Geisterkulisse statt Party: Weltcup in Willingen ohne Fans
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Willingen. Der Weltcup der Skispringer im Januar in Willingen findet ohne Fans statt. Das sagen die Verantwortlichen des SC Willingen.
Als in der vergangenen Saison auf Grund des Sieges von Stephan Leyhe das Waldecker Lied nach der deutschen Nationalhymne erklang, erreichte die Stimmung beim so genannten Kult-Weltcup ihren Siedepunkt. Wenn vom 29. bis 31. Januar 2021 die besten Skispringer der Welt in Willingen starten, wird sich diese Atmosphäre aber nicht wiederholen. Zum einen weil Lokalmatador Stephan Leyhe seinen Sieg nicht wiederholen kann, da er in diesem Winter nach einer Verletzung pausiert. Zum anderen weil es keine Zuschauer an der Mühlenkopfschanze geben wird.
Eine Geisterkulisse statt des üblichen Party-Volks erwartet Markus Eisenbichler, Karl Geiger und Co. auf Grund der Corona-Pandemie also auch in Willingen.
Mit Zuversicht, dass zumindest eine geringe Anzahl von Zuschauern an der Mühlenkopfschanze den Weltcup 2021 live erleben dürfe, waren die Verantwortlichen des SC Willingen Ende November in das Abstimmungsgespräch mit dem Landkreis Waldeck-Frankenberg und dem zuständigen Gesundheitsamt gegangen. Es hätte die Möglichkeit gegeben, Zuschauer auf der vom Vorjahr noch aufgebauten Sitzplatztribüne mit entsprechenden Abständen zu platzieren.
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Bereits wenige Tage später war diese Hoffnung jedoch zunichte gemacht, denn mit Blick auf die wenige Tage nach dem Gespräch weiter beschlossenen Kontaktbeschränkungen bis 10. Januar 2021 blieb den Verantwortlichen des Landkreises keine andere Wahl, als auch diese Möglichkeit bis dahin auszuschließen, so dass keine Zuschauer an der Mühlenkopfschanze zugelassen werden können. Dies gilt ebenso für den eine Woche später vom 5. bis 7. Februar 2021 geplanten Continentalcup in Willingen.
Willingen: Das sagt der Chef
„Ich bin sehr enttäuscht, dass bei beiden Skispringen keine Fans an der Mühlenkopfschanze sein können, aber die Gesundheit für alle hat Vorrang in diesen für alle schweren Zeiten“, sagte Ski-Club-Präsident und OK-Chef Jürgen Hensel. „Wir lassen uns aber nicht entmutigen und freuen uns schon jetzt auf 2022, wenn die Welt hoffentlich wieder in Ordnung ist und wir dann vor möglichst ausverkauftem Haus unseren Weltcup in bewährter Form ausrichten können. Dann vielleicht mit einer Premiere, der Ausrichtung eines zusätzlichen Damen-Weltcups.“
Die deutschen Skispringer gönnen sich derweil zwei Tage Pause nach der erfolgreichen Skiflug-WM in Planica. Karl Geiger holte bei den Titelkämpfen in Slowenien vor dem Norweger Halvor Egner Granerud und seinem Teamkollegen Markus Eisenbichler den Einzel-Titel. Mit der Silbermedaille im Team-Wettbewerb sorgte das deutsche Quartett, zu dem neben Geiger und Eisenbichler auch Pius Paschke und Constantin Schmid gehörten, noch einmal für Jubel.
„Eine tolle WM“
„Wir haben einen Medaillensatz geholt. Mit drei Medaillen brauchen wir uns nicht beschweren, das ist außergewöhnlich gut“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. „Die Jungs haben super Leistungen abrufen können. Das war wirklich eine tolle Weltmeisterschaft.“ Am Mittwoch steht ein Krafttraining an und dann geht’s schon weiter in die Schweiz zum nächsten Weltcup. In Engelberg wird David Siegel nach langer Verletzungspause zurück ins Team rücken. Der 24-Jährige ersetzt Olympiasieger Andreas Wellinger im Kader.
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