Leipzig/Meschede. Profifußballerin Frederike Kempe aus Meschede wechselte kürzlich zu Zweitligist RB Leipzig. Das gefiel nicht jedem – ihre Reaktion.

Nach sechs langen Jahren verließ Frederike Kempe (24) in diesem Sommer Frauenfußball-Erstligist Bayer 04 Leverkusen, um eine Liga tiefer zu RB Leipzig zu wechseln. Die Meschederin wurde nach ihrer Unterschrift und dem publik gemachten Transfer durchaus auch mit Kritik an ihrem Wechsel zu dem Verein, der unter anderem aufgrund seiner Nähe zum milliardenschweren Unternehmen Red Bull von vielen Fußballfans abgelehnt wird, konfrontiert.

Im Gespräch mit dieser Zeitung äußert sich „Fredde“ Kempe zu den teils kritischen Stimmen, ihren ersten Eindrücken aus Leipzig und dem nun feststehenden Spielplan für die neue Saison in der 2. Fußball-Bundesliga Nord.

Frederike Kempe, mit Ihrer neuen Mannschaft starten Sie die Saison auswärts beim VfL Wolfsburg II, das erste Heimspiel findet dann gegen die TSG Hoffenheim II statt. Auch die nächsten beiden Spiele bei Bayern München II und gegen Eintracht Frankfurt II gehen gegen jeweils zweite Mannschaften. Was sagen Sie zum Auftaktprogramm?

Frederike Kempe: Grundsätzlich ist es mir egal, gegen wen wir wann spielen. Wir müssen früher oder später sowieso gegen jede andere Mannschaft ran. Ob es jetzt ein Vor- oder Nachteil ist, zu Beginn gleich gegen die zweiten Mannschaften zu spielen, weiß ich nicht. Die vergangenen Jahre haben aber gezeigt, dass diese Mannschaften oft oben mitgespielt haben – deshalb ist es sicherlich kein leichtes Auftaktprogramm. Aber wir nehmen es so, wie es kommt.

Wie haben Sie die ersten Tage in Leipzig und mit Ihrer neuen Mannschaft erlebt?

Am Montag habe ich die Mannschaft kennengelernt, und wir haben seitdem schon ein paar Mal trainiert. Alle sind sehr nett und hilfsbereit. Für mich ist die Situation ganz ungewohnt und neu, nach sechs Jahren neu in einem anderen Verein zu spielen. Da ist es schön, wenn die Mitspielerinnen einen so gut empfangen und einbinden. Trotzdem wird es sicher noch ein paar Tage dauern, bis ich alle Abläufe kennengelernt habe.

Sind Sie in Leipzig schon heimisch geworden?

Ich habe schon eine schöne Wohnung gefunden, in der ich mich wohlfühle, auch wenn der Großteil der Einrichtung noch fehlt. Das kommt jetzt aber alles nach und nach.

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Für viele Fußballromantiker und Fans, die sich als Traditionalisten verstehen, ist Ihr neuer Verein RB Leipzig nach wie vor ein rotes Tuch. Was sagen Sie zur Kritik, die es an Ihrem Vereinswechsel gab?

Kritik gab es sehr vereinzelt, und in den meisten Fällen war sie auch nicht ganz ernst gemeint. Eigentlich haben sich alle für mich gefreut. Und wenn doch mal ein Seitenhieb kam, kann ich damit ganz gut umgehen. Gegen Kritik kann ich argumentieren.

Verfolgen Sie eigentlich als neue Spielerin von RB Leipzig künftig auch intensiver, was die Männermannschaft von RB in der 1. Fußball-Bundesliga so anstellt? Hatten Sie schon Kontakt zu einzelnen Spielern oder dem Team?

Ja, das werde ich definitiv mehr verfolgen. Das habe ich in Leverkusen (in ihren sechs Jahren bei Bayer 04, Anmerkung der Redaktion) auch gemacht. Es ist für den Verein und die Stimmung immer gut, wenn die Mannschaften gewinnen. Und wenn ich mich mit einem Verein identifiziere, dann verfolge ich auch die Teams und will für alle den größtmöglichen Erfolg. Kontakt zur Männermannschaft gab es da bis jetzt aber noch nicht.