Arnsberg-Oeventrop. Handball-Landesligist SG Ruhrtal muss möglicherweise lange auf Schlussmann Henrik Basler verzichten. Was passiert ist – und wie es weitergeht.
Der Schock saß tief bei Spielern, Trainerteam und mitgereisten Anhängern des Handball-Landesligisten SG Ruhrtal. Zum Saisonstart in der Partie bei Aufsteiger Westfalia Kamen zeigte Henrik Basler, Nummer eins der Ruhrtaler, im Kasten eine ganz starke Leistung, hielt seine Mannschaft mit 15 Paraden im Spiel – und musste dann in der Schlussphase aufgrund einer vermeintlich schweren Knieverletzung von draußen mit ansehen, wie seine Mannschaft mit 29:30 unterlag.
Im Gespräch mit dieser Zeitung schilderte der Torhüter der SGR nun, wie genau es zum unglücklichen Unfall gekommen war. „Es ist in einer ganz normalen Spielszene passiert. Der Linksaußen von Westfalia Kamen ist zum Wurf angesetzt und bei meiner Abwehraktion bin ich extrem unglücklich auf meinem linken Knie gelandet. Das hat ziemlich wehgetan“, sagte Basler.
Zehn Minuten vor Spielschluss musste der 24-Jährige die Platte verletzt verlassen und den Weg freimachen für Ersatztorhüter Stefan Biggermann. Die Nummer zwei konnte bei seinem Debüt in der Landesliga das Niveau seines Vorgängers allerdings nicht erreichen und parierte nur einen von acht Würfen. Umso ärgerlicher: Mit der Schlusssirene fuhr Neuling Westfalia Kamen auch noch den Sieg ein. „Ich habe das Ganze dann notgedrungen von der Bank aus mitansehen müssen. Da war die Laune nach meiner Verletzung natürlich auch nicht besser“, ärgerte sich Henrik Basler.
Verletzter Torwart der SG Ruhrtal: Gewissheit wohl schon bald
Gemeinsam mit mitgereisten Fans der Ruhrtaler fuhr der Torhüter dann ins Krankenhaus, in dem immerhin nicht direkt eine schwerwiegende Verletzung festgestellt wurde. Gewissheit möchte Basler nun mit einer Untersuchung per Magnetresonanztomographie, kurz MRT, erhalten. Der Termin in Meschede erfolgt bereits früh am Mittwochmorgen, 7. Oktober. „Ich hoffe einfach, dass ich noch Glück im Unglück hatte“, erklärte Henrik Basler.
Eine derart schwere Verletzung habe er bislang noch nicht einstecken müssen. „Ich habe mir allerdings schon das Radiusköpfchen im Ellenbogen abgerissen und mir wurde auch ein Schleimbeutel entfernt. Da musste ich auch jeweils monatelang pausieren“, sagte er.
So viel steht fest: Sollte Basler seiner Mannschaft lange fehlen, wäre das ein herber Schlag für die SG Ruhrtal, erneut den Klassenverbleib in der Landesliga 4 zu schaffen. Jetzt muss vorerst Ersatzmann Stefan Biggermann in die Bresche springen. „Ich finde es sehr gut, dass uns Stefan als zweiter Torwart zur Verfügung steht. Gerade jetzt hilft uns das weiter“, betonte Basler.
Baslers Eltern sind mit dabei
Dass er selbst möglicherweise lange nicht mithelfen kann, den Klassenerhalt sicherzustellen, beschäftige ihn jedoch. „Ich hoffe einfach, dass nur etwas gedehnt ist. Leider merke ich aber, dass mein Knie nicht ganz stabil ist“, sagte Basler. „Ich bin in guter Form und würde der Mannschaft gerne weiterhelfen, denn wir brauchen in dieser Saison umso mehr jeden Sieg für den Klassenerhalt. Dabei vielleicht nicht dabei sein zu können – das ist schon sehr bescheiden“, so der Schlussmann.
Miterleben mussten den Vorfall in Kamen übrigens auch die Eltern Henrik Baslers, die beide beim Spiel mit dabei waren. Vater Markus Basler arbeitet als Co-Trainer neben Ruhrtals Chefcoach Frank Moormann ohnehin eng mit der Mannschaft zusammen, und Mutter Silke sah die Verletzung ihres Sohnes ebenfalls als Zuschauerin mit an.