Schmallenberg-Oberhenneborn. Johannes Schmidt, Staffelleiter der Fußball-Kreisliga A West, plädiert für nur noch ein Kreisliga-Oberhaus im Fußballkreis HSK. Seine Argumente.
Er ist ein Routinier: Bereits seit 34 Jahren arbeitet Johannes Schmidt ehrenamtlich als Staffelleiter beim Fußballkreis Hochsauerlandkreis, zunächst in den C- und B-Ligen und seit nun mehr etwa 20 Jahren als Verantwortlicher für die Fußball-Kreisliga A West.
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Im Gespräch mit dieser Zeitung verrät der 69-Jährige, wie er die jüngsten Coronafälle in der Liga aufgenommen hat, warum er für eine eingleisige Kreisliga A im HSK trommelt, und wie sich aus seiner Sicht die Zusammenarbeit mit den Vereinen in den vergangenen 20 Jahren verändert hat.
Herr Schmidt, Ihre Staffel hat in dieser Saison schon mit einigen Vorfällen außerhalb des Platzes für Gesprächsstoff gesorgt. Es gab Coronafälle bei Fatih Türkgücü Meschede und dem SSV Meschede sowie den Rückzug des FC Mezopotamya Meschede. Wie ist aktuell der Stand der Dinge?
Johannes Schmidt: Die Quarantäne, in der sich die Spieler des FC Fatih befunden haben, ist am Dienstag, 22. September, abgelaufen. Bis auf das positiv getestete Brüderpaar sind die anderen getesteten Spieler allesamt negativ. Fatih wird also auch sein Spiel in der ersten Runde des Kreispokals im HSK bei der SG Siedlinghausen-Silbach am Freitag, 25. September, 19 Uhr, austragen können. Auch die Nachholspiel Fatihs habe ich beide terminiert (Donnerstag, 8. Oktober, 19.30 Uhr, beim BC Eslohe II und Freitag, 23. Oktober, 19 Uhr, gegen den TV Fredeburg II, Anm. d. Red).
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Und wie gestaltet sich die Lage beim derzeit ebenfalls betroffenen SSV Meschede?
Lau Aussage des Vereins wartet man aktuell noch auf den Ausgang von drei Ergebnissen und muss eben sehen, ob da wirklich auch alle negativ sind. Das Pokalspiel des SSV am Freitag, 25. September, gegen den FC Cobbenrode wackelt noch, am Sonntag in der Liga beim SV Dorlar-Sellinghausen können sie aus meiner Sicht auf jeden Fall spielen.
Nach drei Spieltagen gab es bereits einen Rückzug und zwei Vereine mit Coronaproblematik. Haben Sie in Ihrer Zeit als Staffelleiter der Kreisliga A West schon mal derart viele Vorfälle außerhalb des Spielfeldes mitgemacht?
Nein. Wobei ich nicht davon ausgehe, dass es beispielsweise die letzten Coronafälle in unserer Liga waren. Diese Vorfälle braucht natürlich kein Mensch, sie sind aber leider wohl kaum zu verhindern.
Wie hat sich aus Ihrer Sicht in den vergangenen 20 Jahren als Staffelleiter die Zusammenarbeit mit den Vereinen verändert?
Früher hatte man einen anderen Stress, da haben wir noch Spielpläne auf der Schreibmaschine geschrieben. Das alles fällt heute weg, und das Internet hilft da sehr weiter. Allerdings ist die Terminplanung mit den Klubs schwieriger geworden. Wenn heute ein Verein freitags Kartoffeln brät, kann er am Sonntag nicht spielen. Ich komme gut mit den Vereinen zurecht, aber früher waren diese kompromissbereiter – jetzt schauen viele nur auf ihren eigenen Vorteil. Das ist anstrengender geworden.
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Ein großes Thema ist die Debatte darüber, ob die Kreisliga A West und die Kreisliga A Ost zu einer Staffel zusammengefasst werden sollten. Plädieren Sie für eine eingleisige Kreisliga A im Fußballkreis Hochsauerlandkreis?
Auf jeden Fall! Die A-Liga muss eingleisig werden. Wir hatten in der A-Liga West in dieser noch jungen Saison schon Ergebnisse wie ein 10:1, ein 8:0 und ein 12:0 – das kann es auf dem Niveau einer Kreisliga A einfach nicht sein. Die Leistungsstärke ist zu unterschiedlich und die Qualität der Liga leidet dauerhaft darunter. Es würde ja auch nur die beiden A-Ligen betreffen.
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Glauben Sie denn, dass so ein Schritt in absehbarer Zeit realistisch umzusetzen sein könnte?
Ich bin da optimistisch, denn als Staffelleiter spricht man mit vielen Leuten, und in letzter Zeit habe ich oft das Gefühl, dass bisherige Gegner einer eingleisigen Kreisliga A umdenken. Vielleicht kann man schon in der nächsten Saison 2021/2022 eine Spielzeit als Findungsrunde ausspielen, an deren Ende sich jeweils acht, neun Teams aus dem Osten und Westen für eine eingleisige Liga qualifizieren. Das muss man aber vernünftig vorab mit den Vereinen besprechen.
In der aktuell laufenden Saison in der Kreisliga A West steht mit dem zurückgezogenen FC Mezopotamya Meschede der erste Absteiger bereits fest. Glauben Sie denn, dass überhaupt eine weitere Mannschaft absteigen muss?
Nur wenn in den Relegationsspielen gegen den Meister der A-Liga Ost unser West-Meister nicht den Aufstieg in die Bezirksliga schafft und aus der Bezirksliga ein Team aus dem Fußballkreis HSK in die A-Liga West absteigt, dann würde es einen weiteren Absteiger neben Mezopotamya Meschede geben. Das ist aus meiner Sicht aktuell allerdings unrealistisch. Vereine wie die SG Bödefeld/Henne-Rartal (aktuell Siebter der Bezirksliga 4, Anm. d. Red.) spielen bislang richtig gut.
Stichwort Relegationsspiele: Die Meister der A-Ligen West und Ost müssen gegeneinander den Aufsteiger in die Bezirksliga ermitteln. Was halten Sie von dieser Verlängerung der Saison?
So eine Relegation mag ja für Außenstehende eine spannende Angelegenheit sein, aber für die betroffenen Vereine ist sie einfach sehr schade. Als Meister sollte man auch ein Aufstiegsrecht erhalten. Ich finde, dass so eine Aufstiegsrelegation ganz einfach nicht im Sinne des Fußballs ist.