Arnsberg. Nach dem freiwilligen Rückzug aus der Handball-Oberliga der Frauen startet der TV Arnsberg in der Verbandsliga einen Neuanfang – mit neuem Coach.

Lange herrschte Schweigen im Walde rund um die Handballerinnen des TV Arnsberg, immerhin als letztjähriger Oberligist Marktführer im Hochsauerlandkreis. Der Verzicht auf den durch die Coronakrise möglichen Klassenverbleib deutete schon an, dass sich die Personallage bei den TVA-Frauen erheblich verschlechtern würde.

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Zudem zog sich die Frage nach dem Trainer-Nachfolger für den ausgestiegenen Oliver Maaßen in die Länge. Jetzt herrscht indes weitgehend Klarheit.

Kandidaten sagen ab

„Viele von mir angerufene Kandidaten haben erklärt, dass sie gerne mal eine Pause machen wollen“, erklärt TVA-Abteilungsleiter Fabian Niehaus, wie schwierig es war, in der Pandemie mit der ja nach wie vor noch wackeligen Saisonplanung das Interesse an einer Mannschaft zu wecken, die vor einem völligen Neuaufbau steht. Vom letztjährigen Stammkader sind nämlich gerade mal zwei Spielerinnen, Torfrau Miriam Köster und Kreisläufer Miriam Hymer (vormals Dielitz), übrig geblieben.

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Feste Größen wie Mannschaftsführerin Delia Topp (wechselt wie Klara Rosenthal zum ASC Dortmund), Annika Lorenz (sie möchte beruflich bedingt weniger Aufwand betreiben) und Stefanie Hellmann (Laufbahnende) stehen nicht mehr zur Verfügung. Franziska Baer wechselt vermutlich nach Ahlen, Hannah Vorberg finanziert ihr Studium auf Borkum, Elisa Wolf schließt sich dem Lüner SV an, Frieda Röhrig verschlägt es nach Köln, Nicole Barth heuert bei der SG Ruhrtal an, und Torfrau Charlotte Abel ist mit ihrem Medizinstudium voll ausgelastet. Wohin es Deborah Eisenberg zieht, bleibt offen.

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Unter diesen Vorzeichen hat sich der TV Arnsberg entschlossen, seine 16 Spielerinnen umfassende A-Jugend aufzulösen und in den Seniorenbereich hochzuziehen. „Wir haben für das Verbandsliga-Team und die Bezirksliga-Reserve somit einen gut 30-köpfigen Kader und werden mit zwei blutjungen Mannschaften an den Start gehen“, sagt Fabian Niehaus.

Jung schätzt jetzt die Talente ein

Mangels auswärtiger Alternative wurde eine vereinsinterne Trainerlösung vorgenommen: Der Werler Alfons Jung, der zuvor schon im Nachwuchsbereich tätig war und seit Dezember 2019 die Zweitgarnitur der Frauenhandballerinnen des TV Arnsberg betreut hat, wird die Rolle des Chefcoaches übernehmen. „Einen Trainer für die ,Zweite’ müssen wir noch finden, aber wir haben zum Glück noch eine ganze Weile Zeit, ehe es mit der konkreten Vorbereitung losgeht. Bis dahin werden die Mädels gemeinsam trainieren, und Alfons Jung kann sich in aller Ruhe eine Meinung bilden, wer das Zeug hat, in der ,Ersten’ zu spielen“, so Niehaus.

Schon oberligaerprobte Talente wie Hannah Rustemeyer, Antonia Mause und Julia Förster dürften gesetzt sein. Die Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit stellt Niehaus zunächst hinten an: „Es wird sicher schwer, in der 13er-Staffel den viertletzten Platz zu belegen, aber wir wollen auf keinen Fall Punktelieferant sein.“ Zudem besteht noch die Aussicht, dass Jung eine spielende Co-Trainerin an Bord holt.