Arnsberg/Sundern. Die Zusammenarbeit soll nachhaltig sein: Die Handballer des TV Arnsberg und HV Sundern kooperieren. Wie es dazu kam – und wie das Projekt läuft.
Zwei heimische Vereine, die normalerweise miteinander konkurrieren, gehen eine Kooperation ein – das ruft nicht immer zwangsläufig nur positive Reaktionen hervor. Dass nun aber die Handballer des TV Arnsberg und des HV Sundern verstärkt zusammenarbeiten und sich gegenseitig helfen, habe ausschließlich für Aufbruchstimmung in den Klubs gesorgt, sagt TVA-Jugendwart Florian Biener: „Wir haben oft ein ,Endlich!’ gehört, als klar war, dass wir diese Kooperation eingehen werden.“
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Der ehemalige Torhüter des TV Arnsberg versucht seinem Klub nun nicht nur als Jugendwart, sondern ebenso im Gespann mit Alex Blech als Coach der männlichen B-Jugend-Mannschaft weiterzuhelfen und etwas Nachhaltiges aufzubauen. Seit etwa drei Wochen ist das Duo erst im Amt – und spielt mit der Mannschaft bereits um den Aufstieg in die Oberliga.
Kooperation im HSK-Handball – die Gründe
Durch die nun enge Zusammenarbeit mit den Junioren des Lokalrivalen HV Sundern wolle man beim TVA „die Kräfte bündeln. Wir hatten beispielsweise nur neun Spieler in der B-Jugend und der HVS nur sieben. Einzeln würden beide Vereine das nur sehr schwer schaffen – es würde wohl nicht funktionieren. Jetzt sind die Sunderner für ein Jahr bei uns in den TV Arnsberg eingetreten und wir spielen als gemischte Mannschaft. Wir wollen allen Spielern das Handballspielen vor Ort ermöglichen und die Jungs in dieser Sportart halten“, erklärt Biener.
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Mit jetzt 16 Spielern sieht er die neue männliche B-Jugend des TV Arnsberg gut aufgestellt. Gestartet wurde das hoffnungsvolle Projekt mit einem gemeinsamen Trainingstag der Sunderner und Arnsberger Juniorenhandballer. Die Spieler lernten sich kennen, trainierten gemeinsam, aßen zusammen Mittag und absolvierten ein Testspiel gegen die männliche B-Jugend des Soester TV – mit Erfolg: Der neuformierte TV Arnsberg gewann die Partie nach einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang mit 28:18.
Mögliches Aufstiegs-Endspiel
Dass mit dem Team zu rechnen ist, beweist der TVA derzeit ebenfalls in den Pflichtspielen der Jugend-Aufstiegsrunde. Nach dem 22:21-Erfolg in Altena gegen die SG Evingsen-Ihmert am ersten Spieltag könnte sich nun bereits am Samstag, 12. September, von 19.30 Uhr an entscheiden, ob der TVA tatsächlich in der neuen Saison in der Oberliga spielen darf. Die Arnsberger empfangen dann in der Rundturnhalle vor – aufgrund der Hygieneregeln – maximal 60 Zuschauern Top-Favorit SG Menden Sauerland Wölfe. „Wenn wir die schlagen, dann sollte es für die Oberliga reichen“, sagt Florian Biener.
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Ärgerlich für den TVA-Coach: Die talentierten und neu hinzugekommenen Spieler des HV Sundern sind aktuell noch nicht spielberechtigt. Aufgrund der Durchführungsbestimmungen sind die Zugänge vorerst allenfalls im Training mit dabei und dürfen erst ab dem 15. Oktober in Pflichtspielen mit auf der Platte stehen. „Es wäre für uns aber kein Drama, wenn wir die Oberliga nicht erreichen sollten“, betont Florian Biener.
Damit auch der HV Sundern nachhaltig von der engen Zusammenarbeit profitiert, soll nicht nur die B-Jugend des TV Arnsberg, sondern ebenso die A-Jugend des HVS gezielt gestärkt werden. „Uns war es wichtig, dass alle Jungs weiter dabeibleiben und Handball spielen können. Die Gespräche mit dem TVA waren unkompliziert. Wir alle hoffen jetzt, dass diese Zusammenarbeit erfolgreich ist“, sagt HVS-Geschäftsführerin Sarah Bittern.