Sauerland. Wer sind die größten Pechvögel im Fußball-Sauerland seit der Jahrtausendwende gewesen?
Ein Großteil musste die Laufbahn beenden, es gab aber auch Kämpfer, die ein Comeback feiern durften.
1. Bereits mit 25 Jahren musste Georg Voß aus Meschede-Wehrstapel seine Fußballschuhe im Sommer 2017 an den Nagel hängen. „Ich war damals bei zahlreichen Ärzten und Physiotherapeuten. Die haben mir klipp und klar gesagt, wenn ich nicht mit Mitte 30 große Probleme mit der Wirbelsäule und dem Rücken haben will, dann sollte ich das Kapitel Fußball sofort beenden“, erinnert sich Georg Voß. Der HSK-Fußballer der Saison 2013/14 hat als Stürmer für den SV Hüsten 09 in der Bezirks- und Landesliga sowie für den SC Neheim in der Landes- und Westfalenliga mehr als 70 Tore erzielt.
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2. Jonas Schmidt, der bislang als einziger Spieler gleich drei Mal als bester HSK-Fußballer (Spielzeiten 2008/09, 2010/11 und 2015/16) ausgezeichnet worden ist, hat in der Westfalenliga für den SuS Langscheid/Enkhausen und SC Neheim gespielt. In seiner Laufbahn hatte er unter anderem eine Herzmuskel-Entzündung, eine zertrümmerte Mittelhand, einen Riss im Oberarmkopf sowie einen Schlüsselbeinbruch. Letztlich zwang den heute 33-Jährigen eine erneute Verletzung im Trikot des Bezirksligisten TuS Sundern zum Karriereende. Anfang Juli ist Schmidt, der von Beruf Physiotherapeut ist, nun ins Trainergeschäft als Coach der SG Grevenstein/Hellefeld/Altenhellefeld eingestiegen.
3. Den 9. April 2014 wird Stefan Liedtke wohl niemals vergessen. Dieser Tag veränderte das Leben des damals 26-jährigen Torhüters des SV Dorlar-Sellinghausen. Bei einem Arbeitsunfall verlor Liedtke einen großen Teil seines linken Fußes. Nur ein schwacher Trost war der Aufstieg seiner Mannschaft in die Bezirksliga. Liedtke arbeitete anschließend erfolgreich an seinem Comeback: Knapp drei Jahre später sowie nach zahlreichen Operationen kehrte er wieder ins Tor seines Heimatvereins zurück und ist dort auch heute noch aktiv.
4. Mehr Pech kann mal eigentlich nicht haben: Teresa Renzo, Top-Torjägerin der ehemaligen Bezirksliga-Frauen-Mannschaft des TuS Sundern, hat sich gleich drei Mal einen Kreuzbandriss zugezogen und ihre Karriere nach der Saison 2018/19 beendet.
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5. Philipp Dellmann, Abwehrspieler des Fußball-Landesligisten SV Hüsten 09, zog sich im Jahr 2014 im Endspiel um den Veltins-Cup einen Kreuzbandriss zu und musste ein Jahr pausieren. Damit aber nicht genug: 24 Monate später beendete er dann nach einer Innen- und Kreuzbanddehnung sowie eines gequetschten Meniskus im Alter von 24 Jahren seine Laufbahn.
6. Er stand kurz vor dem Wechsel in Fußball-Regionalliga: Sebastian Ramspott, Eigengewächs des SV Brilon, bildete mit Patrick Rummel bis zur Saison 2014/15 die beste Innenverteidigung in der „Fußball-Bundesliga des Sauerlandes“. Am letzten Spieltag zog er sich dann einen Kreuzbandriss zu und der Wechsel zu RW Oberhausen scheiterte. Heute spielt der 27-Jährige für den Mittelrheinligisten SC Fortuna Köln II.
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7. Benedikt Müller war einer der besten Torhüter im Sauerland. Im Jahr 2015 zog er sich eine Schleimbeutelentzündung im Ellenbogen zu, die später auf das Gelenk schlug. Nach mehreren Operationen musste der Keeper, der für den VfB Marsberg und RW Erlinghausen gespielt hat, im Jahr 2017 im Alter von 31 Jahren die Torwart-Handschuhe an den Nagel hängen. Aktuell ist Müller Co-Trainer des Landesligisten RW Erlinghausen.
8. Auf diesen Einsatz hätte er gerne verzichtet: Tobias Walter zog sich im Jahr 2016 als 28-jähriger Spieler des damaligen A-Ligisten TuS Bruchhausen nach seiner Einwechselung in der Auswärtspartie beim SSV Stockum einen Bruch des Sprunggelenks zu. Außerdem war das Syndesmoseband gerissen. Walter stieg anschließend ins Trainergeschäft ein, trainierte unter anderem die Nachwuchs-Mannschaften des TuS Bruchhausen von der D- bis zur A-Jugend und ist aktuell Chef-Coach des A-Kreisligisten SV Bachum/Bergheim.
9. In den Spielzeiten 2006/07 und 2007/08 ist Niko Sperling, der damals das Trikot des SSV Meschede trug, von den überkreislichen Trainern zum besten HSK-Fußballer gewählt worden. Die beiden Titel brachten ihm aber kein Glück. Der Mittelfeldspieler beendete im Sommer 2018 nach zahlreichen Verletzungen im Alter von 32 Jahren seine Laufbahn als Spieler.
10. Alexander Schmidt hat als Angreifer des FC Arpe/Wormbach, der in der kommenden Saison erstmals in der Vereinsgeschichte in der Fußball-Landesliga an den Start geht, in den vergangenen Jahren mehr als 100 Tore erzielt. Jetzt droht das Karriereende: Bereits seit mehr als einem Jahr laboriert der 28-Jährige an den Folgen eines Kreuzbandrisses.