Balve. Sarah Welsing-Breuer vom RV Hellefeld greift bei der DM der Springreiterinnen in Balve nach einer Medaille. Das wäre die Überraschung der DM.

Sie lacht. Verbale Zurückhaltung oder Taktieren? Davon ist Sarah Welsing-Breuer in diesem Augenblick weit entfernt. Die Reiterin des RV Hellefeld, die aus Erndtebrück stammt, beendete die erste Wertungsprüfung der Deutschen Meisterschaft der Springreiterinnen in Balve fehlerfrei auf dem fünften Platz. Doch anstatt auf alle Wenns und Abers zu verweisen, sagt die 31-Jährige mit Blick auf das Finale an diesem Freitag erfrischend direkt: „Ja, jetzt möchte ich auch eine Medaille holen.“ Warum das die Überraschung der Titelkämpfe in Balve wäre.

Welsing-Breuer feiert Premiere

Wer auf die Ergebnisliste der ersten Wertungsprüfung der DM der Springreiterinnen schaut, der sieht vertraute Namen. Die amtierende Deutsche Meisterin Finja Bormann entschied das Springen der Kategorie Drei-Sterne-S auf Clippo für sich. Auf Rang zwei folgte Jörne Sprehe mit Luna, die mit Hot Easy auch Rang vier belegte. Platz drei holte sich ebenfalls fehlerfrei Tina Deuerer mit Clueso.

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Sarah Welsing-Breuer? Im Gegensatz zu Bormann, Sprehe oder Deuerer feierte sie ihre Premiere bei der DM der Springreiterinnen und musste sich trotzdem nur auf Grund der etwas langsameren Zeit mit Platz fünf begnügen. „Ich bin total happy darüber, wie es gelaufen ist“, sagt die aus Erndtebrück stammende Reiterin. „Bislang hat es nie gepasst“, erklärt sie, dass sie zwar Dauergast auf nationalen und internationalen Turnieren sei, aber noch nie für die anspruchsvollen Titelkämpfe meldete.

Erst seit vier Wochen ein Paar

Dieses Mal passt es – und das liegt auch an dem 12-jährigen Casado. Obwohl: „Er ist erst seit vier Wochen bei uns im Stall“, sagt Welsing-Breuer, die mit ihrem Mann Benjamin in Waltrop einen Ausbildungs- und Verkaufsstall betreibt, über den Hollsteiner Wallach. Doch die Ergebnisse und Auftritte der vergangenen vier Wochen bestärkten sie, „in Absprache mit Bundestrainer Otto Becker“ die Premiere bei der Deutschen Meisterschaft der Springreiterinnen zu wagen. „Casado ist sehr erfahren“, erzählt Welsing-Breuer, die im zweiten Jahr von Hilmar Meyer trainiert wird. Den anspruchsvollen, aber fairen Parcours bewältigte das Paar auch deshalb fehlerfrei.

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Die in Sundern beheimatete und für den RV Attendorn-Repetal startende Sarah Nagel-Tornau, die bei der DM im vergangenen Jahr die Bronzemedaille gewonnen hatte, leistete sich mit Carouge einen Abwurf und ärgert sich im Anschluss darüber. „Carouge ist vom feinsten gesprungen“, lobt Nagel-Tornau ihren Vierbeiner, aber die erneute Medaille scheint mit Platz 18 und vier Fehlerpunkten außer Reichweite zu sein. „Ich denke, jetzt noch aufs Treppchen zu kommen, wird schwierig“, sagt sie. Kathrin Müller vom ZRFV Voßwinkel belegte mit Come I need you den 20. Platz mit fünf Fehlerpunkten.

Finale am Freitagnachmittag

Sarah Welsing-Breuer hingegen mischt im DM-Finale der Springreiterinnen an diesem Freitag ab 14.20 Uhr im Rahmen des Longines Balve Optimum ganz vorne mit – und würde mit dem Sprung aufs Treppchen die große Überraschung komplett machen.