Menden/Arnsberg-Hüsten. Darum hat die die Coronapandemie auch Louis Nahser, der in Arnsberg-Hüsten wohnt und Sprinttalent des Marathon-Clubs Menden ist, ausgebremst.
Er ist zurzeit in sehr guter Form und seine Zeiten sind hervorragend. Aber die Coronapandemie hat auch Louis Nahser, der in Arnsberg-Hüsten wohnt und Sprinttalent des Marathon-Clubs Menden ist, ausgebremst. Der 20-Jährige möchte Ende Juli an der Deutschen Meisterschaft der Jugend in Rostock teilnehmen. Durch die Pandemie steht hinter seiner Teilnahme allerdings noch ein großes Fragezeichen, denn die notwendigen Wettkämpfe zur Qualifizierung sind erst einmal alle abgesagt worden.
Dabei hätte Louis Nahser sehr gute Chancen, sich das begehrte Ticket für die Deutsche Meisterschaft zu sichern. Zuletzt schaffte er im Training die Norm über 100 Meter von 11,20 Sekunden locker. Bei 10,92 Sekunden blieb die elektronische Zeitmessung im Huckenohlstadion stehen. Eine Zeit, die nicht nur seinem Trainer Hans Jürgen Kasselmann einen Seufzer entlockt. „Problem ist, dass es im Moment einfach keine Wettkämpfe gibt. Die sind aufgrund der Coronapandemie alle abgesagt. Wir hoffen, dass es im Juni noch eine Möglichkeit gibt“, teilt Kasselmann mit und setzt dabei auf die für Ende Juni geplanten Westfälischen Meisterschaften in Wattenscheid. Die Qualifikationszeit macht dem Chef des Marathon-Clubs Menden keine Sorgen. „Die 11,2 Sekunden läuft er rückwärts“, sagt Kasselmann.
Nicht im Auswahl-Kader
Louis Nahser hat, weil er aktuell nicht zum Auswahl-Kader gehört, gegenüber den Kader-Athleten einen Nachteil. Es finden zurzeit keine Wettkämpfe statt, bei denen er sich qualifizieren könnte.
Leistungen aus den vergangenen eineinhalb Jahren müssten herangezogen werden, um ein Starterfeld für die DM zusammenzustellen. Sprinter wie der Sauerländer Nahser, der sich nach einer Verletzung im vergangenen Jahr erst herankämpfen musste, würden dabei voraussichtlich in die Röhre schauen. „Er gehört nicht zum Kader. Eine komplizierte Sprunggelenkverletzung, die operiert werden musste, hat ihn da richtig zurückgeworfen“, erzählt Kasselmann vom langen Leidensweg seines Musterschülers. Hinzu kam die im vergangenen Frühjahr Mitte März in Deutschland begonnene Coronapandemie.
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Louis Nahser will sich nicht mit der Vergangenheit befassen. Ich bin schon froh, dass wir trotz aller Einschränkungen etwas machen können“, sagt der Top-Sprinter über das Training in kleinen Gruppen. „Es wäre schön, wenn man wieder mit mehr Leuten bei den Übungseinheiten wäre. Es fehlt einfach der Austausch mit den anderen Aktiven“, sagt Nahser und sehnt sich nach etwas mehr Gemeinsamkeit. Aktuell bleibt ihm nur sein Trainingspartner Alexandros Markou, der das Sprint-Ass vom Marathon-Club Menden ein wenig antreiben soll.
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Kontinuierlich herangearbeitet
Seine eigene Entwicklung sieht Louis Nahser mit einer gehörigen Portion Optimismus. „Ich bin da auf einen guten Weg“, berichtet der Hüstener. Sein Trainer kommt dagegen aufgrund der nicht einfachen Bedingungen in den vergangenen Monaten schon ein wenig ins Schwärmen. „Louis hat sich kontinuierlich Stück für Stück wieder herangearbeitet. Er ist ein Mensch, bei dem der Kopf immer oben bleibt“, lobt Kasselmann und ist von der Persönlichkeit seines Vorzeigesprinters beeindruckt.
Kasselmann traut dem 20-Jährigen noch weitere Leistungssteigerungen zu. „Er ist im Moment vielleicht gerade bei 85 Prozent angekommen“, sagt der Coach. Einen weiteren Sprung nach vorn sollte es bei der Deutschen Meisterschaft in Rostock geben. Dafür müsse sich Louis Nahser aber erst einmal qualifizieren, und das ist zurzeit aufgrund fehlender Wettkämpfe nicht möglich. „Es wäre schlimm, wenn wegen solch fehlender Perspektiven junge Leute der Leichtathletik den Rücken zukehren würden. Allerdings haben auch andere Sportarten diese Sorgen“, sagt Kasselmann – und hofft doch noch auf die Teilnahme an der DM und ein Happy End für seinen Schützling.