Arnsberg-Oeventrop. Bei Handball-Landesligist SG Ruhrtal geht die Angst um: Bleiben die lautstarken Fans weg, könnte ein wichtiges Ziel gefährdet sein. Reaktionen.
Auch wenn das Testspielprogramm fast wie gewohnt läuft, ist die Vorbereitung auf die erste „Coronasaison“ für die Handballer mit zahlreichen Unwägbarkeiten und Besonderheiten versehen. „Die Sorge, dass es doch nicht Anfang Oktober losgehen kann, oder gerade wir einen Infektionshotspot bilden könnten, ist allgegenwärtig“, erklärt Matthias Klute, Männerwart der SG Ruhrtal, die in der Spielzeit 2020/2021 in ihre zweite Spielzeit in der Handball-Landesliga 4 geht.
Begrenzte Vorfreude in Arnsberg-Oeventrop
Die Vorfreude auf die Meisterschaftsrunde hält sich bei Klute auch deshalb in Grenzen, weil die Frage der Zulässigkeit von Zuschauern noch völlig offen ist: „Wir werden uns wohl darauf einstellen müssen, unsere ohnehin sehr kleine Tribüne nur zu einem Bruchteil besetzen zu können. Das nimmt uns einen Großteil unserer Stärke, denn die besondere Atmosphäre in der Ruhrtalhalle verdanken wir ja unseren sangesfreudigen Fans, die stets voll hinter der Mannschaft stehen. Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass vielleicht nur 50 Zuschauer zugelassen sind, die möglichst still bleiben und mit Sicherheitsabstand zueinander auf der Bank sitzen sollen, ist doch klar, dass keinerlei Stimmung aufkommen kann.“
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Die Enge im Eingangsbereich sieht er hingegen weniger problematisch: „Durch die Öffnung der hinteren Tür, die auch für die Durchlüftung wichtig ist, lässt sich eine Einbahnstraßen-Regelung finden.“
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Wer soll überhaupt in den Genuss der stark reduzierten und entsprechend begehrten Eintrittskarten kommen? „Darüber müssen wir noch sprechen. Bislang haben wir von Dauerkarten abgesehen, aber reine Tageskarten bergen die Gefahr großer Staus an den Kassen und mögliche Zurückweisungen. Ein Konzept mit Blockangeboten für gerade und ungerade Heimspiele wäre beispielsweise eine Möglichkeit, um einem breiterem Publikum das Kommen zu ermöglichen. Schließlich haben sich unsere Heimspiele zu einem gesellschaftlichen Ereignis in Oeventrop entwickelt“, meint Klute.
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Die Umsetzung der Hygienemaßnahmen nimmt auch Trainer Frank Moormann („Wir wollen sämtliche Risiken minimieren. Bei leichten Erkältungen müssen meine Jungs daheim bleiben“) sehr ernst, auch wenn so manche Regelung – wie zum Beispiel die, erst zehn Minuten vor Trainingsbeginn zur Halle zu kommen und sich draußen mit Mund-/Nasenschutz zu versammeln – kurios erscheint unter dem Aspekt, dass mittlerweile die Übungseinheiten mit vollem Körpereinsatz und entsprechendem Kontakt durchgezogen werden.
Vorsichtiger Optimismus bei der SG Ruhrtal
Moormann teilt Klutes Befürchtungen, dass angesichts der gestiegenen Infektionszahlen gerade in Nordrhein-Westfalen der pünktliche Saisonstart in Frage gestellt ist, und zudem mit Rückschlägen während der Serie gerechnet werden muss.
„Wir hängen am Tropf der Politiker sowie des Gesundheits- und Ordnungsamts, denn dort wird letztlich entschieden, zu welchen Bedingungen wir auch im Hinblick auf die Bewirtung loslegen dürfen. Im Gegensatz zu anderen Vereinen können wir immerhin durchgängig in vertrauter Umgebung trainieren“, sagt Klute und sieht bei aller Skepsis Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Spielzeit, womit der erneute Klassenerhalt gemeint ist, als gegeben an.