Sauerland. Wie bewerten die Sauerländer Anhänger von Borussia Mönchengladbach und von Borussia Dortmund den Wechsel von Trainer Marco Rose?
Die Spekulationen haben ein Ende. Marco Rose wird seine erfolgreiche Zeit bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach beenden und den Verein im Sommer nach nur zwei Jahren wieder verlassen. Der 42-Jährige macht von einer Ausstiegsklausel in seinem Vertrag Gebrauch und wird ab der Saison 2021/2022 neuer Coach von Borussia Dortmund. Wie bewerten die Sauerländer Anhänger von Borussia Mönchengladbach und von Borussia Dortmund den Wechsel? Die Sauerlandsport-Redaktion hat nachgefragt.
Das sagen die Gladbach-Fans
„Auf Marco Rose kommen jetzt schwere Wochen zu. Viele Fans finden den Wechsel nicht gut. Weitere Sympathien hat er dadurch nicht gewonnen, zumal er das mit der Ausstiegsklausel schon bei RB Salzburg gemacht hat“, sagt Uli Wünnenberg, unter anderem ehemaliger Vorsitzender und Trainer des Fußball-Bezirksligisten SuS Langscheid/Enkhausen. Somit kam für den Gladbach-Anhänger der Weggang nicht überraschend. „Überrascht hat mich der Zeitpunkt der Bekanntgabe“, teilt der 63-Jährige mit. „Aber Gladbach hat es so gewollt und nun muss Dortmund, das ohnehin vor schweren Wochen steht, mit der Sache umgehen und das unter anderem Edin Terzić, der erst im vergangenen Dezember das Traineramt übernommen hat, vermitteln.“ Auf einen Nachfolger hat sich Uli Wünnenberg noch nicht festgelegt. „Favorit scheint ja wohl Jesse Marsch von RB Salzburg zu sein. Aber die Bundesliga ist schon eine andere Hausnummer als die österreichische Liga“, sagt Wünnenberg und fügt hinzu: „Ich könnte mir auch Stefan Effenberg vorstellen. Und das meine ich vollkommen ernst. Die Bundesliga braucht keine Drei-Strophen-Sänger, sondern auch Typen, die polarisieren.“
Mario Fuchs, unter anderem ehemaliger Vorsitzender des Fußball-Landesligisten SV Hüsten 09, kann die Entscheidung von Marco Rose nachvollziehen. „Der BVB ist dann doch einen oder zwei Schritte weiter als Gladbach. So ein Trainer will halt auch immer den nächsten Schritt in seiner Karriere machen“, teilt Fuchs mit.
Als Nachfolger könnte sich der 51-jährige Fuchs neben Jesse Marsch auch Erik ten Hag von Ajax Amsterdam vorstellen. „Diese beiden Trainer lassen sehr attraktiven und offensiven Fußball spielen“, sagt Fuchs. „Mich erinnert der Fußball, den Gladbach zurzeit spielt, an die erfolgreichen Zeiten der damaligen Fohlen-Elf, die in den 1970er-Jahren unter anderem fünf Mal Deutscher Meister geworden ist.“
Das sagen die BVB-Fans
Für Eugen Kraas, Vorsitzender des BVB-Fanclubs Oeventrop-Freienohl, hat sein Lieblingsverein mit Marco Rose genau die richtige Wahl getroffen. „Er ist ein super Trainer und der BVB ist dann doch wohl noch eine Nummer größer als Gladbach. Sonst würde er ja nicht kommen. Aber auch er muss die Herren Stars erst einmal zum Laufen bekommen“, teilt Kraas mit. Der Chef des weltweit größten BVB-Fanclubs hofft, dass die Fans Marco Rose nicht mit Jürgen Klopp vergleichen. Kraas: „Diese Zeiten sind vorbei. Der Jürgen kommt nicht wieder. Das können wir uns abschminken.“
„Ich glaube, dass das sportlich und menschlich richtig gut passen kann, auch langfristig“, sagt Tobias Aufmkolk, Vorsitzender des BVB-Fanclubs Meschede, über den Rose-Wechsel. „Den Zeitpunkt der Bekanntgabe sehe ich allerdings für beide Vereine nicht als ideal an, da die Saison in ihre entscheidende Phase geht. Der BVB ist gerade in einer sportlich schwierigen Situation und jetzt hoffe ich, dass sich der Verein erst wieder nach Saisonende mit Marco Rose beschäftigt.“