Sauerland. Der Favorit schnappt sich den Titel: Fifa-„Schamane“ Max Schamoni aus Meschede gewinnt die Erstauflage des Konsolencups. Anekdoten und ein Fazit.

Fifa gibt, und Fifa nimmt“ – dieses Credo gilt nicht nur für die Profis unter den E-Sportlern, sondern ebenso für Amateurzocker. Bestens zu bestaunen war das bei der ersten Auflage des Konsolencups dieser Zeitung im Hochsauerlandkreis, die am Freitagabend, 29. Mai, zu Ende gegangen ist. Max Schamoni, Fußballer des SSV Meschede, sicherte sich verdient den Titel.


16 Sportlerinnen und Sportler waren vom 13. Mai an zur Premiere dieses Turniers bei Fifa 20 an der Playstation 4 angetreten – wir blicken zurück auf die größten Überraschungen, den Paradiesvogel, die besten Sprüche und noch viel mehr.

Die zwei Frauen im Feld

Mit Alina Lenze (22) und Chiara Kamitter (17) stellten sich auch zwei Zockerinnen der Herausforderung Konsolencup. Gut so!


Denn auch wenn beide in der Gruppenphase ausschieden, wiesen sie ihre Qualitäten an der Playstation 4 nach. „Mir war von Anfang an bewusst, dass ich wohl nur die drei Gruppenspiele haben werde. Viel Spaß hatte ich aber trotzdem“, sagte Alina Lenze.

Der Paradiesvogel

Ganz klar: Jörg Bornemann. Er stach nicht nur als einer von vier Nicht-Fußballern unter den 16 Startern heraus. Mit seinem in Fifa-Kreisen fast biblischen Alter von 35 Jahren hätte er auch der Vater des einen oder anderen Teilnehmers sein können. Bornemann, der selbstständig ist und eine Versicherungsagentur in Arnsberg leitet, hatte nach seinem ersten Turnierspiel und der damit verbundenen ersten Niederlage zudem eine schöne Idee: „Ich überlege, ob ich das Ziegelmehl, das auf unseren Tennisplätzen verteilt wird, hier im Konferenzraum bei meiner Arbeit einstreue, in dem ich die Spiele des Turniers bestreite. So könnte ich mehr Selbstbewusstsein bekommen und vielleicht den Trainingsrückstand aufholen.“ Da sich aber niemand bereiterklärte, nachher wieder sauberzumachen, verwarf der Tennisspieler diesen Plan.

Der beste Support

Seit ihre Teilnahme am Konsolencup klar war, war Tim Kuhlmann für Alina Lenze mehr als nur ihr Trainer bei Frauen-A-Kreisligist SG Bruchhausen/Niedereimer.


Denn Kuhlmann, selbst seit 22 Jahren Fifa-Zocker, versuchte Lenze als Motivator und Kritiker zur Seite zu stehen. Das kam durchaus gut an und brachte ihm auch von anderen Vereinen Lob ein. Wir sagen: Support at its best!

Der beste Spruch

Den lieferte Jörg Bornemann. Im großen Interview mit dieser Zeitung in der Gruppenphase bekannte der Tennisspieler mit Kurzhaarfrisur, dass seine Chancen auf den Turniersieg wohl eher marginal seien. „Ich denke, dass für mich die Wahrscheinlichkeit, am 29. Mai mit Dauerwelle aufzustehen, wesentlich höher ist als der Titelgewinn beim Konsolencup“, sagte er. Was sollen wir sagen, außer: Der Mann hatte Recht.

Die größten Überraschungen


Vor dem Turnier galt „Zwölf-Finger-Asif“ Hummatov als Geheimkandidat für das Halbfinale, doch der Kicker des B-Kreisligisten SuS Langscheid/Enkhausen II flog in der Gruppenphase knapp raus. Richtig auf die Mütze bekam Wintersportler Lenard Kersing: Der 17-Jährige verlor alle seine drei Spiele und kassierte im Schnitt 10,67 Gegentore pro Partie. Tolle Leistungen zeigten Andreas Kehayoglou (SV Hüsten 09) und Marcel Osebold (SuS Westenfeld), die nah dran waren am Einzug in das Endspiel.

Das Feedback

Durch die Bank wurde der Konsolencup als neues Angebot voll angenommen. „Vor allem für die fußballfreie Zeit war er eine coole Abwechslung“, freute sich Timo Steinhausen von der SG Winterberg/Züschen. Er befand, „dass das Turnier noch mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Vielleicht kann man es auch noch größer aufziehen, mit mehr Gruppen und einem größeren K.o.-System“. Ihm pflichtete Andreas Kehayoglou bei: „Der Konsolencup war super! Mir hat’s richtig Spaß gemacht – sollte man auf jeden Fall noch mal veranstalten.“


Franz Schamoni, Papa des Turniersiegers Max Schamoni, entdeckte derweil bei sich selbst im zarten Alter von fast 54 Jahren noch neue Interessen. „Ich habe immer versucht, die Spiele live auf Twitch zu schauen. So ein Turnier ist also nicht nur etwas für junge Leute“, sagte der Fußball-Abteilungsleiter des SSV Meschede und lachte.

So läuft das Finale zwischen Schamoni und Diesendorf

Ein Gigantentreffen – eine enge Begegnung: Im Endspiel des Konsolencups dieser Zeitung im HSK hat Max Schamoni Gegner Nikolaj Diesendorf bezwungen. Favorit Schamoni, Fußballer des A-Kreisligisten SSV Meschede, setzte sich mit 4:1 gegen seinen Kicker-Kollegen von Bezirksligist TuS Sundern durch.


Im Duell der beiden 19-Jährigen konnte sich der Mescheder wie so oft nicht nur auf seine eigenen Fähigkeiten, sondern auch die von Wissam Ben Yedder verlassen. Der Angreifer gilt ob seiner Fähigkeiten als einer der meistgehassten Spieler in der Fußballsimulation Fifa 20 – zumindest für die Kontrahenten.


Ben Yedder steuerte für die AS Monaco zwei Treffer bei zum Erfolg, den Schamoni gegen Diesendorfs RB Leipzig allerdings erst in der Schlussphase deutlich gestaltete. Zuvor hatte der Sunderner die Partie lange offen gehalten, musste letztlich aber die Überlegenheit Max Schamonis anerkennen.

Das sind die Preise

Während Schamoni für seinen Sieg als Preise eine Glastafel mit Gravur sowie einen 100-Euro-Einkaufsgutschein für Sport Strojnowski in Neheim erhielt, freute sich Diesendorf ebenso über eine Tafel und einen 50-Euro-Einkaufsgutschein für Sport Strojnowski. „Max nutzt auch die Fehler des Spiels geschickt aus“, sagte Nikolaj Diesendorf nach dem Schlusspfiff.


Der erste Gewinner des Konsolencups dieser Zeitung im Hochsauerlandkreis, Max Schamoni, würdigt die Trophäe dieser Zeitung mit einem speziellen Platz. „Die Tafel kommt bei mir ins Regal, zu meinen anderen Trophäen“, erklärte der verdiente Turniersieger.