Sundern. Seit zwei Partien taucht Chedli Melki nicht mehr im Kader des Bezirksligisten TuS Sundern auf. Verletzt ist er aber nicht. Was dahinter steckt.

Kein Kaderplatz und entsprechend auch kein Einsatz beim 1:1-Unentschieden bei TuRa Freienohl. Und auch am Sonntag, beim jüngsten 4:0-Heimerfolg gegen die SG Winterberg/Züschen, tauchte Leistungsträger Chedli Melki nicht im Aufgebot des Fußball-Bezirksligisten TuS Sundern auf.

Der Grund: Der Klub und der 36-Jährige haben sich gemeinsam darauf verständigt, dass sich Melki zunächst bis Ende Oktober „eine schöpferische Pause nehmen soll, um den Kopf freizubekommen“, wie Trainer Fabio Granata und Andreas Mühle, Sportlicher Leiter des TuS, auf Nachfrage dieser Zeitung erklärten.

In seiner mittlerweile vierten Saison spielt Chedli Melki für die Sunderner. Der Offensivakteur, der im Sommer 2017 vom Landesligisten SV Hüsten 09 nach Sundern gewechselt war, gilt als begnadeter Fußballer, der an guten Tagen Spiele in der „Bundesliga des Sauerlandes“ quasi im Alleingang entscheiden kann. Auf diese Vorzüge muss der Bezirksligist nun allerdings verzichten – zumindest vorerst. „Ched hat gerade keinen Kopf für Fußball. Das hat er uns in einem gemeinsamen Gespräch signalisiert. Der gemeinsame Tenor ist, dass er sich bis Ende dieses Monats eine schöpferische Pause nehmen soll, um den Kopf freizubekommen. Dann sehen wir weiter“, sagte Fabio Granata.

TuS Sundern: Warum Melki bis auf Weiteres fehlt

Melki beschäftige sich derzeit „mehr als sonst mit seinem Umfeld“, was verhindere, dass er mit voller Kraft für den TuS Sundern Fußball spielen könne. „Es war Cheds Wunsch, dass er jetzt erst mal eine Pause einlegt“, betonte Andreas Mühle. Ihm sei es wichtig, festzuhalten, „dass wir uns in die Augen schauen können. Der Weg für Ched zurück ist immer möglich“.

Nach Informationen dieser Zeitung soll Melki darüber hinaus zuletzt mehrfach zeitliche Fristen bei Treffen zu Trainingseinheiten und Spielen nicht eingehalten haben und zu spät gekommen sein. „Sobald Du ein Mitglied einer Gruppe bist, bist Du eben auch mit deinem Verhalten mit für die anderen dieser Gruppe verantwortlich. Es gibt einfach Regeln, an die sich jeder halten muss“, bestätigte Andreas Mühle dies zumindest indirekt.

Allerdings habe Melki nach der aufgrund der Coronapandemie abgebrochenen Saison 2019/2020 in der diesmal äußerst langen Phase der Vorbereitung auf die neue Spielzeit 2020/2021 auch „erstmals eine komplette Vorbereitung bei uns absolviert. Ched war dann auch etwas müde und konnte diesmal wegen Corona nicht seinen üblichen Heimaturlaub in Tunesien machen“.

Der Ersatz funktioniert

Dass die sportlichen Qualitäten Chedli Melkis über größere Zweifel erhaben sind, betonten sowohl Mühle als auch Granata. „Ched ist ein toller Fußballer, der auch eine hohe Trainingsbeteiligung aufweisen kann“, sagte Mühle. „Er versteht den Fußball sehr gut und ist ein wichtiger Spieler für uns“, erklärte unterdessen Granata.

Gleichwohl war es den Sundernern zuletzt bereits gelungen, Chedli Melki zu ersetzen. Für den Offensivakteur, der zum Saisonstart bei all seinen drei Einsätzen gegen den BC Eslohe (4:3), die SG Bödefeld/Henne-Rartal (2:3) und den TuS Oeventrop (5:0) jeweils in der Startelf gestanden und gegen den BC Eslohe auch einen Treffer erzielt hatte, setzte Fabio Granata gegen TuRa Freienohl (1:1) und gegen die SG Winterberg/Züschen (4:0) zuletzt unter anderem in der Sturmspitze auf Jan Büsse.

Gegen die Winterberger traf der Youngster doppelt. Angreifer Blerant Veliqi rutschte unterdessen in die Startelf. „Wir sind in der Breite so gut aufgestellt, dass wir jeden Spieler ersetzen können und wollen“, sagte Granata. Der Mannschaft sei das weitere gemeinsame Vorgehen mit Melki mitgeteilt worden. Granata: „Ich hoffe, dass es mit ihm bei uns weitergehen wird.“