Winterberg. Ob Biathletin Maren Hammerschmidt (SK Winterberg) bei der DM starten kann, ist noch unsicher. Doch eine Äußerung im Vorfeld dürfte sie beruhigen.

Ihre Zeit verrinnt. Vom 9. bis 12. September gehen die Deutschen Biathlon-Meisterschaften im Bayrischen Wald im Hohenzollern Skistadion am Arber über die Bühne. Und während sich ihre Kolleginnen aus der ersten Garde der deutschen Biathletinnen im Zuge eines Lehrgangs in Frankreich auf die Saison sowie die Titelkämpfe vorbereiteten, darf Maren Hammerschmidt lediglich mit angezogener Handbremse trainieren. Ob die Athletin des SK Winterberg ihre Knieprobleme pünktlich überwindet und um die nationalen Titel wetteifern kann? Kristian Mehringer, der Bundestrainer, liefert auf diese Frage eine überraschende Antwort.

So trainiert Hammerschmidt

Die Bilder, die Maren Hammerschmidt in den vergangenen Tagen beim Training zeigen, verbreiten Zuversicht. Die 31-Jährige arbeitet intensiv im Kraftraum, sie nimmt in der Schießhalle der Ruhpoldinger Schützen die Scheiben ins Visier und sie fährt auf Skirollern sogar durch die ChiemgauArena in ihrer bayrischen Wahlheimat. Denise Herrmann, Vanessa Hinz, die aus Ottlar stammende Karolin Horchler und Co. schuften während des so genannten „Höhenblocks“ in den Pyrenäen zwar deutlich mehr, aber: Hammerschmidt trainiert.

Höhepunkt Olympia

Die Weltcup-Saison im Biathlon soll am 27. und 28. November wie üblich im schwedischen Östersund starten. Bis Weihnachten stehen weitere drei Weltcups auf dem Plan.

Höhepunkt der Saison sind die Olympischen Winterspiele in Peking (4. bis 20. Februar).

„Maren befindet sich in physiotherapeutischer und ärztlicher Behandlung. Sie kann lockere Einheiten auf dem Radergometer und am Armkraftzuggerät absolvieren, aber noch kein richtiges Training“, sagt Bundestrainer Kristian Mehringer über die aktuelle Lage der Staffel-Weltmeisterin von 2017 aus dem Hochsauerland. Eine Woche vor den nationalen Titelkämpfen klingt das nicht nach einem Start der Winterbergerin am Arber.

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In den vergangenen Jahren wäre dies mit Blick auf die Weltcups im Winter – und speziell vor einer Saison mit Olympischen Winterspielen – ein Drama gewesen. Denn anhand der Ergebnisse der Deutschen Meisterschaften wurden noch freie Weltcup-Startplätze vergeben. Wer bei den Titelkämpfen, obwohl sie auf Skirollern und nicht auf Ski stattfanden, nicht in Form war, ging mit einem Nachteil in die wirklich wichtige Zeit des Biathlon-Jahres.

Ausrufezeichen vor Jahresfrist

Bereits im zurückliegenden Jahr verloren die Meisterschaften diesbezüglich an Wichtigkeit. In diesem Jahr gibt es – besonders für Maren Hammerschmidt in ihrer aktuellen Situation – eine noch bessere, wenngleich durchaus überraschende Nachricht. „Die DM zählt in dieser Saison nichts. Sie soll nur als schnelles Training unter Wettkampfbedingungen absolviert werden, da die Qualifikation im November ansteht“, erklärt Kristian Mehringer auf Nachfrage dieser Zeitung und ergänzt: „Also haben wir noch keinen Stress und hoffen, dass Maren bald wieder richtig ins Training einsteigen kann.“

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Doch selbst wenn die Deutschen Meisterschaften in puncto Weltcup-Qualifikation ihre Wertigkeit verloren haben, geht es im Bayrischen Wald um Titel, um Selbstbewusstsein und natürlich um den guten Eindruck im Gedächtnis der Trainer. Vor Jahresfrist glückte der Winterbergerin zwar kein Titelgewinn, jedoch setzte sie unter anderem mit Platz zwei im Einzel über 12,5 Kilometer ein Ausrufezeichen. In einem Einzelrennen, einem Sprint und einer Verfolgung werden am Arber die Titel vergeben. In einer Woche geht es los. Die Zeit verrinnt.