vieles aus“, findet Alex Bruchhage.
Lesenswert:SC Neheim: Mit Rückenwind zum nächsten Schwergewicht
Dieser hatte selbst mit einer taktischen Umstellung dafür gesorgt, dass sein Team nach einer eher schwachen ersten Halbzeit einen starken zweiten Durchgang absolvierte. Nur verpassten es die Neheimer eben, sich für den Aufwand auch zu belohnen. Was nicht immer so leicht zu erklären ist für einen Trainer.