Sauerland. Fußball-Weltmeister Kevin Großkreutz polarisiert – auch unter Trainern und Fans im Sauerland. So bewerten sie einen möglichen Auftritt in Neheim.
Jetzt ist der Wechsel fix: Nach seinem Karriereende als Fußballprofi spielt Kevin Großkreutz (32) künftig für den Dortmunder Sechstligisten TuS Bövinghausen. Der Weltmeister spiele „als Vertragsamateur”, sagte Vereinschef Ajan Dzaferoski: „Sein Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2023.”
Aktuell rangiert der TuS Bövinghausen in der Fußball-Westfalenliga 2 auf Platz eins, einen Zähler vor dem Tabellenzweiten SC Neheim. Dass nun Ex-BVB-Profi Großkreutz, dessen professionelle Laufbahn auch von Skandalen geprägt war, als Gegenspieler des SC im Neheimer Binnerfeld auflaufen könnte, beschäftigt den SC, aber auch Schalker, Dortmunder und Münchener Fans aus dem HSK. Voraussetzung für ein Großkreutz-Gastspiel, das am 16. Mai stattfinden könnte, ist unter anderem, dass weder TuS noch der SC aufsteigen.
Lob für Großkreutz’ Rückkehr zu den Wurzeln
Bayern-Fan René Beringhoff, Vorstandsmitglied des Fußball-Bezirksligisten SuS Langscheid/Enkhausen, würde sich freuen, wenn ein Weltmeister wie Großkreutz als Gegner eines HSK-Teams zum Einsatz käme. „Dass solche Spieler zurück zu ihren Wurzeln gehen, nämlich in den Amateurbereich, finde ich gut. In der Westfalenliga wird ordentlicher Fußball gespielt. Und für die Zuschauer in allen Stadien ist so ein Spieler wie Großkreutz sicher eine tolle Attraktion”, sagt Beringhoff.
Als Anhänger des FC Schalke 04 kann Tim Kuhlmann, Coach des Frauenfußball-A-Kreisligisten SG Bruchhausen/Niedereimer, mit dem bekennenden Schalke-Hasser Kevin Großkreutz wenig anfangen. „Dass der überhaupt ,Weltmeister’ genannt wird, ist ein Witz. Er hatte keinen Einsatz – da hatte der Busfahrer der Nationalmannschaft mehr Anteil am Weltmeistertitel”, sagt Kuhlmann und lacht.
SC Neheim womöglich beim Re-Start in Bövinghausen
Kevin Großkreutz sei „völlig überbewertet” und nun in der Westfalenliga „auf seinem normalen Leistungsniveau angekommen”. Aber: „Mich würde es für den SC Neheim freuen, wenn dann im Spiel gegen den TuS Bövinghausen und Großkreutz auch entsprechend viele Zuschauer kämen.”
Auf solch einen Effekt hofft naturgemäß auch Uli Dohmann, Hauptgeschäftsführer des SC Neheim. Der SC könnte sogar sein erstes Spiel nach einem Re-Start gegen den TuS Bövinghausen bestreiten – allerdings auswärts. „Natürlich würden wir uns lieber das Heimspiel mit vielen Zuschauern und dem ersten Auftritt von Großkreutz in unserer Liga wünschen“, sagt Dohmann.
Er finde es aber „gut, dass er die Schuhe nicht ganz an den Nagel hängt. Kevin Großkreutz hat sich immer reingehauen – und jetzt macht er das bei uns in der Liga“.