Arnsberg-Hüsten. Mit vielen Bedingungen wurde nun das erste Testspiel im Fußball auf HSK-Gebiet angepfiffen. Gastgeber SV Hüsten 09 erhielt dabei zurecht Lob.

Die Stand Sonntag, 12. Juli, noch maximal möglichen 100 Besucher – nun sind es 300 – wurden es zwar nicht, doch auch den 78 Zuschauern der Partie SV Hüsten 09 gegen den FC Remscheid sah man ihre Erleichterung an. Die Freude darüber, endlich wieder ein Fußballspiel im Hochsauerlandkreis live verfolgen zu dürfen, war groß – und dank des Gastgebers aus Hüsten sicher gewährleistet.


Die Premiere misslang dem heimischen Landesligisten sportlich zwar – die Partie ging mit 1:2 (1:0) verloren –, doch ein wichtiger erster Schritt in dieser „neuen Welt“ wurde erfolgreich gemeistert.

Testspiel in Hüsten mit viel Organisationsarbeit

Eine Menge Aufwand hatte der Verein in den vergangenen Tagen und Wochen bewältigen müssen, um das erste Testspiel im HSK nach der Zwangspause durch die Coronakrise organisieren zu können. Viele Gespräche unter anderem mit der Stadt Arnsberg und dem Ordnungsamt gaben schließlich den Rahmen für die Partie vor.


Der SV Hüsten 09 erarbeitete und veröffentlichte eine „Ergänzung des bestehenden Hygiene- und Infektionsschutzgesetzes für Freundschaftsspiele unter Wettkampfbedingungen mit Zuschauern“. Heißt übersetzt: Maximal 100 Zuschauern war maximal der Eintritt erlaubt, sie mussten rückverfolgbar sein und sich an die geltenden Abstandsregeln halten. Beim Eintritt trugen alle Besucher den im Alltag gewohnten Mund-Nasen-Schutz, am Kunstrasenplatz war es möglich, diesen unter Gewährung der Abstände abzulegen.


Die Bratwurstbude blieb zu, dafür gab’s frisches Pils oder Alkoholfreies – ausschließlich aus Flaschen und hinter der obligatorischen Spuckschutzwand verkauft. Genügend Flüssigseife und Papiertücher in den Toilettenanlagen sowie Desinfektionsmittel auch am Platz waren vorhanden.

Die Spieler beider Teams nahmen über abgesperrte Wege den Zugang zum Sportplatz und hielten in der Halbzeitpause weit voneinander entfernt auf der großen Tribüne des Stadions Große Wiese ihre Besprechungen ab. „Wir wollen auch unserer gesellschaftlichen Verantwortung als Sportverein nachkommen und Zuschauern den Besuch zu Testspielen wieder ermöglichen. Das ist uns als Verein wichtig“, erklärte Thomas Malachowski, Fußballabteilungsleiter des SV Hüsten 09.

Professionelle Umsetzung

Auch das Verhalten in den Umkleidekabinen war klar geregelt. „Sechs Spieler ziehen sich zeitgleich um, nach dem Spiel dürfen nur zwei Spieler zur selben Zeit duschen, jeder auf einer Seite des Raums“, erläuterte Rainer Müller, Vorsitzender des SV Hüsten 09. Aufgestellte Zäune und Flatterband trennten den direkten Bereich des Spielfeldes von den Zuschauern am Seitenrand – auch das war kein Problem und nur kurz eine Umstellung.


Mit Lautsprecherdurchsagen wiesen die Gastgeber die Zuschauer auf die Einhaltung aller Regeln hin – die Umsetzung klappte offensichtlich gut. „Wir alle haben uns riesig gefreut, dass wir endlich wieder Fußball in so einem Test spielen durften“, sagte Jörg Fischer, neuer Trainer des SV Hüsten 09. Auch Kollege Marcel Heinemann, Coach des FC Remscheid und gebürtiger Briloner, war erleichtert: „Der SV Hüsten 09 hat uns vorher über jeden Schritt in der Organisation informiert, das unheimlich toll vorbereitet und professionell durchgeführt. Darüber sind wir sehr froh.“

Sportlich erinnerte die Partie bei tollem Fußballwetter bisweilen an einen Sommerkick, doch das war bei der erst kurzen Vorbereitungsphase beider Teams auch nicht weiter verwunderlich. Gleich mehrere gut herausgespielte Gelegenheiten erinnerten die Hüstener Fans und auch die kleine Reisegruppe aus Remscheid jedoch daran: Fußball ist trotz der Krise noch genauso schön und abwechslungsreich.


Die Führung durch René Zweimann retteten die Gastgeber nicht über die Zeit und kassierten kurz vor dem Abpfiff noch den 1:2-Endstand. Doch das Resümee von Schiedsrichter Sven Bonner (SV Affeln) war allgemeingültig. „Man hat allen Beteiligten ihre große Erleichterung klar angemerkt“, sagte er.