Sauerland. Das Coronavirus beschäftigt aktuell viele Menschen im Sauerland – natürlich ebenso Sportler und Vereine. Das sind erste Folgen und Maßnahmen.

Mit Stand von Montagnachmittag gibt es im Hochsauerlandkreis weder einen begründeten Verdachtsfall noch den Fall einer mit dem Coronavirus infizierten Person. Gleichwohl beschäftigt das Thema derzeit viele Menschen – natürlich auch Sportler und Vereine.

Diese Zeitung liefert einen Überblick, welche Folgen das Coronavirus für die heimische Sportlandschaft hat und haben könnte.

Coronavirus-Gefahr im Hochsauerlandkreis: Das sagt das Gesundheitsamt

Im Kreishaus in Meschede ist das Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises angesiedelt. Fachdienstleiter Dr. Peter Kleeschulte sagt, dass es derzeit keine Empfehlungen gebe, die über die allgemeinen Hinweise wie die Handhygiene hinausgingen. Auch habe es keine vermehrten Anfragen von besorgten Sportlern oder Vereinen gegeben. „Bezüglich Veranstaltungen verbieten wir im Moment nichts, sondern geben Empfehlungen, wenn wir angefragt werden“, so der Leitende Kreismedizinaldirektor.


Wie berichtet, hatte zuletzt der Kreissportbund Hochsauerlandkreis (KSB HSK) als Veranstalter die 23. HSK-Sportgala, die am 28. März in Olsberg ausgetragen werden sollte, abgesagt. Dies erfolgte nach vorheriger Kontaktaufnahme mit dem Gesundheitsamt des HSK. „Dass in einem Saal mehrere hundert Menschen über mehrere Stunden hinweg miteinander zusammen sind, ist derzeit ein nicht mehr überschaubares Risiko. Daher haben wir den Organisatoren des Kreissportbundes Hochsauerlandkreis empfohlen, die Sportgala abzusagen“, sagt Dr. Peter Kleeschulte.

Das sagt der Kreissportbund

Dass die HSK-Sportgala in diesem Jahr in ihrem gewohnten Rahmen nicht stattfindet, hält Michael Kaiser, Geschäftsstellenleiter des KSB in Bestwig und Hauptorganisator der Gala, „auch im Nachhinein für richtig. Wir hoffen jetzt alle, dass sich die Lage doch womöglich wieder entspannt“, betont er.


Bezogen auf die Corona-Thematik empfehle der KSB den Vereinen, „auch eigenverantwortlich zu entscheiden. Es kann zum Beispiel Kontakt zum Gesundheitsamt hergestellt werden, um weiter zu beraten“.

Das sagen die FLVW-Kreise

Die Hinweise des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen (FLVW) zum Thema Corona – zum Beispiel die Bitte, vor und nach Spielen auf Handshakes zu verzichten – haben die FLVW-Kreise Arnsberg und HSK an Vereine und Sportler weitergegeben. „Zudem gilt die Absprache, dass wir mögliche Spielabsagen vorher mit dem FLVW in Kamen-Kaiserau absprechen“, erklären Ernst-Ulrich Lemmer, Vorsitzender des Kreises Arnsberg, und Michael Schütte, Vorsitzender des Kreises HSK.


Grundsätzlich liegen für die Amateurligen Notfallpläne seitens des FLVW vor, die unter anderem Maßnahmen beinhalten, wie die Klubs bei Corona-Verdachtsfällen im Vereinsumfeld reagieren sollen.

Das sagen Ausrichter

In sieben Wochen richtet der Verein TriFun Hennesee den Hennesee-Panoramalauf in Meschede aus. Die Veranstaltung, die am Sonntag, 26. April, stattfinden soll, steht derzeit nicht auf der Kippe, wie Jörg Brouwer, 2. Vorsitzender und Mitausrichter, betont: „Trotzdem erwarten wir etwa 700 Teilnehmer und werden uns natürlich Gedanken machen, wie wir bezüglich der Veranstaltung mit dem Thema umgehen.“


Das iXs Dirt Masters Festival im Bikepark Winterberg soll vom 21. bis 24. Mai erneut mehr als 40.000 Mountainbike-Fans und MTB-Sportler anlocken. Nico Brinkmann ist nicht Ausrichter der Veranstaltung, als Geschäftsführer des Bikeparks aber für den Veranstaltungsort verantwortlich. „Wir werden uns sicher innerhalb der nächsten ein, zwei Wochen abstimmen müssen, wie wir weiter vorgehen“, betont er. Für den regulären Betrieb im Bikepark, der im April startet, sehe er „kein erhöhtes Risiko. Ein Vorteil ist, dass es ein Freiluftsport ist“.


Abwarten möchte auch Klaus-Rainer Willeke, Mitveranstalter des Mega-Sports-Mountainbike-Festivals in Sundern-Hagen. Mehr als 1600 Sportler haben sich für die Veranstaltung am 25./26. April angemeldet. Willeke: „Eine Überlegung ist, das Rahmenprogramm abzusagen (zuletzt fuhren in Hagen prominente Ex-Leistungssportler in Wettkämpfen gegeneinander, Anm. d. Red.) und die Veranstaltung so auf ihren Kern zurückführen. Entschieden ist aber noch nichts.“

Das sagen Sauerländer Sportler

Im regulären Trainings- und Wettkampfbetrieb mit seinem Kickbox-Center Lembcke in Schmallenberg-Fredeburg betreut Sven Lembcke, Kickbox-Weltmeister, etwa 70 bis 80 Kinder und Jugendliche. Das Coronavirus habe darauf keine Auswirkungen. Lembcke: „Wir führen den Lehrbetrieb ganz regulär durch.“


Eigentlich plant die Leichtathletik-Abteilung des TSV Bigge-Olsberg in der ersten Woche der Osterferien ein Trainingslager in Breisach nahe Freiburg. Eigentlich. Denn weil dort in der Nähe Corona-Fälle aufgetreten sind, erwägt der TSV nun, die für etwa 25 Personen geplante Reise abzusagen. „Das Thema Coronavirus treibt uns alle um. Wir erhalten den Trainingsbetrieb aber aufrecht“, sagt Matthias Klauke, Leichtathletik-Abteilungsleiter des TSV Bigge-Olsberg.