Arnsberg-Bruchhausen. Sascha Zelder ist als Torwarttrainer des TuS Sundern zurzeit „arbeitslos“. Umso mehr ist er in seinem Beruf als Gymnasiallehrer gefordert.
„Die vergangenen Monate waren schon irgendwie irre“, sagt Sascha Zelder. Der 33-jährige Torwarttrainer des Fußball-Bezirksligisten TuS Sundern musste aufgrund der Corona-Pandemie in seinem Beruf als Lehrer am Gymnasium Laurentianum in Arnsberg neue Wege gehen.
Eigentlich wollte Sascha Zelder als Kind Polizist werden. „Polizist war halt mein Traumberuf. Nach dem Abitur habe ich dann umgedacht und auf Lehramt in den Fächern Geographie sowie Sport studiert“, berichtet der Anhänger des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln.
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Unterricht bis zur Oberstufe
Seit eineinhalb Jahren ist Zelder nun am Gymnasium Laurentianum in Arnsberg tätig und gibt dort Unterricht in den Klassen fünf bis neun sowie in der Oberstufe. „Durch Corona ist natürlich alles vollkommen anders. Wir tragen alle eine Maske, wenn der Unterricht in der Klasse stattfindet. Zu Beginn gab es einige Verständigungsschwierigkeiten durch den Mund- und Nasenschutz, aber mittlerweile hat man sich an die Maske und auch an das Lüften gewöhnt“, berichtet Zelder, der seit zwei Jahren mit Ehefrau Sabrina verheiratet ist und in Bruchhausen wohnt. „Der Unterricht findet aber nicht immer gemeinsam in der Klasse statt, sondern natürlich auch digital. Dann sitzen wir alle vor dem Bildschirm am Computer.“ Im digitalen Unterricht sieht Sascha Zelder eine Chance für die Schülerinnen und Schüler, die sonst in der Klasse eher ruhiger sind. „Alle bekommen beim digitalen Unterricht personalisierte Aufgaben, die sie zu Hause bearbeiten und mir dann schicken müssen. So kann man natürlich viel besser differenzieren zwischen den Schülern. Der Aufwand für uns als Lehrer ist in der Nachbearbeitung des digitalen Unterrichts natürlich größer geworden“, teilt der ehemalige Torhüter des TuS Sundern, SSV Stockum und SV Hüsten 09 mit.
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Auch im Sportunterricht musste Sascha Zelder neue Wege gehen. Statt der Tischtennisgruppe in der Sporthalle gibt es nun Fitness-Übungen am Computer. „Ich bekomme dann die Fotos von den Einheiten. Aber richtiger Sport in der Gruppe ist natürlich anders. Gerade für Kinder und Jugendliche ist, dadurch das in den Sportvereinen zurzeit Stillstand herrscht, Bewegung sehr wichtig“, betont Zelder.
Das Laurentianum in Arnsberg bietet seinen Schülerinnen und Schülern zusätzlich zum Unterricht unterschiedliche Projekte an. Im Sommer hat Zelder zum Beispiel eine Gruppe für das Stadtradeln organisiert. „Aktuell nehmen 24 Teilnehmer an einem Fifa-Turnier teil. In dieser schwierigen Zeit ist einfach Kreativität gefragt“, sagt der Torwart-Trainer des TuS Sundern.
Probleme mit dem Rücken
Beim TuS Sundern ist Sascha Zelder zurzeit „arbeitslos“. „Wie soll ich auch meinen Job als Torwart-Trainer ausüben, wenn wir uns nicht treffen dürfen?“, fragt der 33-Jährige, der auch für die Torhüter der A- und B-Junioren in der „Röhrtalschmiede“ des Bezirksligisten zuständig ist. „Jetzt müssen sich die Jungs alle selbst fit halten. Ich glaube aber, dass sie das auch machen.“
Sascha Zelder hält sich aktuell ein wenig mit Fahrradfahren fit. „Sofern es mein Rücken zulässt, mit dem ich immer noch Probleme habe. Es ist allerdings auch angenehm, jetzt mehr Zeit zu haben. Meine Frau findet es auch mal schön, wenn ich zum Beispiel am Sonntag zu Hause bin und nicht im Röhrtalstadion“, berichtet Zelder.
Noch mehr Zeit hat der Gymnasiallehrer in den nächsten vier Wochen. An diesem Freitag, 18. Dezember, beginnen die Weihnachtsferien und die dauern dieses Mal bis zum 10. Januar 2021. „Hoffentlich wird mir nicht langweilig“, sagt Zelder und lacht.