Wiesbaden/Neheim. Die Coronapandemie hat auch das Leben von Volleyballprofi Lena Vedder (25) aus Neheim ganz schön verändert. Die Erstligaspielerin gibt Einblicke.

Beim 1. VC Wiesbaden fühlt sich Volleyballprofi Lena Vedder (25) pudelwohl. Die Außenangreiferin aus Neheim rangiert in der aufgrund von coronabedingten Spielausfällen ungeraden Tabelle der 1. Volleyball-Bundesliga der Frauen mit den Wiesbadenerinnen mit vier Punkten aus drei Partien auf Platz sieben.

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Lena Vedder spricht über die Entwicklung des Teams, die Coronagefahr und Besuche im Sauerland.

Lena Vedder, im DVV-Pokal-Achtelfinale unterlag Ihr Team dem VfB Suhl Lotto Thüringen 1:3. Was war ausschlaggebend?

Lena Vedder: Wir sind sehr gut ins Spiel gestartet, haben dann aber ab Satz zwei die Leichtigkeit verloren und nicht mehr an die Leistung des ersten Satzes angeknüpft.

Ihr Klub rangiert auf Tabellenplatz sieben – doch das Gesamtklassement ist durch mehrere Spielabsagen durcheinandergewirbelt. Wie schätzen Sie die bisherigen Leistungen ein – aus Teamsicht und für Sie persönlich?

Ehrlich gesagt habe ich mir die Tabelle bislang gar nicht richtig angeguckt. (schmunzelt) Wir haben großes Verletzungspech und müssen uns neu finden. Wenn man es positiv formulieren will, dann haben wir bislang in jedem Ligaspiel Punkte für die Tabelle geholt (der 1. VC Wiesbaden verlor zwei Mal mit 2:3 und gewann einmal 3:2, Anmerkung der Redaktion). Wer mich kennt, der weiß, dass ich selten mit meiner Leistung zufrieden bin. (lacht) Ich würde aber behaupten, dass ich in der Annahme einen Schritt nach vorne gemacht habe. Mit meinem Angriff bin ich aber absolut noch nicht zufrieden – da liegt noch viel Arbeit vor mir.

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Wie wohl fühlen Sie sich mit dem Hygienekonzept der Volleyball-Bundesliga?

Es ist natürlich einiges neu und zu Anfang war vieles ungewohnt, wie etwa, dass wir vor den Spielen vor dem Betreten der Halle Fieber gemessen bekommen oder, dass wir uns als Team auf die Kabinen aufteilen müssen. Wir müssen auch in der Halle Masken tragen, es sind weniger Ballroller in der Halle und beim Seitenwechsel werden die Bänke desinfiziert. Es sind viele neue Dinge, die aber gerade einfach der besonderen Situation geschuldet sind. Man gewöhnt sich an solche Sachen recht schnell.

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Wie hat sich die Coronapandemie auf Ihre Besuche in der Heimat, dem HSK, ausgewirkt?

Jeder wird gerade dazu angehalten, soziale Kontakte einzuschränken, das gilt natürlich auch für mich. Deswegen sehen das ganze Team und ich gerade eigentlich keine Freunde und Familie. Wir leben da schon so ein bisschen in einer Blase, würde ich behaupten. Natürlich ist das schade – aber ich hätte gerade sowieso keine Zeit, ins Sauerland zu fahren, da wir bis Januar jedes Wochenende spielen. Es ist nicht immer einfach, aber so ist das Team unsere kleine Familie.