Brilon. Im Derby-Kracher empfängt Fußball-Landesligist SV Brilon nun RW Erlinghausen. Beide Trainer stellen sich unseren Fragen – auch den unbequemen.
Sonnig, nur leicht bewölkt und 22 Grad Celsius: Die Witterungsbedingungen sind perfekt, und auch die Pandemielage bietet derzeit weitgehend gute Voraussetzungen für eines der bedeutendsten Derbys im Fußball-Sauerland. Der SV Brilon empfängt am Sonntag, 5. September, 15.30 Uhr, RW Erlinghausen zum Lokalduell in der Fußball-Landesliga 2.
Bis zu 500 Besucher oder gar mehr werden erwartet. Für alle Zuschauer gelten dann die Drei-G-Regeln (geimpft, genesen oder getestet, wobei der Test nicht älter als 48 Stunden sein darf). Da der SV Brilon dies kontrollieren muss, werden Zuschauer gebeten, frühzeitig anzureisen, da es zu Verzögerungen kommt.
Vor dem vielversprechenden Landesliga-Derby sprechen die Trainer Mario Emde (SV Brilon) und Vaidas Petrauskas (RW Erlinghausen) über die Partie, die nach den Coronafällen im Team (wir berichteten) das erste Pflichtspiel für RWE ist.
Herr Emde, Herr Petrauskas: Welche Auswirkungen hatten die Coronafälle bei RW Erlinghausen auf das nun anstehende Derby?
Mario Emde: Bei einem Telefonat mit RWE-Teammanager Olcay Eryegin habe ich mich erst einmal nach dem Gesundheitszustand der betroffenen Spieler erkundigt. Wichtig ist für mich, dass es allen den Umständen entsprechend wieder gut geht. Wahrscheinlich gestaltete sich dadurch die Trainingswoche schwieriger als bei uns. Wer Sonntag mehr Mentalität auf den Platz bringt, wird das Spiel gewinnen.
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Vaidas Petrauskas: Wir konnten zwei Wochen lang nicht im Mannschaftskreis trainieren. Diese Woche hat das Training nur mit gesunden Spielern stattgefunden. Es befinden sich noch zwei Spieler in Quarantäne, Rhythmus und Spannung sind so verloren gegangen. Die Wettkampfpraxis fehlt uns total.
Wie wurde das Thema im Trainerteam und mit der Mannschaft besprochen?
Emde: Wir müssen erst einmal auf uns schauen. Natürlich bekommen unsere Spieler das auch mit, was bei RW Erlinghausen passiert ist. Ich kann nur immer wieder sensibilisieren und hoffe, das wir von so einem Zwischenfall verschont bleiben.
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Petrauskas: Beim Trainingsauftakt Anfang Juli haben wir klar vorgegeben, dass sich jeder impfen lassen sollte. In der Zwischenzeit sind bei uns alle Spieler geimpft oder genesen. Warum sie sich trotzdem angesteckt haben, ist mir ein Rätsel.
Wer steht vor dem Spiel mehr unter Druck: RWE nach dem „Corona-Saisonstart“ mit bisher keinem Spiel oder der SVB nach der 2:4-Auftaktpleite bei RW Hünsborn?
Emde: Bei uns herrscht ein gesunder Druck. Trainerstab und Spieler sind heiß auf das Derby. Die Anspannung ist da, Druck aber nicht. RW Erlinghausen hat für mich auch keinen Druck, da sie ja noch kein Saisonspiel absolviert haben.
Petrauskas: Dass wir mehr Druck haben, kann ich nicht sagen. Auch wenn wir noch kein Pflichtspiel gemacht haben, wollen wir mit den uns zur Verfügung stehenden gesunden Spielern gut starten.
Was sind die Stärken und Schwächen des Gegners?
Emde: RW Erlinghausen ist in allen Mannschaftsteilen stark besetzt. Vor allen Dingen mit den Zugängen Malte Kriesche, Julian Tilly und Kevin Kraemer haben sie noch einmal an Qualität zugelegt.
Petrauskas: Der SV Brilon kommt über das Kollektiv und hat sich in der Landesliga mit einer jungen Mannschaft inzwischen etabliert.
Wer ist aus Ihrer Sicht der stärkste Spieler des Gegners?
Emde: Ganz klar Bilal Akgüvercin. Der Junge ist schon Wahnsinn. Wir werden alles versuchen, ihn – wenn er denn spielen kann – aus dem Spiel zu nehmen. Aber das ist natürlich einfacher gesagt, als getan.
Petrauskas: Der stärkste Briloner ist für mich Patrick Rummel. Er ist der Kopf der Mannschaft und ein Vorbild für die jungen Spieler.
Wer ist dieses Mal der Favorit?
Emde: Favorit ist ganz klar RW Erlinghausen. Aber ich betone nochmals, dass derjenige gewinnen wird, der am Sonntag mehr Mentalität und Willen auf den Platz bringt.
Petrauskas: Aufgrund der Umstände und Gegebenheiten sehe ich uns keinesfalls als Favoriten. Der SV Brilon ist bereits im Rhythmus – wir nicht. Das ist ganz entscheidend. Ein Derby ist allerdings offen, da kann viel passieren.