Sundern-Hachen. Im zweiten Teil der Serie „Sportliche Grenzfälle im Check“ nimmt die Sauerlandsport-Redaktion Darts unter die Lupe.

In unserer Serie „Und das soll Sport sein? Sportliche Grenzfälle im Check“ stellt die Sauerlandsport-Redaktion acht vermeintliche Sportarten vor und bewertet mithilfe von fünf Kategorien, ob es sich wirklich um eine richtige Sportart handelt – oder eher nicht. Nur wer 15 Punkte oder mehr erreicht, darf sich mit dem Attribut „offiziell von den Experten der Sauerlandsport-Redaktion als Sport ausgezeichnet“ schmücken. Klar ist allerdings auch: Sport liegt immer im Auge des Betrachters. Im zweiten Teil geht es um Darts.

Körperliche Belastung

Auf den ersten Blick wirkt Darts sehr statisch. Die Spieler stehen etwas mehr als zwei Meter vom Board entfernt und werfen die Pfeile – entweder sehr zügig oder etwas langsamer. „Man braucht trotzdem eine gewisse Fitness. Nicht nur der Wurfarm und die Schulter sind gefordert. Der gesamte Körper steht unter Anspannung, wenn man den Pfeil auf die Scheibe wirft“, erklärt Daniel Schmitt-Hecking, Darts-Abteilungsleiter des TuS Hachen. „Im Ligabetrieb kann dann schon einmal nach einigen Würfen die Hand zittern.“ Der 33-jährige verheiratete Familienvater trainiert zwei bis drei Mal die Woche. Immerhin!

Wertung:

Mentale Belastung

Eine zentrale Rolle spielt die mentale Stärke. „Für mich gibt es keinen größeren Mentalsport als Darts. Man muss bei jedem Wurf total fokussiert sein“, sagt Schmitt-Hecking. „Es gibt sehr viele Trainingsweltmeister, die im Training immer sehr gut spielen, aber im Ligaspiel mit dem mentalen Druck nicht so gut umgehen können.“ Um diesem Druck standzuhalten, ist vor allem eines wichtig – Konzentration. „Dabei gibt es Spieler, die ganz ruhig, quasi im Tunnel unterwegs sind, und Spieler wie mich, die sich selbst anfeuern“, erklärt Schmitt-Hecking. Vor allem die Tatsache, dass nur mit einem Treffer in ein Doppelfeld ein Leg (einzelnes Spiel) beendet werden kann, ist mental eine extreme Herausforderung.

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Wertung:

Wettkampf-Charakter

Der TuS Hachen geht mit zwei Teams in der Bezirksklasse an den Start. Bei den Spielen müssen immer mindestens sechs Spieler aus jeder Mannschaft anwesend sein. „Es ist eine ganz normale Liga, vergleichbar mit Fußball oder Handball. Es gibt eine Aufstiegs- und Abstiegsregelung“, erklärt Daniel Schmitt-Hecking. Jeder Spieler spielt zwei Einzel. Zudem gibt es zwei Doppel - macht unterm Strich 14 Partien. Möglich ist somit auch ein Unentschieden von 7:7.

Wertung:

Regelwerk

Auch im Darts gibt es feste Regeln. „Wir spielen im Straight-In-Double-Out-Modus. Das bedeutet, das wir das einzelne Leg, wo wir die Punktzahl von 501 schnellstmöglich auf 0 herunterspielen, beliebig beginnen können. Aber am Ende müssen wir das Leg auf einem Doppel beenden“, erläutert Schmitt-Hecking. Außerdem müssen die Spieler exakt 2,37 Meter vom Board entfernt stehen. Zum anderen befindet sich der Mittelpunkt des Boards („Bulls Eye“) auf einer Höhe von 1,73 Meter

Wertung:

Ausrüstung

Gute Dart-Boards sind schon für 45 Euro zu bekommen. „Und wenn man die Scheibe hegt, pflegt und vor allem dreht, dann hält sie zwei Jahre“, sagt Schmitt-Hecking. Ohne Pfeile, drei Stück gibt es ab 30 Euro, läuft natürlich nichts. Hinzu kommen Flights (10 bis 15 Euro), die die Flugbahn des Pfeils stabilisieren. „Meine Flights halten so ein halbes Jahr“, verrät der Darts-Abteilungsleiter des TuS Hachen und fügt abschießend hinzu: „Darts ist nicht nur preiswert, sondern vor allem total herausfordernd. Für mich ist Darts längst vom Kneipen- zum Kultsport aufgestiegen.“

Wertung:

Fazit

Die Sauerlandsport-Redaktion hat 18 von 25 Sternen vergeben – und damit hat Darts unseren Check bestanden!