Sundern-Langscheid. Der Fußball-Bezirksligst SuS Langscheid/Enkhausen steht in der neuen vor einem großen personellen Umbruch. Was sagt Trainer Mario Droste?

Die Personalplanungen bei Fußball-Bezirksligist SuS Langscheid/Enkhausen für die neue Saison laufen auch während der Coronakrise auf Hochtouren. Der aktuell Tabellensiebte der „Bundesliga des Sauerlandes“ steht allerdings vor einem großen Umbruch. Die Sauerlandsport-Redaktion hat mit Trainer Mario Droste gesprochen, der seit Anfang des Jahres Nachfolger des zurückgetretenen Manuel Sander ist.

Guten Tag Herr Droste. Die Mannschaft des SuS Langscheid/Enkhausen hat unter Ihrer Regie bislang einen Punkteschnitt von 2,0 erreicht. Nicht schlecht. Sie sind aber auch erst seit Januar im Amt und seitdem haben nur drei Pflichtspiele stattgefunden. Hat Corona Sie auf dem Weg nach ganz oben ausgebremst?

Mario Droste: Hätten die Jungs alle drei Spiele gewonnen, und nicht mit 1:2 beim SV Schmallenberg/Fredeburg verloren, wäre ich jetzt nicht mehr Trainer in Langscheid. Dann wäre ich mit einem Punkteschnitt von 3,0 inzwischen zurückgetreten und in die Annalen des Vereins eingegangen (lacht). Jetzt aber im Ernst: Die Stimmung innerhalb der Truppe hat sich um 100 Prozent verbessert und ohne Corona wäre mit einem guten Lauf noch Einiges möglich gewesen, vielleicht sogar die Vize-Meisterschaft.

Aufgrund der Coronakrise ist mit Fußball erst einmal bis September Pause. Für welches der vier Szenarien des Verbandes, Annullierung, Abbruch zur Hinrunde oder zum jetzigen Stand beziehungsweise Fortsetzung der Saison 2019/20 nach dem 31. August, sind Sie?

Ich persönlich sage, die Saison muss sportlich beendet werden. Bei den anderen drei Szenarien wird es immer Vereine geben, die sich benachteiligt fühlen.

Für die kommende Saison stehen bislang zehn Zu- und vier Abgänge fest. Der Verein steht vor einem Umbruch, war das so gewollt?

Ob gewollt oder nicht: So ein Umbruch ist auch immer eine große Chance für einen Neuanfang, die gilt es jetzt zu nutzen.

Mit Mike Davids, Tom Jenke und Robyn Schoppe (alle zum BSV Menden) sowie Lars Kabath (SV Affeln) verlassen wieder vier Leistungsträger den Verein. Zuvor waren bereits die Top-Torjäger Rejhan Zekovic (SC Neheim) und Lukas Kessler (TuS Langenholthausen) gegangen. Sind Sie demnächst ein wenig der Jugend-forscht-Trainer?

Ich arbeite gerne mit jungen Spielern, zumal ich selbst erst 29 bin, allerdings das schon seit 17 Jahren. Manche Trainer und Fußballer altern einfach nicht (lacht).

Und wie wird das als Jugend-forscht-Trainer in der Realität aussehen?

Ich freue mich darauf. Ich war leider zu spät in Langscheid beziehungsweise bin erst zu kurz da. Die Würfel waren zu diesem Zeitpunkt bereits gefallen. Mir tut es um jeden Spieler leid, der uns verlässt. Die Jungs sind super Typen sowie tolle Fußballer. Die neuen Vereine können sich freuen.

Wer soll die Mannschaft in der neuen Saison führen?

Da sehe ich kein Problem. Wir haben zum Beispiel mit Torhüter Andree Seidel oder Dominik Meisterjahn noch erfahrene Spieler, die eine Mannschaft führen können. Außerdem müssen die verbleibenden und neuen Spieler jetzt mehr Verantwortung übernehmen. Und wenn alle Stricke reißen, dann gibt es ja auch noch den Trainer.

Der SuS Langscheid/Enkhausen war als Westfalenligist Anfang 2010 das Aushängeschild im Sauerland. War der anschließende Rückzug direkt in die Bezirksliga ein Fehler?

Nein. Es war damals der richtige Schritt. Das Interesse an der Westfalenliga bei den Zuschauern und im Umfeld war gewaltig gesunken. Der Aufwand, unter anderem die besten Spieler aus dem HSK oder der Umgebung nach Langscheid zu holen, stand in keinem Vergleich zum Ertrag. Ich halte Langscheid auch heute noch für einen Verein mit einer großen Strahlkraft. Meiner Meinung nach gehört der Klub hinter dem SC Neheim und zusammen mit dem SV Hüsten 09 sowie TuS Sundern zu den Aushängeschildern im Sauerland.

Die Zu- und Abgänge im Überblick

Der Fußball-Bezirksligist SuS Langscheid/Enkhausenmuss in der kommenden Saison mit Tom Jenke auf einen weiteren Leistungsträger verzichten. Der 28-jährige Mittelfeldspieler wechselt zum BSV Mendenin die Fußball-Landesliga 2.

„Wir wollten Tom schon vor einem Jahr holen. Schön, dass es jetzt geklappt hat“, sagt Kevin Hines, Trainer und Sportlicher Leiter des BSV Menden. Jenke stammt aus der Jugend des SC Neheim und hat unter anderem das Trikot des SuS Langscheid/Enkhausen (Westfalen- und Bezirksliga) sowie des Oberligisten SV Roland Beckum getragen.

Tom Jenke ist nach Mike Davidsund Robyn Schoppe bereits der dritte SuS-Spieler, der sich dem BSV Menden anschließen wird. Außerdem wird Lars Kabath (zum A-Ligisten SV Affeln) den Verein am Saisonende verlassen. Außerdem will Abwehrspieler Jan Rengshausen ein wenig kürzer treten.

Neu zum Kader des Bezirksligisten von der Sorpe stoßen im Sommer aktuell zehn Spieler und zwar Rene Weißbach, Jonathan Lübbering, Niklas Möser (alle BSV Lendringsen), Jonas Klippert (FSV Werdohl), Adis Burnic (TuS Langenholthausen), Jonah Sasse (A-Junioren RW Lüdenscheid), Jonas Klaucke (A-Junioren FC Iserlohn), Ali Ceylan (Menden Türk) sowie Torhüter Jannik Heppelmann und Luke Michel (beide TuS Voßwinkel).