Leverkusen/Meschede. Frederike Kempe (23) ist jung, fit, Fußballprofi – und leidet an Asthma. Was sie zur erhöhten Gefahr durch Corona und dem Erstliga-Re-Start sagt.
Für Frederike Kempe (23), Profifußballerin aus Meschede, wird’s nun wieder ernst: Mit Bayer 04 Leverkusen möchte die Rechtsverteidigerin zum Re-Start der 1. Fußball-Bundesliga der Frauen im Abstiegskampf direkt ein Zeichen setzen.
Kempe spricht auch über die Maßnahmen in der Coronakrise und ihre Asthmaerkrankung.
Frederike, seit einer Woche ist Ihr Team, Bayer 04 Leverkusen, zurück im Mannschaftstraining. Wie waren die ersten Einheiten?
Frederike Kempe: Erstmal war es natürlich schön, wieder mit der gesamten Mannschaft auf dem Platz zu stehen und zu trainieren. Wir haben uns in den Wochen davor mit individuellen Lauf-, Kraft- und Stabilitätsplänen so gut es geht fit gehalten. Vor der Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings haben wir zwei Wochen in Zweiergruppen auf dem Platz trainiert. Das Mannschaftstraining ist aber noch mal eine ganz andere Belastung. Trotzdem glaube ich, dass die ersten Einheiten soweit gut verlaufen sind, und wir uns wieder an die Belastung auf dem Platz gewöhnen konnten.
Wie gehen Ihre Kolleginnen und Sie mit den möglichen Gefahren der Coronapandemie um?
Natürlich macht man sich seine Gedanken über die aktuelle Situation und mögliche Gefahren. Es sind viele Maßnahmen nötig, damit das Risiko bestmöglich minimiert wird. Dabei ist eine Menge Disziplin von uns Spielerinnen gefragt. Grundsätzlich ist die Freude aber groß, wieder auf dem Platz zu stehen.
Was sagen Ihre Familie und Freunde aus dem Sauerland dazu, dass nun auch die Frauen-Bundesliga wieder startet? Gibt’s Bedenken?
Viele sind erstaunt über die strengen Vorschriften, an die wir uns aktuell halten müssen. Überall kommt es zu Lockerungen – und wir müssen uns jetzt besonders an die Vorschriften des Hygienekonzepts halten. Die Sorgen beziehen sich dabei weniger auf den Re-Start der Bundesliga, sondern eher auf die generelle Gefahr der Pandemie, da ich durch mein Asthma zu den Risikopatienten gehöre. Das habe ich schon seit meiner Kindheit, hab’ es aber gut im Griff. Spezielle Vorgaben vom Verein gab es nicht.
Zum Re-Start treffen Sie mit Bayer 04 gleich auf einen Konkurrenten im Abstiegskampf. Wie hat Trainer Achim Feifel das Team auf den MSV Duisburg eingestellt?
Für uns ist das Spiel sehr wichtig! Wir wollen natürlich mit einem Sieg starten, damit wir uns weiter von den Abstiegsplätzen absetzen können. Wir haben uns zunächst auf uns selbst konzentriert. Bis zum Spiel sind noch ein paar Tage Zeit, und wir werden sicher noch mal über den Gegner sprechen.
In dieser Saison haben Sie vor allem aufgrund Ihrer schweren Knieverletzung erst in einem Ligaspiel und insgesamt 31 Minuten auf dem Platz gestanden. Wird sich das am Samstag ändern?
Das stimmt. Ich konnte im Spiel gegen die SGS Essen nach dem Kreuzbandriss im vergangenen Jahr mein Comeback feiern – das war schön. Jetzt möchte ich weitere Spielminuten sammeln und hoffe auf meinen nächsten Einsatz. Ob ich am Samstag eingesetzt werde, entscheidet am Ende der Trainer.
Samstag, Dienstag, Freitag: Auf Ihr Team warten drei Pflichtspiele in sieben Tagen. Klingt heftig, oder?
Definitiv! Es wird nicht einfach, nach der langen Pause so viele Spiele in relativ kurzer Zeit zu absolvieren. Wir müssen das Beste daraus machen und brauchen jede einzelne Spielerin, um das zu meistern.