Sauerland. Wie halten sich die die Fußballerinnen und Fußballer aus dem Sauerland während des ausgesetzten Spiel- und Trainingsbetriebs fit?

Die Fußballerinnen und Fußballer aus dem Sauerland haben zurzeit aufgrund der Coronakrise und der bis auf Weiteres ausgesetzten Punktspielsaison in Westfalen weiter Pause. Wie halten sich die Aktiven fit? Gibt es Vorgaben der Trainer oder haben sich die Spielerinnen und Spieler selbst einen Trainingsplan zusammengestellt? Die Sauerlandsport-Redaktion hat nachgefragt.

Bei Fußball-Westfalenligist SC Neheim hat Coach Alex Bruchhage Trainingspläne für seine Spieler erstellt. „Wir müssen bereits seit längerer Zeit drei Mal die Woche jeweils eine Stunde in einem guten Tempo laufen. Dabei komme ich auf zehn bis zwölf Kilometer. Lieblingsstrecken habe ich nicht“, berichtet Rejhan Zekovic. Der 27-jährige Stürmer vermisst den Spielbetrieb: „Denn auch Training ohne Ball ist beschissen, aber da müssen ja zurzeit alle durch.“

Ebenfalls von einer zurzeit „schwierigen Situation“ spricht Manuel Todt, Angreifer des hessischen Fußball-Verbandsligisten FC Ederbergland. „Man kann nicht das machen, was man sonst in seiner Freizeit am liebsten macht. Aber die Gesundheit geht nun einmal vor“, sagt der 32-Jährige, der in der kommenden Saison wieder ins Sauerland zurückkehrt und spielender Co-Trainer bei seinem Heimatverein FC Nuhnetal wird. Der zweimalige HSK-Fußballer der Spielzeiten 2009/10 und 2012/13 hält sich nach der Arbeit mit Joggen fit. „Ich laufe drei Mal in der Woche jeweils um die zehn Kilometer“, teilt Todt mit. „Und am Wochenende mache ich dann auch mal ganz gerne eine Fahrradtour.“

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Ziel sind 150 Kilometer pro Woche

Fast nur auf dem Fahrrad hält sich Michael Millentrup fit. Der Mittelfeldspieler des Arnsberger Fußball-A-Ligisten SV Hüsten 09 II hat sich sogar extra eine Rolle gekauft, um zu Hause vor dem Computer über ein spezielles Programm möglichst realitätsnah trainieren zu können. „Ziel sind pro Woche circa 150 Kilometer“, berichtet Millentrup. „Hinzu kommt zwei Mal die Woche laufen. Am liebsten um die Sorpe.“

Beim Fußball-Bezirksligisten TuS Sundern hat jeder Spieler einen individuellen Trainingsplan bekommen. „Bei mir steht vier Mal Ausdauer- und zwei Mal Kraft-Training auf dem Wochenplan“, berichtet TuS-Kapitän Sebastian Held. „Beim Ausdauertraining zählen nicht die Kilometer, sondern die Dauer und die richtige Herzfrequenz, die vorgegeben ist.“ Held wünscht sich jetzt endlich Klarheit vom Verband, wie mit der ausgesetzten Saison weiter verfahren wird. „Zurzeit ist es doch wie eine langgezogene Vorbereitung. Keiner weiß, wann und wie es weitergeht.“

Auch beim Fußball-Bezirksligisten SV Schmallenberg/Fredeburg haben die Spieler einen Trainingsplan erhalten. „Die Jungs sollen sich mit Krafttraining fit halten, außerdem stehen pro Woche drei Acht-Kilometer-Läufe auf dem Programm“, berichtet Co-Trainer Emil Mersovski, der erst seit vergangenen Sonntag wieder Läufe im Freien absolvieren darf. Zuvor war er 14 Tage in Quarantäne, weil seine Frau positiv auf das Coronavirus getestet worden war. „Inzwischen ist aber wieder alles gut“, berichtet Mersovski. „Und den Jungs muss ich ein Kompliment machen, sie ziehen die Vorgaben diszipliniert durch.“

Diszipliniert ist auch Vivien Wegert. Die Bezirksliga-Fußballerin des TuS Oeventrop geht, wenn eigentlich Training wäre, auf der Finnenbahn in Hüsten joggen. Außerdem haben Vivien Wegert und ihr Freund Dirk Stoltefaut, Stürmer des Landesligisten SV Hüsten 09, das Wandern für sich entdeckt. „Das machen wir meistens am Sonntag und legen dabei so zehn bis 15 Kilometer zurück“, erzählt Wegert. „Trotzdem fehlt uns natürlich der Fußball.“