Sundern. Die Premiere dauerte etwas mehr als eine Stunde. Der Fußball-Bezirksligist TuS Sundern ist in das kontaktlose Training eingestiegen.

Die Premiere dauerte etwas mehr als eine Stunde. Der Fußball-Bezirksligist TuS Sundern hat als einer der ersten Vereine aus dem Sauerland während der Coronapandemie wieder das Training aufgenommen.

Im Röhrtalstadion fand allerdings keine normale Übungseinheit statt. Es gab keine Zweikämpfe, keine Kopfballduelle und auch kein Abschlussspiel. Stattdessen wurde in abgegrenzten Bereichen in kleinen Gruppen ohne Körperkontakt sowie mit dem vorgeschriebenen Abstand von mindestens zwei Metern mit und ohne Ball trainiert.

Kein Spielraum bei Hygienevorgaben

„Wir haben unter Einhaltung sämtlicher Hygiene- und Abstandsregeln ein Konzept erstellt, dass unseren Spielerinnen und Spielern wieder ein gemeinsames Training ermöglicht“, teilte Andreas Mühle, Sportlicher Leiter des TuS Sundern, mit und ergänzte: „Das Ordnungsamt der Stadt hat uns bei der Vorlage von unserem Konzept sofort grünes Licht gegeben. Die Trainer können das sportliche Konzept natürlich verändern, keinen Spielraum gibt es bei den Hygienevorgaben.“

So müssen die Spieler unter anderem bereits umgezogen zum Platz kommen, denn das Vereinsheim mit Umkleidekabinen darf nicht geöffnet werden. Lediglich die Benutzung der Toiletten ist gestattet. Zudem dürfen keine Getränke vom Verein bereit gestellt werden. Auch die Benutzung der Duschen nach dem Training ist nicht erlaubt.

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„Es war einfach nur schön, die Jungs nach acht Wochen wiederzusehen. Ich glaube, alle hatten trotz der ganzen Beschränkungen ihren Spaß. Fußball ist schließlich unser Hobby und dem können wir jetzt endlich wieder nachgehen“, sagte TuS-Coach Fabio Granata nach der ersten Übungseinheit seit dem 12. März.

Spieler sind geschlaucht

Die Anlage des TuS Sundern sah beim ersten kontaktlosen Training, als noch keine Spieler auf dem Platz waren, wie ein Übungsgelände für eine Fahrradprüfung aus. Durch bunte Pylonen waren auf beiden Platzhälften vier Korridore abgesteckt worden. In diesen Bereichen absolvierten die Spieler der Bezirksliga- und der U19-Junioren-Mannschaft dann jeweils ihre Übungen. Auf dem Programm standen unter anderem individuelle Ballarbeit (Granata: „Ich glaube, es war für alle ein gutes Gefühl, wieder gegen den Ball zu treten“), Torschussübungen und Konditions-Einheiten (Liegestützen, Situps). „Es war schön und hat Spaß gemacht, aber ich bin richtig kaputt und werde wahrscheinlich einen höllischen Muskelkater haben“, stellte TuS-Kapitän Sebastian Held mit einem Schmunzeln auf den Lippen fest.

Auch Mittelfeldspieler Chedli Melki verließ das Röhrtalstadion ziemlich geschlaucht. „Wenn das jetzt noch zwei Monate so geht, dann bin ich anschließend fit wie ein Turnschuh“, sagte Melki mit einem breiten Grinsen im Gesicht und ergänzte: „Wir spielen zwar mit dem Ball, allerdings richtiger Fußball ist anders. Aber das geht ja zurzeit nicht. So machen wir jetzt das Beste aus der Situation.“

Zwei Mal die Woche ist Training

Die Mannschaft von TuS-Trainer Fabio Granata wird sich jetzt zwei Mal die Woche (dienstags und freitags) im Röhrtalstadion zu den neuen Trainingseinheiten treffen. „Jede Einheit wird dabei anders aussehen, ansonsten wird die ganze Sache ja irgendwann langweilig“, teilte Granata mit und sammelte anschließend alle Pylonen auf dem Kunstrasenplatz ein. Denn: Auch das gehört zum Hygienekonzept, dass der jeweilige Coach nicht nur die Hütchen aufstellt, sondern später auch wieder einsammelt.

Andreas Mühle, Sportlicher Leiter des TuS Sundern, war nach der Premiere mehr als zufrieden: „Unser Motto, Kontaktaufnahme unter Kontaktbeschränkungen, ist bislang voll aufgegangen.“